Newsblog zur Lage in Nahost USA verstärken Militärpräsenz – "Schutz der eigenen Interessen"

Donald Trump spricht Warnungen aus. Iranische Staatsmedien melden mehrere Explosionen in der Hauptstadt Teheran. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Inhaltsverzeichnis
- Trump: Ich muss so schnell wie möglich zurück
- Pentagon: Keine Angriffe des US-Militärs gegen den Iran
- Iranische Medien melden mehrere Explosionen in Teheran
- Trump fordert Bewohner in Teheran zur Evakuierung auf
- USA verstärken Militärpräsenz in Nahost-Region
- Berichte: Größte Raffinerie Israels nach Angriff stillgelegt
- Israels Armee: Neuer Raketenbeschuss aus Iran
- Netanjahu: "Wir löschen sie aus, einen nach dem anderen"
Trump: Ich muss so schnell wie möglich zurück
US-Präsident Donald Trump hat um Verständnis für seine vorzeitige Abreise vom G7-Gipfel in Kanada wegen der Nahost-Krise geworben. "Ich muss zurück, sehr wichtig", sagte Trump am Montagabend (Ortszeit) beim traditionellen "Familienfoto" mit den anderen Staats- und Regierungschefs der Staatengruppe auf eine Journalistenfrage. Er wolle dem "großartigen Gastgeber" Kanada danken, "aber Sie sehen wahrscheinlich, was ich sehe, und ich muss so schnell zurück sein, wie ich kann".
Pentagon: Keine Angriffe des US-Militärs gegen den Iran
Die US-Regierung hat Berichte über angebliche amerikanische Angriffe gegen den Iran als "falsch" zurückgewiesen. Die US-Truppen im Nahen Osten hielten weiter daran fest, sich bei Bedarf zu verteidigen, erklärte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Sean Parnell, auf der Plattform X. "Wir werden amerikanische Truppen & unsere Interessen beschützen", schrieb er.
China fordert Bürger zum Verlassen Israels auf
Die chinesische Botschaft in Israel hat ihre Bürger im Land dazu aufgefordert, Israel "so schnell wie möglich" zu verlassen. Dies teilte die Botschaft am Dienstag im Onlinedienst WeChat mit. Chinesen in Israel sollten ausreisen, "sofern sie für ihre persönliche Sicherheit garantieren können". Die Ankündigung erfolgte, nachdem Israel und Iran am vierten Tag in Folge gegenseitige Angriffe mit unverminderter Härte fortgesetzt hatten. China unterhält enge Beziehungen zum Iran. Die Volksrepublik ist dessen größter Handelspartner und kauft so viel iranisches Öl wie kein anderes Land.
Iranische Medien melden mehrere Explosionen in Teheran
Der iranischen Nachrichtenwebsite Asriran zufolge ist das Luftabwehrsystem über dem Atomanlagen-Standort Natans im Zentraliran aktiviert worden. Zudem meldete Asriran mehrere Explosionen in Teheran.
Trump fordert Bewohner in Teheran zur Evakuierung auf
US-Präsident Donald Trump hat am Montag alle Bewohner Teherans zum Verlassen der Stadt aufgefordert. "Der Iran darf keine Atomwaffen haben. Ich habe es immer und immer wieder gesagt. Jeder sollte Teheran sofort verlassen", schrieb er in einem Beitrag auf seiner eigenen Social-Media-Plattform Truth Social. Trump bekräftigte außerdem, der Iran hätte ein Atomabkommen mit den USA unterzeichnen sollen.
Trump verlässt den G7-Gipfel in Kanada nach Angaben des Weißen Hauses vorzeitig. "Präsident Trump wird heute Abend nach Washington zurückkehren, um sich um viele wichtige Angelegenheiten zu kümmern", teilte Trumps Sprecherin Karoline Leavitt mit. Hier lesen Sie mehr.
USA verstärken Militärpräsenz in Nahost-Region
Angesichts der Eskalation zwischen Israel und dem Iran hat US-Verteidigungsminister Pete Hegseth angekündigt, die militärische Präsenz der USA im Nahen Osten auszubauen. Er habe am Wochenende "die Verlegung zusätzlicher Ressourcen" in das für den Nahen Osten zuständige US-Regionalkommando Central Command angeordnet, um die "Verteidigungsposition" der USA in der Region zu verstärken, erklärte Hegseth am Montag im Onlinedienst X. Der Schutz der US-Streitkräfte habe dabei oberste Priorität.
Zuvor war bereits ein US-Kriegsschiff in die Region verlegt worden. Der Flugzeugträger "USS Nimitz" verließ am Montag Südostasien und befand sich Berichten zufolge auf dem Weg in den Nahen Osten. Das atombetriebene Schiff ist eines der größten Kriegsschiffe weltweit.
Trump: Der Iran sitzt praktisch schon am Verhandlungstisch
Im Konflikt zwischen dem Iran und Israel sieht US-Präsident Donald Trump Chancen auf eine Verhandlungslösung. "Ich denke, es wird ein Abkommen unterzeichnet werden", sagte Trump am Rande des G7-Gipfels in Kanada. Andernfalls werde etwas passieren, schob er nach, ohne konkreter zu werden. "Es wird ein Abkommen unterzeichnet werden, und ich denke, der Iran ist dumm, wenn er es nicht unterzeichnet." Teheran sitze "praktisch schon am Verhandlungstisch", betonte er. "Sie wollen einen Deal machen, und sobald ich hier weg bin, werden wir etwas unternehmen." Vorerst sei er aber bei dem G7-Treffen gebunden.
Auf die Frage, ob er glaube, dass Israel die nukleare Bedrohung durch den Iran ohne militärische Hilfe der USA vollständig beseitigen könnte, entgegnete Trump: "Das ist irrelevant. Es wird etwas passieren." Und auf die Frage, ob er einen Regimewechsel im Iran anstrebe, antwortete der Republikaner: "Ich möchte, dass es im Iran keine Atomwaffen gibt, und wir sind auf dem besten Weg, das zu erreichen."
Die Trump-Regierung hatte in den vergangenen Monaten auf dem Verhandlungsweg versucht, eine Eindämmung des iranischen Atomprogramms zu erreichen. Unter Vermittlung des Golfstaats Oman gab es direkte Gespräche zwischen Vertretern Washingtons und Teherans. Laut einem Bericht des "Wall Street Journals" will der Iran nun an den Verhandlungstisch zurückkehren. Teheran habe Vermittlern aus arabischen Staaten mitgeteilt, dass es zu Gesprächen über sein Atomprogramm bereit sei, solange die USA sich nicht an den Angriffen beteiligten, schrieb das Blatt.
Berichte: Größte Raffinerie Israels nach Angriff stillgelegt
Nach einem iranischen Raketenangriff auf eine wichtige Raffinerie in Haifa hat der Betreiber Berichten zufolge alle Anlagen des Betriebs stillgelegt. Es habe große Schäden an dem Kraftwerk gegeben, teilte der israelische Öl- und Petrochemiekonzern Bazan laut israelischen Medien mit. Wie lange die größte Raffinerie des Landes außer Betrieb bleiben wird, wurde zunächst nicht berichtet. Bei dem Angriff am Sonntag wurden israelischen Medien zufolge auch drei Mitarbeiter getötet.
Die Bazan-Raffinerie produziert einen Großteil der zivilen und militärischen Ölprodukte Israels. Auch Kerosin für Kampfflugzeuge wird dort hergestellt. Medienberichten zufolge verarbeitet die Raffinerie rund 200.000 Barrel Rohöl pro Tag, was in etwa 80 Prozent der gesamten israelischen Produktion entspricht.
Israels Armee: Neuer Raketenbeschuss aus Iran
Der Iran setzt seine Raketenangriffe auf Israel nach Angaben des israelischen Militärs in der Nacht fort. Die Luftabwehr sei erneut im Einsatz, um Geschosse abzufangen, teilte das israelische Militär in der Nacht mit. Die Bevölkerung ist angewiesen, bis auf Weiteres in den Schutzräumen zu bleiben. Nur kurz zuvor hatte der Iran bereits Raketen auf Israel abgefeuert, wobei es keine Berichte über Einschläge in städtischen Gebieten gab. Ein Sprecher der mächtigen iranischen Revolutionsgarden hatte zuvor laut der staatlichen iranischen Nachrichtenagentur Irna angekündigt, die neue Welle an Angriffen auf den Erzfeind Israel werde bis zum Morgen "ununterbrochen fortgesetzt".
Montag, 16. Juni
Netanjahu: "Wir löschen sie aus, einen nach dem anderen"
Israel beabsichtigt laut Regierungschef Benjamin Netanjahu mit seinen Angriffen auf den Iran tiefgreifende Veränderungen im Nahen Osten. "Wir verändern gerade das Gesicht des Nahen Ostens", sagte Netanjahu am Montag vor Journalisten. Über die militärische Führung des Iran sagte er: "Wir löschen sie aus, einen nach dem anderen."
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP