Newsblog zur Lage in Nahost Israel greift Kommandozentralen der Revolutionsgarden im Iran an
Der Iran und Israel setzen ihre Angriffswellen fort. In Tel Aviv schrillen Warnsirenen, in Teheran nimmt Israels Luftwaffe die Revolutionsgarden ins Visier. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Inhaltsverzeichnis
- Israels Verteidigungsminister droht Bewohnern von Teheran: "Werden Preis bezahlen"
- Israel greift Kommandozentralen der Revolutionsgarden im Iran an
- Israels Militär: Neuer Raketenangriff aus dem Iran
- Israel meldet Angriffe auf Standorte von Boden-Boden-Raketen im Zentrum des Iran
- Trump offen für Putin als Vermittler im Israel-Iran-Krieg
Embed
Iranischer Präsident ruft Bevölkerung zu Zusammenhalt auf
Der iranische Präsident Massud Peseschkian hat die Bevölkerung des Landes angesichts des eskalierten Konflikts mit Israel zum Zusammenhalt aufgerufen. Jede Meinungsverschiedenheit und jedes Problem müssten hintangestellt werden, sagte Peseschkian am Montag vor dem iranischen Parlament. "Wir müssen gegen die völkermörderische kriminelle Aggression mit Einheit und Zusammenhalt stark zusammenstehen."
Israels Verteidigungsminister droht Bewohnern von Teheran: "Werden Preis bezahlen"
Israels Verteidigungsminister Israel Katz droht nach iranischen Raketeneinschlägen in Tel Aviv und Haifa den Menschen in Teheran. Die Bewohner der iranischen Hauptstadt würden "den Preis bezahlen, und das bald", erklärt Katz.
Spionage für Israel? Iran richtet Mann hin
Im Iran ist laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Fars ein Mann hingerichtet worden, der für den israelischen Geheimdienst Mossad spioniert haben soll. Es wäre die dritte Hinrichtung in den vergangenen Wochen im Zusammenhang mit Vorwürfen, die sich um Spionage für Israel drehen.
Iran pocht auf Atomenergie – will aber angeblich keine Atomwaffen
Irans Präsident Massud Peseschkian erklärt, sein Land habe keine Absicht, Atomwaffen zu entwickeln. Der Iran werde aber weiterhin auf sein Recht auf Atomenergie und Kernforschung beharren.
Iranische Angriffe auf Israel: Vier Tote, Dutzende Verletzte
Laut Angaben des israelischen Rettungsdienstes Magen David Adom sind bei iranischen Angriffen auf das Zentrum Israels mindestens vier Menschen gestorben. Dabei handelt es sich demnach um zwei Frauen und zwei Männer, die jeweils um die 70 Jahre alt seien. Bisher seien zudem 87 Verletzte in Krankenhäuser gebracht worden.
Aufnahmen der Nachrichtenagentur AFP zeigten ausgebrannte Wohnhäuser in Tel Aviv und Brände außerhalb der Küstenstadt Haifa. In Jerusalem, wo die Luftabwehr aktiv war, waren laute Explosionen zu hören, wie eine AFP-Journalistin berichtete.
Im Iran wurden seit Freitag nach Angaben Teherans mindestens 224 Menschen durch israelische Angriffe getötet und mehr als tausend weitere verletzt.
Israel greift Kommandozentralen der Revolutionsgarden im Iran an
Die israelische Armee hat laut eigenen Angaben Hauptquartiere der iranischen Revolutionsgarden in Teheran angegriffen. Demnach hätten Kampfjets Ziele in der iranischen Hauptstadt attackiert, heißt es. Von den Zentralen aus seien "Terroranschläge gegen Israel" geplant worden, erklärt die Armee.
