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Pentagon-Leaks: Ägypten wollte angeblich 40.000 Raketen an Russland liefern


Ägypten wollte angeblich 40.000 Raketen an Russland liefern

Von t-online, cli

11.04.2023Lesedauer: 2 Min.
Putin in Kairo: Mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi beriet er u.a. über die Lage in Syrien.Vergrößern des BildesPutin 2021 in Kairo: Mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi beriet er damals über die Lage in Syrien. (Quelle: Alexander Zemlianichenko/Pool/reuters)
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Wollte Ägypten – traditionell enger Verbündeter der USA – Russland heimlich mit Waffen versorgen? Die Pentagon-Leaks legen das nahe.

Die Leaks geheimer Informationen aus dem Pentagon und anderer US-Regierungsstellen ziehen weitere Kreise: Nun ausgewertete Dokumente deuten auf mögliche geplante Waffengeschäfte zwischen Ägypten und Russland hin. Der ägyptische Machthaber Abdel Fatah Al-Sisi soll der US-Zeitung "Washington Post" zufolge geplant haben, 40.000 Raketen für Russland produzieren zu lassen – heimlich, um Schwierigkeiten mit westlichen Verbündeten zu umgehen. Ägypten ist traditionell ein enger Verbündeter der USA.

Die US-Zeitung beruft sich auf ein Dokument aus der Reihe geleakter US-Dateien, die im Februar und März auf der Gaming-Plattform Discord veröffentlicht wurden. Wie die Geheimdokumente über eine obskure Chat-Gruppe im Netz in die Weltpresse kamen, lesen Sie hier.

Das Datenleck hatte weltweit Wirbel ausgelöst, insbesondere weil die Unterlagen brisante Details über den russischen Krieg in der Ukraine enthielten. Doch manche Leaks geben auch Informationen über US-Verbündete preis, die eigentlich streng unter Verschluss gehalten werden. Neben Hinweisen auf die angeblich heimliche Sympathie des Mossad für die Proteste in Israel oder die Zurückhaltung Südkoreas in der Ukraine-Frage soll der Datensatz auch Informationen über Ägypten enthalten.

Raketen, Schießpulver und Artilleriegeschosse

Wie die "Washington Post" berichtet, haben ihre Reporter ein Dokument einsehen können, das Gespräche zwischen Al-Sisi und hochrangigen ägyptischen Militärs am 1. Februar zusammenfassen soll. Darin soll es um eine geplante Raketenlieferung an Russland gegangen sein, die 40.000 Raketen umfasst. Auch um weitergehende Militärhilfe an Moskau soll es gegangen sein: Ägypten soll demnach beabsichtigt haben, das Putin-Regime mit Artilleriegeschossen und Schießpulver zu beliefern.

Laut dem Dokument soll Al-Sisi die Beamten angewiesen haben, die Produktion und Lieferung der Raketen geheim zu halten, "um Probleme mit dem Westen zu vermeiden". Fabrikarbeitern habe man sagen sollen, die Projektile seien für die ägyptische Armee, heißt es weiter. Ein hochrangiger Minister soll angeboten haben, Schichtarbeit einzuführen, um die Produktion zu stemmen.

Einer der engsten US-Verbündeten

Heikel ist der Fall besonders, weil Ägypten einer der engsten Vertrauten der USA im Nahen Osten ist. Das Land ist einer der größten Empfänger finanzieller Unterstützung aus den Vereinigten Staaten. Seit Jahrzehnten fließt mehr als eine Milliarde Dollar pro Jahr an US-Sicherheitshilfen nach Ägypten.

Der US-Demokrat und Senator Chris Murphy der dem Senatsausschuss für auswärtige Beziehungen angehört, warnte im Gespräch mit der US-Zeitung: "Wenn es wahr ist, dass Sisi heimlich Raketen für Russland baut, die in der Ukraine eingesetzt werden könnten, müssen wir ernsthaft über den Zustand unserer Beziehungen nachdenken."

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Ägypten dementiert

Im russischen Krieg gegen die Ukraine vertritt das nordafrikanische Land die Position der Nichteinmischung und fordert sowohl Russland als auch die Ukraine auf, die Kriegshandlungen einzustellen. Russland hat Beobachtern zufolge wegen des anhaltenden, materialintensiven Kriegs und aufgrund westlicher Sanktionen Schwierigkeiten, ausreichend Waffen zu produzieren. Mehr dazu lesen Sie hier.

Ein ägyptischer Beamter hat die Vorwürfe laut dem US-Sender CNN dementiert. Es handele sich um "informationelle Absurdität", soll der Mann ägyptischen Staatsmedien gesagt haben. Ägypten verfolge eine "ausgewogene Politik" mit allen internationalen Parteien. Auch Russland nahm Stellung zu dem "Washington Post"-Bericht. Kremlsprecher Dmitri Peskow bezeichnete die Informationen als "Schwindel".

Verwendete Quellen
  • washingtonpost.com: "Egypt secretly planned to supply rockets to Russia, leaked U.S. document says" (englisch)
  • edition.cnn.com: "Egyptian official denies leaked intelligence suggesting Egypt's military was producing weapons for Russia" (englisch)
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