Newsblog zum Krieg in Nahost Israels Militär tötet weiteren Hamas-Führer
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Israels Militär tötet erneut einen Hamas-Führer, diesmal im Westjordanland. Unterdessen gibt es im Libanon folgenschwere Explosionen. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Inhaltsverzeichnis
- Erneut schwere israelische Luftangriffe in Beirut – 37 Tote
- Israels Militär tötet Hamas-Führer im Westjordanland
- Israel: 230 Raketen vom Libanon auf den Norden abgeschossen
- Biden: Sprechen über Angriffe auf iranische Ölanlagen
- Belgische Journalisten in Beirut angegriffen und schwer verletzt
- Libanon: Israel tötet Soldaten – Armee erwidert Feuer
- Israelisches Sicherheitskabinett beschließt "harte Antwort"
- Biden lehnt Angriff auf iranische Atomanlagen ab
Erneut schwere israelische Luftangriffe in Beirut – 37 Tote
5.09 Uhr: Die libanesische Hauptstadt Beirut ist in der Nacht erneut Ziel massiver Luftangriffe des israelischen Militärs geworden. Eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur berichtete von schweren Explosionen. Unbestätigten Berichten zufolge galt der Angriff Haschim Safi al-Din, dem Chef des Exekutivrats der Hisbollah-Miliz. Er wird als aussichtsreichster Kandidat für die Nachfolge des kürzlich bei einem israelischen Luftangriff in Beirut getöteten Hisbollah-Anführers Hassan Nasrallah gehandelt. Vonseiten der israelischen Armee gab es zu den erneuten Angriffen in Beirut zunächst keine Angaben.
Das libanesische Gesundheitsministerium meldete 37 Tote und 151 Verwundete in den vergangenen 24 Stunden nach Angriffen Israels auf den Libanon.
Die Angriffe erfolgten laut libanesischen Sicherheitskreisen erneut in südlichen Vororten, die vor allem von der Hisbollah kontrolliert werden. Auf Videoaufnahmen waren Detonationen über der Stadt zu hören, gewaltige Flammen und Rauchschwaden stiegen in den Nachthimmel auf. Israels Militär hatte die Bewohner bestimmter Gebäude in den südlichen Vororten in arabischer Sprache zur Evakuierung aufgefordert. Die Angriffe ereigneten sich, während Israels Truppen und Panzer zugleich gegen die Hisbollah im Südlibanon kämpfen. Erklärtes Ziel Israels ist es, die proiranische Schiitenmiliz von der Grenze zu vertreiben, damit rund 60.000 evakuierte Israelis in ihre Häuser zurückkehren können.
Biden: "Verhandle nichts in der Öffentlichkeit"
3.15 Uhr: Der demokratische US-Präsident Joe Biden sagt gegenüber Reportern, dass er nicht öffentlich über die Gespräche mit Israel zu möglichen Angriffen im Iran spricht. "Ich weiß, dass ich nichts in der Öffentlichkeit verhandeln werde", sagte Biden, als er gefragt wurde, ob er Israel gedrängt habe, iranische Öl-Anlagen anzugreifen.
Biden zufolge wird es im Nahen Osten nicht zu einem größeren Krieg kommen, weil er vermeidbar ist. "Aber es gibt noch eine Menge zu tun, eine Menge zu tun", fügte er hinzu, als er von Reportern darauf angesprochen wurde. Auf die Frage, wie zuversichtlich er sei, dass ein solcher Krieg abgewendet werden könne, hielt er inne und sagte: "Wie zuversichtlich sind Sie, dass es nicht regnen wird? Sehen Sie, ich glaube nicht, dass es einen großen Krieg geben wird. Ich glaube, wir können ihn vermeiden." Auf die Frage, ob er amerikanische Truppen schicken würde, um Israel zu helfen, antwortete er: "Wir haben Israel bereits geholfen. Wir werden Israel beschützen."