EU-Chefdiplomatin organisiert Krisenschalte zu Nahost-Krieg
Angesicht der Eskalation im Nahen Osten hat die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas für Dienstag eine Videokonferenz der Außenminister einberufen. Die Sitzung werde die Gelegenheit zu einem Meinungsaustausch sowie zur Koordinierung diplomatischer Bemühungen gegenüber Israel und dem Iran bieten, teilte ein Mitarbeiter von Kallas in Brüssel mit. Zudem solle über mögliche nächste Schritte beraten werden.
"Wir werden weiterhin zu allen diplomatischen Anstrengungen beitragen, um Spannungen abzubauen und eine dauerhafte Lösung der iranischen Nuklearfrage zu finden – eine Lösung, die nur im Rahmen eines ausgehandelten Abkommens möglich ist", hieß es. Die EU sei dem Ziel der regionalen Sicherheit und Deeskalation fest verpflichtet.
Eine besondere Rolle könnte bei der Videokonferenz der deutsche Außenminister Johann Wadephul spielen. Er war in den vergangenen Tagen nach der militärischen Eskalation zwischen Israel und dem Iran in der Region unterwegs und hatte Gespräche in Saudi-Arabien, Katar, Oman geführt. Mehr dazu lesen Sie hier.
Von der Leyen: Verhandlungslösung im Iran-Konflikt langfristig am besten
Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, hat dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu nach eigenen Aussagen gesagt, dass eine Verhandlungslösung im Iran-Konflikt langfristig die beste Option sei. Sie habe am Samstag auch mit US-Präsident Donald Trump gesprochen und sei bereit, sich mit gleichgesinnten Partnern zu koordinieren, um die Stabilität der Märkte, insbesondere der Energiemärkte, zu sichern, so von der Leyen am Sonntag (Ortszeit) vor dem G7-Gipfel im kanadischen Kananaskis.
Israels Militär: Neuer Raketenangriff aus dem Iran
Der Iran hat nach israelischen Angaben am Montagmorgen einen neuen Raketenangriff auf Israel gestartet. Es seien "vor Kurzem Raketen identifiziert worden, die vom Iran auf das Territorium des Staates Israel abgefeuert wurden", teilte die Armee im Onlinedienst Telegram mit. Die Luftabwehr sei im Einsatz, dennoch seien die Menschen in Israel aufgerufen, sich in Schutzräume zu begeben "und dort bis auf Weiteres zu bleiben".
In Jerusalem, wo die Luftabwehr aktiv war, waren laute Explosionen zu hören, wie eine AFP-Journalistin berichtete. Ein AFP-Reporter in Haifa im Nordisrael sah, wie nach den jüngsten Raketenangriffen mehrere Feuer ausbrachen. Über der Stadt stieg eine Rauchwolke auf.
Israel meldet Angriffe auf Standorte von Boden-Boden-Raketen im Zentrum des Iran
Israel hat nach eigenen Angaben am frühen Montagmorgen Standorte von Boden-Boden-Raketen im Iran bombardiert. Bei den Angriffen würden Ziele im Zentrum des Landes ins Visier genommen, teilte die israelische Armee im Onlinedienst X mit. "Wir gehen aus unserem Luftraum und aus dem iranischen Luftraum gegen diese Bedrohung vor." Am Sonntagabend hatte die israelische Armee bereits Angriffe auf dutzende Ziele im Westen des Iran gemeldet, wo Boden-Boden-Raketen stationiert sein sollen.
Trump offen für Putin als Vermittler im Israel-Iran-Krieg
US-Präsident Donald Trump ist offen für die Idee, dass Kremlchef Wladimir Putin im Krieg zwischen Israel und dem Iran als Vermittler agieren könnte. "Ich wäre offen dafür", sagte Trump dem Fernsehsender ABC dazu. Putin habe ihn deswegen angerufen. "Wir hatten ein langes Gespräch darüber. Wir haben mehr darüber gesprochen als über seine Situation." Russlands Präsident hatte sich nach Angaben des Kremls in einem Telefonat mit Trump am Samstag selbst als Vermittler im Konflikt zwischen Israel und dem Iran angeboten. Mehr dazu lesen Sie hier.
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP