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Kartenzahlung im Trend: "Gläsern sind wir sowieso schon"


Nicht nur Bares ist Wahres
"Werden noch mit Bargeld zahlen, wenn Rest der Welt das Handy nutzt"

MeinungVon t-online, Mth

12.07.2022Lesedauer: 3 Min.
Kartenzahlungen werden beliebter: Eine Düsseldorfer Bäckerei akzeptiert kein Bargeld mehr.Vergrößern des BildesKartenzahlung wird beliebter: Eine Düsseldorfer Bäckerei akzeptiert kein Bargeld mehr. (Quelle: ZUMA Wire/imago-images-bilder)
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Während die einen auf Scheine und Münzen schwören, zücken die anderen stets die Karte. Das gute alte Bargeld polarisiert.

Seit 2008 untersucht die Deutsche Bundesbank das Zahlungsverhalten der Deutschen. Dieses hat sich im Laufe der Jahre stark verändert. Seit Kurzem liegen Werte für 2021 vor. Es zeigt sich: Deutschland ist zwar weiterhin Bargeldland, doch der Trend zum bargeldlosen Zahlen setzt sich fort.

Der Studie zufolge bevorzugen 30 Prozent der Bevölkerung, ihre Käufe in bar zu erledigen – ein seit 2017 nahezu unveränderter Wert. Ebenso fast gleich geblieben ist der Betrag, den eine Person mit sich herumträgt: Zuletzt waren es 100 Euro. Dabei gibt es enorme Unterschiede zwischen Jung und Alt: Unter 30-Jährige haben nur 54 Euro im Portemonnaie, Rentner 130.

Betrachtet man die Anzahl der Transaktionen 2021, machte Bargeld mit 58 Prozent den Löwenanteil aus. Vier Jahre zuvor waren es allerdings 16 Prozentpunkte mehr. Seit der Pandemie greifen 39 Prozent seltener zu Scheinen und Münzen.

Manche haben dem Bargeld abgeschworen, anderen sind PayPal, kontaktloses Zahlen und Co. nicht geheuer. Auch die t-online-Leser sind in zwei Lager gespalten.

"Es geht niemanden etwas an, wofür ich Geld ausgebe"

Das Bargeld abschaffen, wie nicht selten zu hören ist? "Nicht mit mir!", macht t-online-Leserin Gisela Berg unmissverständlich klar. "Für mich zählt nur Bares. So weiß ich immer, wie viel ich noch im Portemonnaie habe und auch noch ausgeben kann. Außerdem geht niemanden etwas an, wo und wofür ich Geld ausgebe", sagt sie mit Verweis auf die Anonymität, die Scheine und Münzen gewährleisten.

"Klimpergeld war mir schon immer ein Dorn im Auge"

Bei t-online-Leser Frank Hillen sieht das anders aus: "Ich bezahl seit Monaten ohne Bargeld", berichtet er. "Läden, die keine EC-Karte akzeptieren, werden von mir boykottiert. Klimpergeld war mir schon immer ein Dorn im Auge, das braucht kein Mensch", meint er.

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"Das Geld besser im Überblick"

"Ich zahl lieber in bar und behalte das auch bei", verrät t-online-Leserin Jessy Schumacher. "Alles, was abgebucht werden muss, bleibt auf dem Konto und der Rest wird abgehoben." Sie stimmt mit Gisela Berg überein: "So hat man das Geld besser im Überblick."

"Bargeld habe ich immer seltener dabei"

t-online-Leserin Annett Seifert schreibt: "Ich bezahle aus Bequemlichkeit oft mit Karte. Bargeld habe ich zwar auch noch dabei, aber immer seltener – zum Beispiel für den Bäcker oder Metzger, weil man da entweder gar nicht mit Karte zahlen kann oder erst ab einem bestimmten Einkaufswert."

Sie beklagt: "Das Kleingeld bekommt man häufig gar nicht mehr los. Es sei denn, man hat kein Problem damit, fünf Minuten beim Bezahlen im Portemonnaie zu wühlen und den ganzen Betrieb aufzuhalten."

"Ich zahle grundsätzlich lieber bar"

Dass sich das Zahlungsverhalten vieler Deutscher wegen der Pandemie verändert hat, hält t-online-Leserin Claudia Puttkammer nicht für eine grundsätzliche Kehrtwende: "Der Trend zur Kartenzahlung wird doch nicht beschleunigt, nur weil man vorübergehend bevorzugt mit Karte zahlt. Ich zahle grundsätzlich lieber bar und kenne viele Leute, die es auch so halten", erzählt sie.

"In den USA kann man an jedem Straßenstand mit Karte bezahlen"

"Ich zahle gerne und oft mit der Karte", berichtet t-online-Leser Philipp Schlaak. "Zum einen geht es an der Kasse viel schneller. Für mich aber noch viel einfacher ist die Führung des Haushaltsbuchs. Ich habe jederzeit im Überblick, was ich wo ausgegeben habe", sagt er und hat damit ein grundlegend anderes Verständnis von Übersichtlichkeit als Gisela Berg und Jessy Schumacher. Ihm helfen Finanzapps, die alles kleinlich dokumentieren. Lesen Sie hier, wie Sie ein Haushaltsbuch führen (mit Muster).

Dass Händler sich aus finanziellen Gründen scheuen, elektronische Zahlungen zuzulassen, ist für Philipp Schlaak nur bedingt verständlich: "Ich bin familiär häufig in den USA unterwegs. Dort zahlen die Händler teilweise deutlich höhere Gebühren als hier. Dennoch kann man an jedem Straßenstand mit Karte bezahlen", berichtet er.

"Kunden, die mit Karte zahlen, halten den Betrieb auf"

t-online-Leser Gerald Dach teilt mit: "Mir ist Bargeld lieber und ich werde auch weiterhin so zahlen. Es kommt sehr selten vor, dass ich mal mit Karte zahle." Im Gegensatz zu Annett Seifert beobachtet er: "Die Kunden, die mit der Karte zahlen, halten den Betrieb an der Kasse auf."

"Wir fahren auch noch überwiegend mit Gangschaltung"

t-online-Leserin Stephanie Spinner-König spottet über die Liebe der Deutschen zu Scheinen und Münzen: "Die Deutschen werden noch mit Bargeld zahlen, wenn der gesamte Rest der Welt mit Karte oder Handy zahlt. Wir fahren auch noch überwiegend mit Gangschaltung, während sonst die Automatik bevorzugt wird."

"Gläsern sind wir sowieso schon"

t-online-Leser Sven Baschlau glaubt: "Es dauert, aber es wird irgendwann darauf hinauslaufen, dass wir nur noch mit Karte zahlen. Das macht vieles auch einfach praktischer. Bei Bargeld steckt eine riesige Logistik dahinter. Und seien wir ehrlich: Gläsern sind wir sowieso schon."

Verwendete Quellen
  • Zuschriften von t-online-Lesern
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