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Grenke: Investor erhebt schwere Vorwürfe gegen deutsche Finanzfirma


Zweites Wirecard?
Investor erhebt schwere Vorwürfe gegen deutsche Finanzfirma

Von rtr
Aktualisiert am 15.09.2020Lesedauer: 2 Min.
Grenke-Zentrale in Baden-Baden (Symbolbild): Es gibt schwere Vorwürfe gegen das Unternehmen.Vergrößern des BildesGrenke-Zentrale in Baden-Baden (Symbolbild): Es gibt schwere Vorwürfe gegen das Unternehmen. (Quelle: Uli Deck/dpa-bilder)
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Nach dem Skandal um den insolventen Wirecard-Konzern ist nun ein weiteres Unternehmen schweren Beschuldigungen ausgesetzt: Ein Investor wirft der Firma Grenke vor, ihre Bilanzen aufgebläht zu haben.

Der britische Leerverkäufer Fraser Perring hat in einem 64-seitigen Report schwere Vorwürfe gegen die Leasingfirma Grenke erhoben. Die Aktien des im Nebenwerteindex MDax gelisteten Unternehmens brachen am Dienstag um fast 30 Prozent auf den tiefsten Stand seit fünf Jahren ein.

Perring hatte bereits 2016 für Trubel am deutschen Aktienmarkt gesorgt, als er dem inzwischen kollabierten Zahlungsabwickler Wirecard Bilanzfälschung vorwarf und mittels Leerverkäufen gleichzeitig auf fallende Kurse wettete.

Leerverkäufe
Bei dieser Art des Handels leiht sich eine Investorin Aktien von einer anderen Investorin. Diese geliehenen Aktien verkauft sie umgehend weiter und hofft im Anschluss, dass der Kurs bis zum Rückgabetermin fällt. Tritt das ein, kauft sie kurz vor der Rückgabe die Aktien am Markt für weniger Geld zurück als sie beim Verkauf erzielt hat und gibt sie der zweiten Investorin zurück. Die Differenz aus diesem Geschäft streicht sie als Gewinn ein. Steigt der Aktienwert entgegen ihrer Wette hingegen, macht sie Verluste.

Investor wirft Konzern vor, Bilanzen aufgebläht zu haben

Auch bei Grenke setzt Perring nun mit geliehenen Aktien auf einen Kurssturz. Das erklärte er selbst in dem veröffentlichten Dokument, das seine Firma "Viceroy Research" verfasst hat.

Konkret wirft Viceroy Research dem Anbieter von Leasing und anderen Finanzdienstleistungen vor, die Bilanz aufgebläht und zu hohe Gewinne und Kassenbestände ausgewiesen zu haben. Grenke habe Unternehmen überteuert von verbundenen Firmen gekauft. Der Konzern setze für zugekaufte Firmen in der Bilanz zu hohe Werte an und halte somit Gewinne künstlich hoch.

Finanzaufsicht untersucht Fall

Deshalb schaut sich die Finanzaufsicht BaFin die Vorgänge bei der Leasingfirma Grenke genauer an. Die Behörde erklärte am Dienstag, sie prüfe die in einem Report des Investors Fraser Perring erhobenen Vorwürfe gegenüber Grenke auf Marktmissbrauch.

Konkret analysiere sie mögliche Marktmanipulationen durch Grenke, etwa durch unrichtige Informationen zu Bilanzierungssachverhalten. Zudem untersuche sie, ob es mögliche Manipulationen durch Dritte in Form einer Leerverkaufs-Attacke gegeben habe. Außerdem werde mutmaßlicher Insiderhandel vor dem erscheinen des Reports der Perring-Firma Viceroy Research geprüft. Schreiben oder Emails von Perring lägen der Behörde bislang nicht vor.

Grenke kündigte eine schriftliche Erklärung an. Gegenüber dem "Spiegel" wies das Unternehmen aus Baden-Baden die Vorwürfe zurück.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters
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