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Ukraine-Krieg: Großer Gefangenenaustausch soll weitergehen


Die Lage im Überblick
Ukraine-Krieg: Großer Gefangenenaustausch soll weitergehen

Von dpa
Aktualisiert am 24.05.2025 - 05:02 UhrLesedauer: 3 Min.
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Moskau und Kiew haben mit dem größten Gefangenenaustausch seit Kriegsbeginn vor mehr als drei Jahren begonnen. (Quelle: Uncredited/Russian Defense Ministry/AP/dpa/dpa-bilder)
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Er war das einzige Ergebnis der russisch-ukrainischen Gespräche in Istanbul: der Austausch von 1.000 Gefangenen. Die ersten wurden übergeben, weitere sollen nun folgen. Die Kämpfe gehen weiter.

Russland und die Ukraine wollen heute und am Sonntag den größten Gefangenenaustausch seit Kriegsbeginn fortsetzen. Das kündigte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft an. Ähnlich äußerte sich das Moskauer Verteidigungsministerium: Der vereinbarte Austausch von je 1.000 Gefangenen solle in den nächsten Tagen fortgesetzt werden, hieß es am Freitag.

"Es gibt keine größere Freude", schrieb der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha bei der Plattform X. "Solche humanitären vertrauensbildenden Maßnahmen sind von entscheidender Bedeutung für unsere kontinuierliche Arbeit, den Frieden wiederherzustellen."

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Bei dem größten Austausch in dem seit mehr als drei Jahren andauernden russischen Angriffskrieg wurden am Freitag jeweils 390 Rückkehrer an die andere Seite übergeben. Nach Angaben des zuständigen Kiewer Koordinierungsstabs kamen drei Frauen und 387 Männer aus russischer Gefangenschaft frei. Die freigelassenen Soldaten hatten die Ukraine demnach in den Regionen Donezk, Luhansk, Saporischschja, Charkiw und Cherson verteidigt. Alle Freigelassenen würden medizinisch untersucht und erhielten physische und psychologische Hilfe.

Dem Verteidigungsministerium in Moskau zufolge wurden 270 Kriegsgefangene und 120 Zivilisten aus ukrainischer Gefangenschaft freigelassen. Unter den Zivilisten seien auch Bürger aus den zeitweilig von Kiews Truppen kontrollierten Orten im russischen Gebiet Kursk. "Derzeit befinden sich die russischen Soldaten und die Zivilisten im Hoheitsgebiet der Republik Belarus, wo sie die notwendige psychologische und medizinische Hilfe erhalten", hieß es in der Mitteilung. Sie alle sollten bald nach Russland kommen, um ihre Behandlung und Rehabilitation in medizinischen Einrichtungen fortzusetzen.

Der Austausch war vergangene Woche bei Gesprächen in Istanbul vereinbart worden. Er blieb das einzige konkrete Ergebnis der ersten direkten russisch-ukrainischen Verhandlungen seit 2022, auf die vor allem US-Präsident Donald Trump gedrängt hatte.

Lawrow stellt nächsten Schritt in Aussicht

Der russische Außenminister Sergej Lawrow stellte in Aussicht, der Ukraine bald Bedingungen für eine Beendigung des seit mehr als drei Jahren andauernden Kriegs zu präsentieren, wie die russische Agentur Interfax berichtete. "Sobald der Kriegsgefangenenaustausch abgeschlossen ist, dann werden wir bereit sein, der ukrainischen Seite den Entwurf eines solchen Dokuments, den die russische Seite jetzt vollendet, zu übergeben", sagte er.

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Selenskyj sagte, wenn Russland eine ganze Woche brauche, um ein sogenanntes Memorandum als Antwort auf die Forderung nach einer Waffenruhe vorzulegen, "dann ist das nichts anderes als eine Verhöhnung der Welt. So viel vergeudete Zeit". Neue Sanktionen gegen Russland seien notwendig, bekräftigte der ukrainische Präsident.

Luftalarm in der Ukraine

Die Angriffe gingen unterdessen weiter. Bei einem russischen Drohnenangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew und deren Umgebung wurden in der Nacht mindestens acht Menschen verletzt. Sie seien von herabfallenden Trümmern abgeschossener Drohnen getroffen worden. Nach dem Einflug erster Gruppen von Kampfdrohnen warnte Bürgermeister Vitali Klitschko die Bewohner der Metropole vor weiteren Angriffen. "Geht in Deckung", forderte er die Bewohner Kiews auf der Plattform Telegram auf.

Militärverwalter Timur Tkatschenko berichtete auf Telegram von Schäden durch herabfallende Drohnen-Trümmer. In zwei Bezirken seien Brände in Wohnhäusern ausgebrochen. Die Rettungsdienste seien im Einsatz.

In der ukrainischen Hafenstadt Odessa sei die Zahl der Toten nach einem russischen Angriff mit zwei ballistischen Raketen auf zwei gestiegen, schrieb der Gouverneur Oleh Kiper bei Telegram. Zuvor war von einem Toten und acht Verletzten die Rede gewesen.

Auch bei einem anderen russischen Raketenangriff auf die ostukrainische Stadt Tschuhujiw kam ein Mensch ums Leben. Eine Frau sei getötet worden, teilte der Gouverneur des Charkiwer Gebiets, Oleh Synjehubow, bei Telegram mit. Zudem seien zwei Männer verletzt worden. Am späten Abend wurde in weiten Teilen der Ukraine, auch in der Hauptstadt Kiew, Luftalarm ausgelöst.

Putin will russische Waffenexporte ausbauen

Kremlchef Wladimir Putin kündigte derweil an, russische Waffenexporte in andere Länder ankurbeln zu wollen. "Es ist nötig, den Umfang der Exportlieferungen aktiv zu vergrößern", sagte er bei einer im Staatsfernsehen übertragenen Rede bei einer Sitzung des Ausschusses für militärisch-technische Zusammenarbeit. Der Auftragsbestand für russische Militärerzeugnisse sei hoch - im Umfang von Dutzenden Milliarden Euro.

Entscheidend und an erster Stelle bleibe unverändert die Versorgung der Einheiten im Ukraine-Krieg, sagte Putin. Dafür solle es neue staatliche Anreize geben. Zugleich müsse Russland seine Position auf dem internationalen Rüstungsmarkt behaupten und bei harter Konkurrenz bestehen. Im vergangenen Jahr sei Moskau seinen Exportverpflichtungen bei den ausländischen Partnern im Großen und Ganzen nachgekommen. Ihnen solle künftig ein breiteres Spektrum an Dienstleistungen angeboten werden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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