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Jamaika-Sondierungen: FDP-Chef Lindner nutzt die große Bühne


Beginn der Jamaika-Sondierungen
FDP-Chef Lindner nutzt die große Bühne

Jonas Schaible, t-online.de

20.10.2017Lesedauer: 2 Min.
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Christian Lindner während der Sondierungsgespräche - das letzte Statement nutzte er noch für klare Botschaften.Vergrößern des Bildes
Christian Lindner während der Sondierungsgespräche - das letzte Statement nutzte er noch für klare Botschaften. (Quelle: Michael Kappeler/dpa-bilder)

In Berlin haben die Sondierungsgespräche begonnen. Während die Grünen im Vorfeld guten Willen demonstrieren, nutzt Christian Lindner die Bühne, um seine Position zu stärken.

Fünf kurze Statements der Spitzenkandidaten, damit sind die Sondierungsgespräche zwischen CDU, CSU, FDP und Grünen eröffnet. Wirklich eröffnet, denn schon während der ersten gemeinsamen Runde wird intensiv über Inhalte gesprochen. Zwölf Themen wurden vorab festgelegt. Nach einer kurzen Einführung darf jede Partei zu jedem der zwölf Themen ein Kurzreferat von drei bis fünf Minuten halten. Diskussionen sind nicht geplant, könnten sich aber natürlich entwicklen, hieß es.

Die Gespräche werden entsprechend wohl bis zum späten Abend dauern.

Bevor sich alle Verhandler zurückzogen in den Kaisersaal der Parlamentarischen Gesellschaft, gaben die Spitzenkandidaten noch kurze Eröffnungs-Statements ab. Ein Ritual, das nicht dazu gedacht ist, viele Botschaften zu verbreiten. Man freut sich gemeinsam auf die Gespräche, man freut sich, dass es endlich losgeht, man stellt sich auf einen langen Abend ein. Alle sagen so etwas.

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Trotzdem lässt sich aus den kurzen Vorträgen etwas lernen – wenn man auf Details achtet. Selbst kurz vor Beginn der Gespräche versuchen manche Verhandler noch, ihre Position zu schärfen.

Gemeinsam traten Angela Merkel und Horst Seehofer auf, noch ohne Fußvolk. „Ich freue mich, dass es heute losgeht“, sagte Merkel. Bisher habe es ja nur Zweier-Gespräche gegeben – „wenn man die Union gemeinsam nimmt.“ Zur Zeit ist eben nicht selbstverständlich, was selbstverständlich sein sollte: dass die Union eine Union ist.

„Es kann gut sein, dass es klappt“

Katrin Göring-Eckardt und Cem Özdemir wurden von den anderen zwölf Grünen ins Gebäude begleitet. Wie schon in den vergangenen Wochen gaben sich beide aufgeschlossen gegenüber einer Koalition, die bei vielen an der Grünen Basis Zweifel hervorruft. „Wir gehen offen rein und mit Verantwortungsbewusstsein“, sagte Göring-Eckardt. „Es ist hier nichts festgeschrieben“, sagte Özdemir zwar, aber auch: „Es kann gut sein, dass es klappt.“

FDP-Chef Christian Lindner, der große Star seiner Partei, kam alleine und sagte scheinbar Ähnliches wie die Grünen, ließ allerdings viel mehr Raum für Zweifel. Auch er sagte, die FDP sei bereit, Verantwortung zu übernehmen, ergänzte aber: „Wir sind nicht festgelegt, dass wir eine Regierung bilden.“ Ein vierblättriges Kleeblatt könnte die Koalition sein, und also "ein Glücksfall für Deutschland". Dann: "Ist aber sehr selten".

Lindner schlägt große Bögen

So klang das schon in den vergangenen Wochen meist. Die Grünen präsentieren sich demonstrativ offen. Die FDP, die 2009 begeistert und überhastet in eine schwarz-gelbe Koalition stürzte, zeigt sich demonstrativ unabhängig.

Jedes Zeichen des Wohlwollens wird abgemildert. Warum auch nicht? Lindner hat Zeit. Und wenn Lindner Zeit hat, hat derzeit auch die FDP Zeit.

Trotzdem nutzte Lindner die Bühne als einziger dazu, große Bögen zu schlagen – von einem „Momentum zur Erneuerung Europas“, das es zu nutzen gelte, bis zur AfD, die „völkisches Denken“ kultiviere und die kleingemacht werden müsse. Und von der Notwendigkeit, deshalb eine Koalition zu bilden, die sich von der Großen Koalition unterscheide.

Soll heißen: Eine Koalition nach dem Willen der FDP. So geht öffentliches Erwartungsmanagement.

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