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Erdoğan vor Berlin-Besuch: Türkischer Präsident nennt Israel "Terrorstaat"


Kurz vor Berlin-Besuch
Erdoğan nennt Israel "Terrorstaat" – Netanjahu kontert

Von dpa
15.11.2023Lesedauer: 2 Min.
Der türkische Präsident Erdoğan auf einer pro-palästinensischen Kundgebung: Erdoğan bezeichnete Israel vor seinem Berlin-Besuch als "Terrorstaat".Vergrößern des BildesDer türkische Präsident Erdoğan auf einer pro-palästinensischen Kundgebung: Erdoğan bezeichnete Israel vor seinem Berlin-Besuch als "Terrorstaat".
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Der türkische Präsident Erdoğan hat Israel kurz vor seinem Berlin-Besuch scharf angegriffen. Ein direkter Konter kommt von Israels Ministerpräsidenten Netanjahu.

Kurz vor seinem Berlin-Besuch hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan Israel erneut scharf angegriffen. Vor der Fraktion seiner islamisch-konservativen Partei AKP im Parlament bezeichnete Erdoğan Israel am Mittwoch als "Terrorstaat" und beschuldigte das Land zum wiederholten Mal des Genozids.

Den USA und anderen westlichen Staaten warf Erdoğan vor, die "Massaker" der israelischen Armee "offen zu unterstützen" oder zu rechtfertigen. Den Krieg Israels gegen die radikalislamische Hamas im Gazastreifen bezeichnete er als einen Konflikt "zwischen dem Kreuz und dem Halbmond".

Netanjahu: Türkei unterstützt Terror

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu konterte den türkischen Präsidenten direkt. "Er nennt Israel einen Terrorstaat, aber unterstützt tatsächlich den Terrorstaat der Hamas", sagte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Mittwoch bei einem Treffen mit dem US-Evangelisten Franklin Graham, internationaler Präsident der Organisation Samaritan's Purse. Erdogan habe außerdem "türkische Dörfer in der Türkei selbst bombardiert".

Worauf sich Netanjahu genau bezog, war zunächst unklar. Die Türkei geht immer wieder militärisch in der Südosttürkei und dem Nordirak gegen die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK vor. Im Nordirak, wo die PKK ihr Hauptquartier hat, fliegt das Militär auch immer wieder Luftangriffe.

Auch der israelische Außenminister Eli Cohen sagte daraufhin am Mittwoch, man werde sich keine Moralpredigten von jemandem anhören, "der Gastgeber von Erzterroristen ist und Terrororganisationen unterstützt". Der türkische Präsident stelle die Realität verzerrt dar und befinde sich erneut auf der "falschen Seite der Geschichte". Erdoğan stehe an der Seite jener im Iran, im Libanon, in Syrien und im Jemen, die den Terroranschlag der Hamas auf israelische Zivilisten am 7. Oktober gelobt hätten. Israel sei ein Rechtsstaat und setze den Kampf gegen die Hamas fort, schrieb Cohen bei X, vormals Twitter.

Nach dem brutalen Überfall der Hamas am 7. Oktober auf Israel, bei dem israelischen Angaben zufolge rund 1200 Menschen getötet und 240 weitere in das Palästinensergebiet verschleppt worden waren, hatte Erdoğan zunächst eine differenziertere Linie verfolgt. Mit Zunahme der israelischen Angriffe auf Ziele im Gazastreifen verschärfte der türkische Präsident jedoch seine Attacken auf Israel. Unter anderem warf er dem Land "Faschismus" vor und stellte seine Legitimität in Frage.

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Kritik an Erdoğans Besuch in Deutschland

Erdoğans Äußerungen überschatten seinen für Freitag geplanten Besuch in Berlin. Vor allem die kurdische Gemeinde sowie der Zentralrat der Juden halten den Besuch zum derzeitigen Zeitpunkt für unangebracht. Kritik kam aber auch von der Linken und Vertretern der Grünen.

Regierungssprecher Steffen Hebestreit hatte die Entscheidung daraufhin verteidigt. Die Diplomatie erfordere es gelegentlich, auch mit "unbequemen Partnern" zu reden, sagte er. Für Freitagabend ist ein Arbeitsessen mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Kanzleramt geplant, davor wird Erdoğan Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier treffen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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