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Sodbrennen: Diese Lebensmittel können es verschlimmern


Brennen hinter dem Brustbein
Diese Lebensmittel können Sodbrennen verschlimmern

  • Ann-Kathrin Landzettel
Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 16.09.2022Lesedauer: 4 Min.
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Illustration des Magen-Darm-Trakts: Sodbrennen ist nicht nur sehr unangenehm, es kann auch zu einem chronischen Problem werden.Vergrößern des Bildes
Illustration des Magen-Darm-Trakts: Sodbrennen ist nicht nur sehr unangenehm, es kann auch zu einem chronischen Problem werden. (Quelle: Tharakorn/getty-images-bilder)

Sodbrennen kommt ist oft die Folge einer falschen Ernährung. Welche Lebensmittel die Beschwerden verschlimmern und welche lindernd wirken.

Ein brennendes Gefühl hinter dem Brustbein – oft gepaart mit Aufstoßen: Sodbrennen kennen viele Menschen. Das Aufsteigen der Magensäure in die Speiseröhre hat verschiedene Ursachen. Tritt es sehr häufig auf, kann eine Entzündung in der Speiseröhre oder der Magenschleimhaut dahinterstecken. In diesem Fall sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Betroffene sollten außerdem auf ihre Ernährung achten, da es einige Speisen gibt, die die Beschwerden verschlimmern können. Ein Überblick.

Was ist Sodbrennen?

Bei Sodbrennen handelt es sich um ein brennendes Gefühl hinter dem Brustbein, das vom Oberbauch nach oben und oftmals bis zum Hals aufsteigt. Sodbrennen ist kein eigenständiges Krankheitsbild, sondern ein Symptom. Das unangenehme Brennen ist durch aufsteigende Magensäure verursacht, welche die Speiseröhre hinaufsteigt. Dieser Magensaft reizt die Schleimhaut der Speiseröhre, was der Betroffene als Sodbrennen wahrnimmt.

"Millionen Menschen kennen Sodbrennen. Fast jeder Mensch erlebt mindestens einmal in seinem Leben Sodbrennen", erklärt Professor Heiner Wedemeyer, Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und Mediensprecher der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS).

Sodbrennen-Ursachen: Woher kommt das lästige Aufstoßen?

Laut dem Experten kommen bei Sodbrennen in der Regel zwei Faktoren zusammen: eine vermehrte Produktion von Magensäure sowie eine Fehlfunktion des Schließmuskels zwischen Speiseröhre und Magen – Ösophagussphinkter genannt. Betroffene erleben zu dem brennenden Gefühl häufig zudem saures Aufstoßen und manchmal sogar ein Aufsteigen von saurem Mageninhalt bis in die Mundhöhle (Regurgitation).

"Oft ist Sodbrennen harmlos und lässt von selbst wieder nach. Wer hin und wieder Sodbrennen hat, muss sich keine Sorgen machen", beruhigt Wedemeyer. "Häufiges Sodbrennen mit starker Schmerzsymptomatik, Aufstoßen und aufsteigendem Speisebrei hingegen kann auf eine Erkrankung hindeuten und sollte ärztlich abgeklärt werden. Die mit Abstand häufigste Ursache dieser Symptome ist die sogenannte gastroösophageale Refluxkrankheit, GERD (gastroesophageal reflux disease)." Manchmal ist aber auch keine Ursache erkennbar.

Wenn üppige Speisen Sodbrennen auslösen

Betroffene mit Sodbrennen merken schnell, dass ein Zusammenhang zwischen Sodbrennen und den verzehrten Nahrungsmitteln besteht. So tritt bei vielen nach einer üppigen Mahlzeit Sodbrennen auf. Ist der Magen stark gedehnt, kann es passieren, dass sich der Verschluss zwischen Magen und Speiseröhre vorübergehend lockert und Luft, Magensäure und Speisebrei nach oben gedrückt werden. Hinzu kommt, dass der Magen bei reichhaltigen Speisen vermehrt Magensäure für den Verdauungsvorgang produziert.

"Sehr große Mahlzeiten werden von vielen meiner Patienten als Sodbrennen-fördernd beschrieben. Das gilt häufig auch für sehr fettiges und zuckerhaltiges Essen, etwa Sahnetorte, Braten oder Chips", erklärt Wedemeyer. "Auch Alkohol begünstigt Sodbrennen."

