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CDU – Spahn warnt: "Wenn es mit der SPD nicht geht, machen wir es alleine"


Union warnt SPD
Spahn: Große Koalition muss nicht sein

Von dpa, pdi

Aktualisiert am 10.12.2017Lesedauer: 3 Min.
Jens Spahn (CDU) bringt bei Scheitern der Sondierungen mit der SPD eine Minderheitsregierung ins Spiel.Vergrößern des BildesJens Spahn (CDU) bringt bei Scheitern der Sondierungen mit der SPD eine Minderheitsregierung ins Spiel. (Quelle: dpa-bilder)
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Die SPD unterstreicht ihre soziale Ader, die Union setzt auf Sicherheit. Leicht sind wir nicht zu haben, betonen beide. Ist das Theaterdonner oder gibt es ernsthafte Differenzen?

Vor ersten Gesprächen über die Möglichkeit einer erneuten großen Koalition prallen die unterschiedlichen Vorstellungen von Union und SPD aufeinander. So erteilten mehrere Unionspolitiker der Forderung der Sozialdemokraten nach einer Bürgerversicherung eine klare Absage. Eine neue Große Koalition (GroKo) könne vielmehr nur gelingen, "wenn wir uns der Unzufriedenheit bei den Themen Innere Sicherheit, Migration und Integration stellen", sagte CDU-Präsidiumsmitglied Jens Spahn der "Bild am Sonntag".

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Ein SPD-Parteitag hatte sich zuvor für ergebnisoffene Gespräche über eine Regierungsbildung ausgesprochen. Rote Linien haben die Sozialdemokraten dabei zwar nicht gezogen, aber elf Kernthemen für eine mögliche GroKo aufgestellt. Dazu zählen die von der Union abgelehnte Wiederzulassung des Familiennachzugs für bestimmte Flüchtlingsgruppen, eine Solidarrente sowie eine Bürgerversicherung. Am Mittwoch starten erste Gespräche der Spitzen von Union und SPD - neben einer GroKo sind eine Unions-Minderheitsregierung und Neuwahlen Optionen.

Keine Bürgerversicherung

CSU-Chef Horst Seehofer erklärte, eine Bürgerversicherung werde es mit seiner Partei nicht geben. "Ich sehe nicht, wie man sie so umsetzen kann, dass sie nicht für große Ungerechtigkeiten sorgt", sagte er dem "Spiegel".

Spahn sagte mit Blick auf die SPD, er finde es abenteuerlich, "wie scheu diese Partei die Regierungsverantwortung umtanzt". Er sprach sich für eine Minderheitsregierung aus, sollten die Gespräche scheitern. "Wenn es mit der SPD gar nicht geht, machen wir es eben alleine." Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) erklärte, die Menschen erwarteten, dass der Staat seinem Gewaltmonopol gerecht werde. "Wichtiger als Steuersenkungen ist vielen, dass der Staat gerade im Bereich Innen und Recht wieder für mehr Ordnung sorgt", sagt er dem "Tagesspiegel".

Streit über Flüchtlingspolitik

Nach der SPD steckt die CDU ihre Linie für das erste Treffen über eine mögliche neue große Koalition ab. Dazu sollte der CDU-Vorstand um Kanzlerin Angela Merkel am Sonntagabend (19 Uhr) in Berlin zusammenkommen. Am Montag wollen Präsidium und Vorstand der CDU weiter über die Positionierung für die Gespräche mit der SPD beraten. Förmliche Sondierungsverhandlungen könnten Anfang Januar starten.

Die Union will den Familiennachzug weiter ausgesetzt lassen und den Kompromiss der Union einbringen, nach dem maximal 200.000 Flüchtlinge pro Jahr aufgenommen werden sollen. Nach dem Willen der SPD sollen Menschen, die vor Krieg und Verfolgung fliehen müssen, weiterhin Schutz erhalten: "Eine Obergrenze, die diesen Grundsatz in Frage stellt, lehnen wir ab", heißt es in einem Beschluss des Parteivorstandes. Unbegrenzte Einwanderung wollen aber auch die Sozialdemokraten nicht.

"Milliardeninvestitionen in die Bildung"

Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Carsten Schneider, betonte, der Parteitag der SPD habe ein klares Leitbild für die Herausforderungen in Deutschland beschlossen. "Welche Vorschläge die Union nach dem Scheitern des Auftrags für eine Regierungsbildung noch hat, werden die Gespräche zeigen", sagte Schneider der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

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Der neue SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil sagte der "Bild am Sonntag": "Wir wollen Milliardeninvestitionen in die Bildung. Wir wollen Europa reformieren. Wir wollen die Situation im Gesundheits- und Pflegebereich verbessern." Nur wenn sich die Kanzlerin in diesen Bereichen bewege, machten weitere Gespräche überhaupt Sinn.

Einer Umfrage im Auftrag der Zeitung zufolge erwartet eine Mehrheit der Deutschen (61 Prozent), dass eine neue GroKo die SPD schwächen würde. Unter SPD-Anhängern waren es demnach 73 Prozent.

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