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Immobilienkonzern: Adler Group verkauft mehr als 14.000 Wohnungen


Adler Group verkauft mehr als 14.000 Wohnungen

Von dpa-afx, fls

Aktualisiert am 26.10.2021Lesedauer: 3 Min.
Coole Apartments? Adler baut unter anderem in der neuen Europa City in Berlin neue HΓ€user.
Coole Apartments? Adler baut unter anderem in der neuen Europa City in Berlin neue HΓ€user. (Quelle: imago-images-bilder)
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Der angeschossene Immobilienunternehmen Adler Group will sich weiter gesund schrumpfen: Der Konzern plant den Verkauf zusÀtzlicher Wohnungen. Der Erlâs soll vor allem in den Schuldenabbau fließen.

Die jΓΌngst in schwieriges Fahrwasser geratene Adler Group will zum Abbau von Schulden weitere Tausende Wohnungen verkaufen. Das Unternehmen habe eine Vereinbarung mit einem Investmentfonds ΓΌber eine Transaktion von 14.368 Einheiten unterzeichnet, teilte Adler Group am Dienstag in Berlin mit.

Die Immobilien würden hauptsÀchlich in mittelgroßen StÀdten in Ostdeutschland liegen. Der Immobilienwert betrage mehr als eine Milliarde Euro und liege deutlich über dem zum Halbjahr ausgewiesenen Buchwert. Der nicht namentlich genannte KÀufer wolle das Immobilien-Paket nun prüfen. Die Transaktion soll im ersten Quartal 2022 abgeschlossen sein. Die Aktie legte im Mittagshandel um rund 0,8 Prozent zu.

Erst jüngst hatte Adler mitgeteilt, mehr als 15.000 Wohnungen an LEG Immobilien zu verkaufen. Adler fließen daraus nach der Tilgung besicherter Darlehen rund 800 Millionen Euro zu, die zum Schuldenabbau verwendet werden sollen. Bei dem am Dienstag angekündigten Verkauf erwartet Adler einen Nettoerlâs von rund 600 Millionen Euro.

Wirecard-JΓ€ger nimmt Adler ins Visier

Insgesamt würde der Beleihungsgrad (Loan-to-Value) unter 50 Prozent sinken, hieß es. Damit sollen dann auch die angekündigten VerkÀufe von Teilen des Immobilien-Portfolios beenden werden. Adler will sich neben dem Abbau von Schulden verstÀrkt auf die Top-7-StÀdte fokussieren.

Die Adler Group war vor wenigen Wochen unter Beschuss des frΓΌheren Wirecard-JΓ€gers Fraser Perring geraten. Der LeerverkΓ€ufer mit seiner Investmentfirma Viceroy Research warf Adler unter anderem vor, die Bilanz kΓΌnstlich aufzublΓ€hen. Nach Wirecard und Grenke ist es in kurzer Zeit das dritte deutsche Unternehmen, das in den Fokus des bekannten Shortsellers kam. Im FrΓΌhjahr hatte Perring in einem t-online-Interview mΓΆgliche weitere Ziele in Deutschland bereits angedeutet. Wie Shortselling funktioniert, lesen Sie hier.

Adler wies die VorwΓΌrfe hinsichtlich der Bilanz "auf das SchΓ€rfste" zurΓΌck. Dennoch war der Aktienkurs von Adler daraufhin auf ein Rekordtief von gut 9 Euro abgestΓΌrzt. Er erholte sich dann auf 12 Euro, nachdem der Immobilienriese Vonovia angekΓΌndigt hatte, einen Einstieg bei dem Rivalen zu prΓΌfen.

Konkurrent Vonovia kΓΆnnte bei Adler einsteigen

Vonovia hat sich in einer Vereinbarung mit dem Adler-GroßaktionÀr Aggregate Holdings das Recht gesichert, einen Anteil von 13,3 Prozent an Adler zu erwerben. Zieht Vonovia die Kaufoption über 14 Euro je Anteilschein, würde sich der Anteil von Aggregate an Adler damit halbieren. Die Immobilienbranche habe kein Interesse an einer instabilen Adler Group, hatte Vonovia in der vergangenen Woche mitgeteilt.

Zusammen mit involvierten Banken habe das Unternehmen einen Kredit an die Aggregate Holdings zu marktΓΌblichen Konditionen gewΓ€hrt. Das Volumen bewege sich im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich.

Insidern zufolge hatte Vonovia jedoch bereits Ende vergangenen Jahres informell bei großen Anteilseignern vorgefühlt, inwiefern Transaktionen mit Adler-Anteilen mâglich seien. Der Vorstoß sei aber schnell auf dem Abstellgleis gelandet, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Grund sei, dass Aggregate von den gebotenen rund 28 Euro je Aktie nicht angetan gewesen sei.

Externe PrΓΌfer nehmen sich Adler-Bilanz vor

Unterdessen schaltete Adler externe Prüfer ein, um die Vorwürfe des LeerverkÀufers mit Blick auf die Bilanz prüfen zu lassen. Zudem hÀtten das Management und der Verwaltungsrat beschlossen, unabhÀngige Berater und Wirtschaftsprüfer zu beauftragen, um eine umfassende Überprüfung der Vorwürfe vorzunehmen, hatte Adler jüngst mitgeteilt. Dabei gehe es vor allem um die Dritttransaktionen.

Die Adler Group ist aus einem Zusammenschluss von Ado Properties, Adler Real Estate und des Berliner Projektentwicklers Consus Real Estate entstanden. Ado Properties hatte Adler Real Estate ΓΌbernommen und dann Consus geschluckt. Das kombinierte Unternehmen wurde in Adler Group umbenannt und hat seinen operativen Hauptsitz in Berlin.

Der Zusammenschluss des Konzerngebildes steht in der Kritik. Die Partei Die Linke hatte als Reaktion auf Medienberichte von Ende August dieses Jahres, wonach Anleger bei dem komplexen Deal geschΓ€digt worden sein kΓΆnnten, eine kleine Anfrage an die Bundesregierung gerichtet. Adler selbst gibt an, bei der Fusion vollstΓ€ndig transparent gewesen zu sein.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagentur dpa-AFX
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