Trotz Millionenförderung vom Land Insolventer Batteriehersteller schließt Werk

Das Werk des insolventen Batterieherstellers in Tübingen bleibt endgültig geschlossen. Trotz Investitionen werden keine der Arbeitsplätze dort bestehen bleiben.
Der Batteriehersteller CustomCells hat das Werk in Tübingen nach seiner Insolvenz endgültig geschlossen. Laut "BW24" hatte das Unternehmen zuvor neue Investoren gefunden und seine Sanierung abgeschlossen, doch der Standort in Baden-Württemberg gehört nicht zur Zukunftsplanung.
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Die Insolvenz im Mai war durch Zahlungsausfälle eines Großkunden ausgelöst worden. Demnach blieb das Flugtaxiunternehmen Lilium, das selbst in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten war, Zahlungen schuldig. Lesen Sie hier mehr zur Insolvenz von Lilium.
"Keine Perspektiven für eine Wiedereröffnung ergeben"
Nach der Insolvenz übernahm ein Konsortium aus industrienahen Family Offices, also Gesellschaften von Eigentümerfamilien, die Geschäfte von CustomCells. Darunter waren die bisherigen Geldgeber Abacon und Salvia. Der Hauptsitz in Itzehoe bleibt erhalten, rund 80 Prozent der Arbeitsplätze sollen dort bestehen bleiben.
Für die 68 Beschäftigten in Tübingen endet die Geschichte weniger positiv. Das Werk war bereits stillgelegt worden und bleibt laut Unternehmensangaben dauerhaft geschlossen. In einer Mitteilung des Insolvenzverwalters heißt es, es hätten sich "keine Perspektiven für eine Wiedereröffnung ergeben". Die Arbeitsverhältnisse der freigestellten Mitarbeiter sollen im Laufe des Monats beendet werden.
Entwicklung einer neuen Generation von Batterien war geplant
Besonders brisant ist der Fall, da das Land Baden-Württemberg noch im März rund acht Millionen Euro in die Batterieforschung von CustomCells in Tübingen investiert hatte. Dort war der Aufbau einer Pilotanlage für eine neue Generation von Rundzellen-Batterien geplant.
Diese Pläne sind nach aktuellem Stand nicht mehr realisierbar. Insolvenzverwalter Malte Köster erklärte, "CustomCells hat die Sanierungschancen unter dem Schutz des Insolvenzrechts genutzt und mit den neuen Investoren bestehen wieder stabile Perspektiven für die Zukunft" – allerdings nur für den Standort in Schleswig-Holstein.