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Der Einfluss des Vatikans als Vermittler zwischen Russland und der Ukraine


Russland-Ukraine
Meloni bietet Vatikan Hilfe bei Friedensverhandlungen an

Von dpa, t-online
20.05.2025 - 22:00 UhrLesedauer: 2 Min.
Trump und SelenskyjVergrößern des Bildes
Gipfeltreffen im Petersdom: Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj. (Quelle: Uncredited/Ukrainian Presidential Press Service/AP/dpa/dpa-bilder)
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Der Vatikan soll zwischen der Ukraine und Russland vermitteln. Leo XIV. deutet schon mit seiner Namenswahl die Tradition zu einem päpstlichen Diplomaten an. Ein Kirchenhistoriker spricht schon von "Friedenspapst".

Nach dem Telefonat mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin stellte US-Präsident Donald Trump Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine im Vatikan in Aussicht. Dort hielt man sich am Dienstag bedeckt und sprach von einer "Hoffnung". Mehr nicht. Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni ging schon einen Schritt weiter. Sie bot dem Vatikan eine Vermittlerrolle an.

Ein Blick auf den Papst und mögliche Friedensbemühungen des Vatikans.

Papst Leo XIV.

Schon in seiner ersten Ansprache als Papst hatte Leo XIV. den kirchlichen Gruß betont: "Der Friede sei mit euch." Für Robert F. Prevost ist das mehr als eine liturgische Formel. Noch in der Vorwoche hatte er erklärt, der Vatikan sei "immer bereit" Gegner an einen Tisch zu bringen.

In einer Rede vor Journalisten hatte der Papst zu einer Kampagne für den Frieden aufgerufen und gesagt: "Wir müssen ,Nein‘ sagen zum Krieg der Worte und Bilder, wir müssen das Paradigma des Krieges ablehnen!'"

Leo XIV. meint es ernst mit seinen Friedensbemühungen. Und mit der Mittlerrolle.

Meloni sicherte bereits in ihrem Glückwunsch zur Papstwahl ihre Unterstützung zu. Sie erklärte: "talien schätze und unterstütze die Bemühungen des Heiligen Stuhls um Frieden und Beendigung von Konflikten "in allen Krisensituationen, in denen Waffen an die Stelle von Konfrontation und Dialog getreten sind".

Die Mittlerrolle und die Namenswahl

Der neue Papst knüpft mit seinem Namen an Leo XIII. an, der die katholische Kirche von 1878 bis 1903 führte. In ersten Kommentaren wurde auf die progressive Soziallehre des Papstes aus dem 19. Jahrhunderts verwiesen.

Aber Leo XII. setzte sich auch für den Frieden. Jörg Ernesti, Professor für Kirchengeschichte an der Universität Augsburg und Autor einer Biografie über Leo XIII. erklärte zuletzt im Interview mit "Domradio": "Unter Leo XIII. ist es im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts 11 Mal so gewesen, dass der Heilige Stuhl seine Dienste angeboten hat, um internationale, zwischenstaatliche Konflikte lösen zu helfen. Damit war im Grunde genommen eine neue Rolle des Papsttums auch in politischer Hinsicht umschrieben."

Ernesti nannte auch Beispiele der päpstlichen Diplomatie.

  • Papst Benedikt XV., ein Schüler Leo XIII., versuchte 1917 im Ersten Weltkrieg einen Frieden anzubahnen. Vergebens.
  • Papst Johannes Paul II. brachte mit seiner Ostpolitik nach 1978 die sozialistischen Regime in Polen und dem Osten Europas ins Wanken.
  • Papst Franziskus vermittelte 2014 zwischen Kuba und den USA.

Ernestis Prognose: Leo XIV. kann ein ein "echter Friedenspapst" werden.

Das Petersdom-Abkommen

Der Vatikan hatte zuletzt als Schauplatz für Verhandlungen gedient. Vor den Augen der Weltöffentlichkeit. US-Präsident Donald Trump und der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj hatten sich zuletzt am Rande der Trauerfeier für Papst Franziskus im Petersdom zusammengesetzt und wichtige Missverständnisse ausgeräumt.

Kurz darauf wurde ein Rohstoffdeal zwischen der Ukraine und den USA besiegelt. Selenskyj sprach hinterher vom "Petersdom-Abkommen".

Kirchenhistoriker Ernesti umschreibt die Vermittlerrolle des Heiligen Stuhls so: "Der Papst hat wenig Macht, aber viel Einfluss."

Nun muss sich zeigen, wie weit Leo XIV. bei Putin kommen kann.

Verwendete Quellen
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