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Lindner und Scholz: Politisch gescheitert, finanziell aber unbesorgt


Politisch gescheitert, finanziell sicher
Was Lindner und Scholz in Zukunft verdienen

Von t-online, FIN

Aktualisiert am 24.02.2025Lesedauer: 3 Min.
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So erklärt Scholz die Wahlniederlage der SPD. (Quelle: reuters)
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Das Wahlergebnis markiert das Ende für Scholz und Lindner auf großer politischer Bühne. Während Scholz im Bundestag bleibt, steht für Lindner ein Neuanfang bevor.

Für Olaf Scholz und Christian Lindner markiert das Ergebnis der Bundestagswahl einen Tiefpunkt ihrer politischen Laufbahn. Vor rund dreieinhalb Jahren wagten sie gemeinsam den Versuch, das Land zu reformieren. Am Abend des 6. November 2024 – dem Tag, an dem Trump die US-Wahl gewann – reichte es dem SPD-Politiker. In einer wutentbrannten Ansprache vor Journalisten verkündete der Bundeskanzler, dass er den FDP-Finanzminister Christian Lindner entlassen habe.

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Damit war das Schicksal der Ampelregierung besiegelt – mit Folgen für alle Beteiligten. Die Parteien der beiden Spitzenpolitiker mussten am Sonntagabend ein historisch schlechtes Wahlergebnis hinnehmen. Das hat für Scholz und Lindner Konsequenzen. Aber trotz der Niederlage werden beide vorerst wohl keine existenzbedrohenden Einbußen erleiden – die ehemaligen Regierungsmitglieder sind auch in der Zukunft gut abgesichert.

Scholz bleibt im Bundestag

Bereits vor Bekanntgabe des Wahlergebnisses – bei dem die SPD mit 16,4 Prozent ihr historisch schlechtestes Resultat erzielte – deuteten Umfragen darauf hin, dass eine Rückkehr ins Kanzleramt für den gebürtigen Hanseaten äußerst unwahrscheinlich sei. Im Wahlkampf wollte sich Scholz nicht mit einem Scheitern auseinandersetzen. Zum Abschluss seiner Kampagne, wenige Tage vor der Wahl, ließ er jedoch auf Nachfrage eines Journalisten, was er denn machen würde, sollte er die Wahl verlieren, durchblicken, dass er sich sehr wohl bereits mit diesem Szenario auseinandergesetzt habe.

Er kündigte an, dass er – sofern er sein Direktmandat im Wahlkreis Potsdam gewinnen würde – die kommenden vier Jahre Bundestagsabgeordneter bleiben wolle. Und tatsächlich gewann Olaf Scholz seinen Wahlkreis mit 21,8 Prozent der Erststimmen und wird somit im künftigen Bundestag vertreten sein. Für den 66-Jährigen ändert sich somit hinsichtlich seiner Diäten – also seiner politischen Vergütung – relativ wenig. Künftig erhält er als Abgeordneter etwa 11.000 Euro brutto plus eine steuerfreie Aufwandspauschale von über 5.000 Euro.

Als amtierender Bundeskanzler bezieht Scholz derzeit noch ein monatliches Bruttogehalt von rund 30.000 Euro – zusammengesetzt aus etwa 25.000 Euro Kanzlergehalt, einem Ortszuschlag, einer Dienstaufwandsentschädigung sowie der Abgeordnetenentschädigung –, was einem Jahresverdienst von circa 367.000 Euro entspricht. Das steht ihm nach seinem Abtritt nicht mehr zu.

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Bevor seine politische Karriere begann, war Scholz als Anwalt tätig – er hat jedoch bereits ausgeschlossen, in den Anwaltsberuf zurückzukehren oder sich neben seinem Mandat durch eine Nebentätigkeit ein zusätzliches Einkommen zu verschaffen, wie es viele Abgeordnete praktizieren. Scholz sagte, das sei für ihn "ausgeschlossen".

Lindners unerwarteter Rückzug

Für Christian Lindner sieht die Zukunft hingegen weitaus ungewisser aus. Nachdem seine Partei am Sonntagabend deutlich unter die Fünfprozenthürde gefallen war, verkündete der FDP-Chef bereits vor Feststellung des amtlichen Wahlergebnisses seinen Rückzug aus der Politik. Als Finanzminister verdiente er ein Bruttogehalt von 25.000 Euro. Seit seinem Ausscheiden profitiert Lindner von einem Übergangsgeld von rund 81.000 Euro, das Politiker nach dem Ausscheiden aus einem Amt finanziell absichern soll.

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Damit kann sich der 46-Jährige entspannt nach einem neuen Job umsehen. Zudem wird Lindners Privatvermögen auf rund 5,5 Millionen Euro geschätzt – eine Summe, die künftig mit seinen Kontakten in der freien Wirtschaft weiter ansteigen könnte. Laut Berichten des "Spiegel" erzielte Lindner allein im Zeitraum von 2017 bis 2021 Nebeneinkünfte von über 400.000 Euro netto – damit gehörte er in jener Legislaturperiode zu den bestbezahlten Abgeordneten.

Welchen beruflichen Weg der ehemalige Finanzminister einschlagen wird, ist bisher nicht bekannt. Zudem erwartet sowohl Scholz als auch Lindner bei ihrem Renteneintritt ein Ruhegehalt von etwa 5.000 Euro, das ehemaligen Regierungsmitgliedern zusteht.

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