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Das sind die internationalen Pressestimmen zum Macrons Sieg


Pressestimmen zum Macron-Sieg
"In der letzten Schlacht hat die Republik gewonnen"

Von dpa, afp, reuters
08.05.2017Lesedauer: 3 Min.
Französische Tageszeitungen in Paris nach der Wahl.Vergrößern des BildesFranzösische Tageszeitungen in Paris nach der Wahl. (Quelle: Laurent Rebours/dpa-bilder)
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Der Sieg von Emmanuel Macron ist deutlich, doch Frankreich ist zerrissen. Die unterlegene Rechtspopulistin Marine Le Pen erzielt einen Stimmenrekord. So reagiert die internationale Presse auf die Schicksalswahl:

Frankreich

"Libération": In der letzten Schlacht hat die Republik gewonnen

"In der letzten Schlacht hat die Republik gewonnen. Frankreich wurde von einer Partei der Intoleranz erschüttert, gespalten und durcheinandergebracht, einer Partei, die in den Wahlabsichten stellenweise auf bis zu 42 Prozent gekommen war. Aber Frankreich hat den Ausländerfeinden - selbst wenn sie stark, bedrohlich und aktiv bleiben - gezeigt, dass es sie nicht will. (...) Die größte Herausforderung des neuen Präsidenten: Nach und nach den Graben zu schließen, der das glückliche Frankreich vom wütenden Frankreich trennt; das Frankreich, dem es gut geht, und vom abgehängten Frankreich."

"Le Figaro": Wir sollten uns nicht täuschen

Wir sollten uns nicht täuschen: Das Frankreich Macrons, dieses positive, dynamische, reformorientierte Land, das offen für Europa ist, existiert und es ist glücklich über seinen Sieg. Aber es repräsentiert in Wirklichkeit nur ein Viertel der Franzosen. Fast die Hälfte der Bürger zählt zu den Anhängern der Rechtspopulistin Marine Le Pen oder aber des Linkspolitikers Jean-Luc Mélenchon. Sie stehen den Werten von Macrons Frankreich feindlich gegenüber."

USA

"The New York Times": Eine mächtige Erleichterung für jeden

"Die entschiedene Wahl von Emmanuel Macron (...) zum Präsidenten Frankreichs ist eine mächtige Erleichterung für jeden, der Angst gehabt hatte, dass Frankreich das nächste Land werden könnte, das der durch westliche Demokratien schwappenden Welle von Populismus, Nationalismus und Anti-Globalisierung erliegen könnte. Doch so dramatisch und eindrucksvoll sein Sieg ist - vor Herrn Macron liegen beträchtliche Herausforderungen. Er übernimmt eine tief gespaltene Nation (...).

Großbritannien

"The Independent": Wähler haben Le Pens negative Kampagne zurückgewiesen

"Marine Le Pen hatte geprahlt, dass Frankreich dem triumphalen populistischen Vorbild des Brexits und des Sieges von Donald Trump folgen würde. Doch ihre harsche und negative Wahlkampagne, die auf Widerstand gegen die EU, gegen Immigration und gegen Elitendenken setzte und zugleich für einen aggressiven Nationalismus eintrat, wurde von den Wählern nachdrücklich zurückgewiesen.

Polen

"Gazeta Wyborcza": Macron im großen Krieg Europas

"Nach dem Brexit, den Siegen von Trump in den USA, Orban in Ungarn und Kaczynski in Polen sowie der wachsenden Welle ähnlicher Bewegungen in der EU, schien die Abwendung von der Demokratie und einem einheitlichen, friedlichen Europa unaufhaltbar. Insbesondere, da die extreme Rechte Europas starke Verbündete hat - die Präsidenten Russlands und der USA. (...) Doch in dem wichtigsten Krieg des 21. Jahrhunderts, der auf dem europäischen Kontinent geführt wird, hat die Demokratie im Fall Frankreichs eine unerwartete Lebenskraft gezeigt. (...) Die Wahl der Franzosen bedeutet noch nicht den Sieg dieses europäischen Krieges. Es ist erst ein Anfang, aber er lässt hoffen.

Schweden

"Dagens Nyheter": Zeit, Frankreich zu reparieren

"Le Pens reaktionäres und protektionistisches Modell führte zur Niederlage, was für die Gesundheit der Union notwendig war. Es war möglich, die populistische Welle zu stoppen. Offenheit und Toleranz haben zum Glück einen engstirnigen Nationalismus besiegt. Wie Macron Frankreichs Umstellung bewältigt, kann für die Zukunft der EU entscheidend sein. In fünf Jahren gibt es wieder eine Präsidentschaftswahl."

Italien

"Corriere della Sera": Frankreich wehrt populistische Versuchung ab

Mit Macron im Élysée erwacht Frankreich noch europäischer und wehrt die populistische und euroskeptische Versuchung ab, trotzdem ist es krass, wenn man die hohe Zahl an Enthaltungen, ungültigen Stimmzetteln und das schließlich bedeutende Ergebnis von Marine Le Pen berücksichtigt. Die Umstände, unter denen der Sieg erreicht wurde, und das Bild eines geteilten Landes dämpfen allerdings nicht die große Hoffnung, dass Frankreich, mit Blick auf Europa, nicht länger Teil des Problems, sondern Teil der Lösung sein wird. (...) Wieder einmal gelingt es Frankreich in der jüngeren Geschichte eine überraschende Führungskraft hervorzubringen (...).

"La Repubblica": Der Sieg von Macron rettet Europa

Der Sieg von Macron rettet Europa, mit Le Pen als Präsidentin wären die Tage gezählt gewesen. Aber diese Geschichte der Rettung muss erst noch geschrieben werden (...). Die Glückwunschschreiben, die umgehend von Merkel, Juncker und Gentiloni verschickt wurden, zeugen von einer nachvollziehbaren Erleichterung über die Tatsache, dass Frankreich im Herz Europas bleiben wird. Gleichwohl ist nicht gesagt, dass die Vision des neuen französischen Präsidenten über die Zukunft der EU zwangsläufig mit der seiner wesentlichen Gesprächspartner übereinstimmen wird."

Spanien

"El Mundo": Erleichterung, aber kein Ende der EU-Krise

"Abseits seiner Wahlversprechen muss der gewählte Präsident als erstes und unmittelbares Ziel Talent und Kapazität beweisen, die Zügel der Macht übernehmen zu können. Brüssel seinerseits gewinnt Zeit, wie nach der Parlamentswahl in den Niederlanden. Doch wenn die EU wirklich das Gespenst des Populismus verscheuchen und aus der Existenzkrise herauskommen will, muss sie endlich handeln, die Sichtweise umdrehen und effiziente Maßnahmen ergreifen, die dazu dienen, dass die Bürger die Europäische Union als gemeinsames Haus betrachten, das es sich zu bewohnen lohnt."

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