Diese Lebensmittel verschlimmern das Aufstoßen

Ob und wie Ernährungsanpassungen gegen Sodbrennen und saures Aufstoßen helfen können, ist wissenschaftlich nicht abschließend untersucht. Es ist aber einen Versuch wert, bestimmte Lebensmittel zu reduzieren und zu schauen, ob sich die Beschwerden verbessern. So beobachten Sodbrennen-Betroffene beispielsweise oftmals eine Linderung, wenn sie beispielsweise folgende Lebensmittel nur in Maßen verzehren:

  • Kaffee
  • Schwarztee
  • Pfefferminztee
  • kohlensäurehaltige Getränke
  • stark gezuckerte Getränke/ Limonaden
  • Fruchtsäfte
  • Kakao
  • Alkohol
  • Schokolade
  • Gummibärchen
  • stark gewürzte/ scharfe Speisen (Knoblauch, Chili, Senf, Peperoni)
  • fettiges Essen/ Frittiertes (Pommes, Chips, fettes Fleisch)
  • säurehaltiges Obst und Gemüse (Orangen, Mandarinen oder Tomaten)
  • geräucherte Lebensmittel (Räucherlachs, Räucherschinken)

Welche Lebensmittel Sodbrennen lindern können

So wie es Lebensmittel gibt, die bei Betroffenen Sodbrennen und saures Aufstoßen begünstigen können, so gibt es Lebensmittel, die möglicherweise die Beschwerden lindern helfen. "Hier gilt es auszuprobieren, was einem guttut. Das kann für jeden etwas anderes sein", so der Gastroenterologe.

"Viele meiner Patienten verspüren Linderung, wenn sie ein Glas Milch trinken. Andere essen eine Banane oder eine zerdrückte Pellkartoffel. Ebenfalls beliebt sind Haferflocken und trockenes Brot als Sodbrennen-Hausmittel. Diese können helfen, ein Zuviel an Magensäure zu binden."

Bei Sodbrennen am besten zwei bis drei Esslöffel pure Haferflocken gut zerkauen. Je besser man kaut, desto saugfähiger sind die Flocken und desto mehr magenschonende Schleimstoffe können sich lösen. Auch vorbeugend können die Flocken zum Einsatz kommen – in Form von einer kleinen Portion Müsli, in Suppen oder als Brei gekocht. Haferflocken sind zudem leicht verdaulich und regen die Magensäureproduktion nicht so stark an.

(Quelle: Karin Kaiser, Medizinische Hochschule Hannover (MHH))


Univ.-Prof. Dr. med. Heiner Wedemeyer ist Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und Mediensprecher der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS).

Die richtige Menge zur richtigen Zeit essen

Ebenfalls hilfreich kann es sein, über den Tag verteilt mehrere kleinere Portionen zu verzehren als wenige große. Auch sollte man der Verdauung nach dem Essen Zeit lassen, ihre Arbeit zu tun, bevor wieder neues Essen nachkommt. Ebenso sollte man sich nicht mit vollem Magen ins Bett legen. Mindestens zwei Stunden Verdauungszeit sollte man dem Magen zugestehen, bevor man schlafen geht. "Oft hilft es zudem, den Oberkörper beim Schlafen etwas höher zu lagern", sagt Wedemeyer.

Risikofaktoren Rauchen und Übergewicht

Zigaretten können Sodbrennen ebenfalls begünstigen, ebenso Stress und Übergewicht. Übergewicht kann die Verdauung belasten und auf Speiseröhre und Magen drücken – was den Verschluss zwischen Magen und Speiseröhre schwächen kann. Zudem wirken sich bei Übergewichtigen oft die Essensmenge und bestimmte Essvorlieben negativ auf den Magen aus.

"Menschen mit Sodbrennen wird daher häufig geraten, ein normales Körpergewicht anzustreben", so Wedemeyer. Auch bestimmte Medikamente, etwa einige Blutdrucksenker, können Sodbrennen verursachen. Wer ein Medikament in Verdacht hat, sollte mit seinem Arzt darüber sprechen.

Wann Sie mit Sodbrennen zum Arzt gehen sollten

Tritt Sodbrennen häufiger auf, ist es mit stärkeren Beschwerden verbunden und helfen Anpassungen im Lebensstil nicht, sollten Betroffene immer einen Arzt zur Diagnostik aufsuchen. "Es ist wichtig zu schauen, was die Ursache der Beschwerden ist. Erst mit einer Diagnose kann zielgerichtet behandelt werden", so der Gastroenterologe. "Treten plötzlich stärkere Schluckstörungen auf, ist das ein Warnsignal, das unverzüglich abgeklärt werden muss."

Und es gibt noch einen Grund, warum Betroffene mit häufigem Sodbrennen zum Arzt gehen sollten: "Die aufsteigende Magensäure begünstigt Entzündungen und Schleimhautschädigungen. Langfristig steigt dadurch das Risiko für Speiseröhrenkrebs und auch Magengeschwüre können entstehen, die schwerwiegende Komplikationen zur Folge haben können", sagt Wedemeyer.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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