UN-Sicherheitsrat stärkt Guterres nach Israels Reaktion den Rücken
2.15 Uhr: Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UN) bekundet seine volle Unterstützung für Generalsekretär Antonio Guterres. Der israelische Außenminister hatte ihn zuvor zur "Persona non grata" erklärt und ihm die Einreise in sein Land verweigert, weil Guterres Irans Raketenangriff auf Israel nach Ansicht des Landes nicht "unmissverständlich" verurteilt hatte. Der 15-köpfige Rat sagte in einer Erklärung, jede Entscheidung, nicht mit dem UN-Generalsekretär oder der UN zusammenzuarbeiten, sei kontraproduktiv, insbesondere im Kontext der eskalierenden Spannungen im Nahen Osten. In der Erklärung wurde Israel nicht namentlich genannt. Derartige Erklärungen des Rates werden im Konsens beschlossen.
Israels Militär tötet Hamas-Führer im Westjordanland
1.49 Uhr: Bei einem israelischen Luftangriff auf das Flüchtlingslager Tulkarm im besetzten Westjordanland sind nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums vom Donnerstag mindestens 18 Palästinenser getötet worden. Das israelische Militär teilte in einer Erklärung mit, bei dem Angriff sei auch der Leiter des Hamas-Netzwerks in Tulkarm umgekommen. Bei dem Mann soll es sich namentlich um Sahi Jasser Abd al-Rasek Oufi handeln.
Der offizielle Sprecher der palästinensischen Präsidentschaft verurteilte den Anschlag, wie die palästinensische Nachrichtenagentur WAFA berichtete, und fügte hinzu, dass diese Angriffe niemandem Sicherheit und Stabilität brächten, sondern die Region in weitere Gewalt hineinziehen würden. Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen hat die Gewalt im Westjordanland stark zugenommen.
Medien: Israels jüngster Angriff auf Beirut galt Nasrallah-Nachfolger
0.30 Uhr: Der jüngste Angriff auf Beirut galt einem Reporter des amerikanischen Online-Nachrichtenportals Axios zufolge offenbar dem Nachfolger des getöteten Hisbollah-Anführers Hassan Nasrallah. Haschim Safi al-Din sollte gezielt angegriffen werden, wie der Axios-Reporter Barak Ravid am frühen Freitag in einem Beitrag auf X unter Berufung auf einen israelischen Insider berichtete. Reuters konnte die Informationen in dem Social-Media-Beitrag nicht unabhängig bestätigen. Bisher gab es keine offizielle Stellungnahme zu dem Angriff. Mehr dazu lesen Sie hier.
Augenzeugen: Explosionen nahe des Flughafens von Beirut
0.10 Uhr: In der Nähe des Flughafens von Beirut sind mehrere Explosionen zu hören. Reuters-Augenzeugen sehen zudem, wie Rauch aufsteigt.
Donnerstag, 3. Oktober
Israel: 230 Raketen vom Libanon auf den Norden abgeschossen
23.40 Uhr: Israel ist erneut massiv aus dem Libanon mit Raketen beschossen worden. Binnen eines Tages seien rund 230 Geschosse und einige Drohnen gezählt worden, die von der Schiitenmiliz Hisbollah auf den Norden Israels abgefeuert worden seien, teilte die israelische Armee mit. Am Vortag war die Zahl von 140 solcher Angriffe genannt worden.
In vielen Ortschaften heulten immer wieder die Sirenen des Luftalarms. Ein Teil der Geschosse sei abgefangen worden, ein anderer über unbewohntem Gebiet niedergegangen. Über mögliche Opfer oder größere Schäden wurde zunächst nichts mitgeteilt.
14 Tote bei israelischem Angriff im Westjordanland
22.17 Uhr: Bei einem israelischen Angriff auf Tulkarm im Westjordanland sind nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums in einem Flüchtlingslager mindestens 14 Palästinenser getötet worden.
Katar sichert Libanon "volle Unterstützung" zu
19.01 Uhr: Katar hat dem Libanon mit Blick auf die israelischen Angriffe seine "volle Unterstützung" zugesichert. "Ich bekräftige die volle Unterstützung des Staates Katar für den Libanon und sein brüderliches Volk gegen die brutalen Attacken, denen es ausgesetzt ist", erklärte der Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad Al-Thani, am Donnerstag im Onlinedienst X.
Weiterhin verkündete er eine Bereitstellung von Nothilfen durch Katar: "Ich habe rasche Maßnahmen und die Bereitstellung aller notwendigen Mittel angeordnet, um den Vertriebenen und von dieser Aggression Betroffenen humanitäre Hilfe zukommen zu lassen", erklärte der Emir.
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP