"Präsidentenlos" Trump erntet Spott für versehentliche Wortschöpfung

Donald Trump hat mit einem Beitrag auf Twitter eine Welle des Spotts ausgelöst. Der designierte US-Präsident war offenbar im Zorn über das Verhalten des chinesischen Militärs mit der Rechtschreibung in Konflikt geraten.
Trump hatte auf Twitter verurteilt, dass China im Südchinesischen Meer eine US-Unterwassersonde beschlagnahmt hatte. Doch statt die Aktion als "unprecedented" - beispiellos und unerhört - zu verurteilen, schriebTrump, dies sei "unpresidented" - auf Deutsch in etwa "präsidentenlos".
"Die meisten wünschten wirklich, wir wären #unpresidented"
Das Stichwort "Unpresidented" entwickelte sich daraufhin in kürzester Zeit zum Hashtag-Trend in dem sozialen Netzwerk. Die "Harry Potter"-Autorin J.K. Rowling twitterte sarkastisch "TrumpSpellCheck - Unpresidentedly effective" (etwa: "Trump-Rechtschreibprüfung - präsidentenlos wirkungsvoll"). Ein anderer Twitter-Nutzer schrieb: "Liebe Welt, die meisten Amerikaner wünschten wirklich, wir wären #unpresidented."
Erst nach etwa eine Stunde wiederholte Trump seine Kurzmitteilung in korrekter Schreibweise, ohne auf seinen vorherigen Fehler einzugehen.
Streit um Mini-U-Boot
Ein chinesisches Kriegsschiff hatte am Donnerstag im Südchinesischen Meer ein drei Meter langes und etwa 150.000 Dollar (umgerechnet: 145.000 Euro) teures Mini-U-Boot aus dem Meer gezogen und abtransportiert. Die USA protestierten und verlangten die Rückgabe.
Das Verteidigungsministerium in Peking kündigte laut staatlicher Nachrichtenagentur Xinhua inzwischen eine Rückgabe "auf angemessene Weise" an, ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Zugleich warf es Washington in einer schriftlichen Erklärung eine "unangebrachte" Dramatisierung des Vorfalles vor.
Angespanntes Verhältnis
Erneut wurde auch Amerikas "langjährige" Praxis "militärischer Erkundungen aus nächster Nähe" in von China beanspruchten Gewässern angeprangert. China fordere ein Ende dieser Aktivitäten, werde weiter "wachsam" sein und "nötige Maßnahmen als Antwort ergreifen".
Der Vorfall spielt vor dem Hintergrund eines angespannten Verhältnisses Chinas und der USA. Trump hatte Peking mit einem direkten Telefonat mit Taiwan verärgert und danach die Ein-China-Politik der USA infrage gestellt.
Tippfehler im Twitter-Rausch
Dem designierten US-Präsidenten unterlaufen in seinen zahlreichen Tweets immer wieder Tippfehler. Im Wahlkampf schrieb er den Vornamen der ehemaligen Bill-Clinton-Gespielin Gennifer Flowers mit J. Vergangene Woche erntete er Spott, weil er einen unvorteilhaften Bericht des Fernsehsenders CNN als "lächerlich" bezeichnen wollte, aber statt "ridiculous" "rediculous" in die Tastatur hämmerte.