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Vier Stromautobahnen durch Deutschland geplant


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Vier große Stromautobahnen durch Deutschland geplant

Von t-online, dpa-afx
30.05.2012Lesedauer: 2 Min.
Möglicher Verlauf der neuen Stromtrassen durch DeutschlandVergrößern des BildesMöglicher Verlauf der neuen Stromtrassen durch Deutschland (Quelle: dpa-bilder)
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Um den anvisierten Atomausstieg zu schaffen, braucht Deutschland knapp 3800 Kilometer neue Stromautobahnen von Nord nach Süd sowie 4400 Kilometer modifizierte Stromleitungen. Zu diesem Ergebnis kommen die vier größten Übertragungsnetzbetreiber Tennet TSO GmbH, 50 Hertz Transmission GmbH, Ampiron GmbH und TransnetBW GmbH in ihrem neuesten Netzentwicklungsplan.

Autobahnen von Nord nach Süd

Insgesamt werden Kosten von 20 Milliarden Euro veranschlagt. Dabei sind neben kürzeren Abschnitten vier große, über mehrere hundert Kilometer laufende Stromautobahnen geplant, die von Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt ausgehend quer durch Deutschland Richtung Bayern Baden-Württemberg und Hessen verlaufen. Für den Verbraucher könnte das große Investitionsprojekt steigende Netzentgelte bedeuten, sie sind ein Bestandteil des Strompreises.

Strom nur in eine Richtung

Bei 2100 der 3800 Kilometer soll erstmals in Deutschland im großen Stil die HGÜ-Technik (Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung) zum Zuge kommen. Da der Wind auf See und im Nordosten stärker bläst, muss der Strom über lange Distanzen in den Süden geleitet werden - und zwar wie bei einer Einbahnstraße in eine Richtung. Für kürzere Strecken ist das ungeeignet, weshalb auch 1700 Kilometer an neuen, klassischen Wechselstromleitungen geplant sind.

Welche Gemeinden betroffen sind

Die großen, quer durch Deutschland führenden Stromautobahnen sollen laut ersten Grobplanungen wie folgt verlaufen: Von Emden (Niedersachsen) nach Osterath in Nordrhein-Westfalen und von dort nach Philippsburg in Baden-Württemberg. Zudem ist eine Trasse von Wehrendorf (Niedersachsen) nach Urberach (Hessen) geplant. Des weiteren sollen Trassen von Brunsbüttel (Schleswig-Holstein) nach Großgartach (Baden-Württemberg) gebaut werden sowie von Kaltenkirchen (Schleswig-Holstein) nach Grafenrheinfeld (Bayern) und von Lauchstädt (Sachsen-Anhalt) nach Meitingen (Bayern).

In den kommenden sechs Wochen (30. Mai bis 10. Juli) haben die Bürger Gelegenheit, Stellungnahmen zum Netzentwicklungsplan abzugeben (www.netzentwicklungsplan.de). Der Bundesbedarfsplan, der vom Bundestag bis Ende des Jahres als Gesetz verabschiedet werden soll, ist laut Bundeswirtschaftsministerium Voraussetzung für die Durchführung der verkürzten Planungs- und Genehmigungsverfahren nach dem seit 2011 geltenden Netzausbaubeschleunigungsgesetz.

Höheres Tempo beim Netzausbau gefordert

Bis 2020 soll der Anteil von Sonne, Wind, Wasser und Biomasse beim Strom auf 35 Prozent gesteigert werden, bis Ende 2022 das letzte Atomkraftwerk abgeschaltet werden. Da der Strom zunehmend auch in dünn besiedelten Gegenden und auf See erzeugt wird, sind neue Stromautobahnen notwendig, hinzu kommen Zehntausende neue Kilometer, die auf der Verteilnetzebene gebaut werden müssen. Gemeinden, durch die Höchstspannungstrassen gebaut werden, können mit mehreren zehntausend Euro Entschädigung rechnen.

Die vier Stromautobahn-Betreiber speisen den Großteil des Stroms ein und verteilen ihn bundesweit über lange Distanzen. Hinzu kommen bundesweit 869 Verteilnetzbetreiber, darunter viele Stadtwerke, die den Strom vor Ort zum Verbraucher bringen. Das gesamte Stromnetz umfasst nach Zahlen der Bundesnetzagentur 1,75 Millionen Kilometer. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte mehr Tempo beim Netzausbau gefordert.

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