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Moskau wirft Israel vor, "Neonazis in der Ukraine" zu unterstützen


Nach Empörung über Lawrow
Moskau wirft Israel vor, "Neonazis in der Ukraine" zu unterstützen

Von rtr, dpa, mam

Aktualisiert am 03.05.2022Lesedauer: 2 Min.
Sergej Lawrow, Außenminister Russlands: Das Ministerium griff in seiner Erklärung erneut die Worte Lawrows auf und warf Israel vor, das "Neonazi-Regime in der Ukraine" zu unterstützen.Vergrößern des BildesSergej Lawrow, Außenminister Russlands: Das Ministerium griff in seiner Erklärung erneut die Worte Lawrows auf und warf Israel vor, das "Neonazi-Regime in der Ukraine" zu unterstützen. (Quelle: Russian Foreign Ministry/TASS/imago-images-bilder)
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Nach Kritik aus Israel an den Nazi-Vergleichen des russischen Außenministers hat der Kreml zum Gegenschlag ausgeholt: Moskau wirft Israel vor, aufseiten des "Neonazi-Regimes in Kiew" zu stehen.

Russland legt im Streit mit Israel über Hitler-Äußerungen von Außenminister Sergej Lawrow nach: Die Regierung in Jerusalem unterstütze "das Neonazi-Regime in Kiew", teilte das Außenministerium in Moskau am Dienstag mit Blick auf die Kämpfe in der Ukraine mit.

Russland hatte am 24. Februar einen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen und diesen unter anderem mit einer angeblichen "Entnazifizierung" des Nachbarlandes begründet. Diese Darstellung sorgte auch deshalb für besondere Empörung, weil der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj jüdischer Abstammung ist.

Lawrow zieht Hitler-Vergleich

Erst am Sonntag hatte der russische Außenminister Lawrow mit einem Nazi-Vergleich in Bezug auf den Ukraine-Krieg in Israel und zahlreichen westlichen Staaten für Empörung gesorgt und scharfe Kritik ausgelöst. Lawrow sagte in einem italienischen TV-Interview, angesprochen auf den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, auch Hitler sei jüdischer Abstammung gewesen. Dass Selenskyj Jude sei, sei daher kein Gegenargument für die russische Begründung der Invasion, dass man die Ukraine entnazifizieren müsse.

Israels Außenminister Jair Lapid sprach am Montag von einer "unverzeihlichen, skandalösen Äußerung", "einem schrecklichen historischen Fehler" und forderte eine Entschuldigung. Lawrow propagiere "eine Umkehrung des Holocaust – indem die Opfer in die Verbrecher verwandelt werden, durch die Verbreitung einer vollkommen haltlosen Behauptung, Hitler sei jüdischer Abstammung", sagte Lapid.

Kreml kontert Kritik aus Israel

Das russische Ministerium verlautbarte nun am Dienstag, die jüngsten Äußerungen von Lapid seien "antihistorisch" und würden weitgehend erklären, warum die derzeitige israelische Regierung das neonazistische Regime in Kiew unterstütze. Antisemitismus, so heißt es in der Erklärung des Ministeriums, werde in der Ukraine gefördert. Zudem wurden darin Aussagen Lawrows bekräftigt, wonach die jüdische Herkunft Selenskyjs nicht ausschließe, dass die Ukraine von Neonazis regiert werde.

Russland hatte schon zu Beginn seines Einmarsches in die Ukraine am 24. Februar erklärt, das Land müsse von "Nazis" gesäubert und befreit werden. Lapid hatte am Montag gesagt, die Ukrainer seien keine Nazis. "Nur die Nazis waren Nazis und nur sie haben sich mit der systematischen Vernichtung des jüdischen Volkes befasst."

Israel und Russland vereinbaren offenbar Stillschweigen

Ein israelischer Repräsentant teilte am Dienstag mit, Israel habe bei einem Treffen mit dem russischen Botschafter Anatoli Wiktorow am Vortag im Außenministerium "seine Position klargestellt". Beide Seiten hätten entschieden, sich zu den Inhalten nicht weiter zu äußern. Die israelische Nachrichtenseite ynet berichtete, Israel gehe nicht davon aus, dass Russland sich entschuldigen werde.

Israel hatte nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine am 24. Februar direkte Kritik an Moskau zunächst vermieden, um die Beziehungen zu Russland nicht zu gefährden. Israels Premierminister Naftali Bennett hat seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine jedoch bereits mehrfach mit Kremlchef Wladimir Putin und auch mit Selenskyj gesprochen. Im März hatte er Putin sogar persönlich in Moskau getroffen. Im April warf Außenminister Lapid Russland schließlich vor, in der Ukraine Kriegsverbrechen begangen zu haben.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen Reuters, dpa
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