t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePolitik

Umfrage in Bayern: Asylstreit zahlt sich für CSU nicht aus – AfD mit Aufwind


Nur die AfD mit Aufwind
Der Asylstreit zahlt sich für die CSU nicht aus

Von dpa-afx, pdi

Aktualisiert am 09.07.2018Lesedauer: 3 Min.
Markus Söder bei einer Pressekonferenz teil: Die CSU liegt laut einer aktuellen Umfrage zur Bayern-Wahl nur noch bei 38 Prozent.Vergrößern des BildesMarkus Söder bei einer Pressekonferenz teil: Die CSU liegt laut einer aktuellen Umfrage zur Bayern-Wahl nur noch bei 38 Prozent. (Quelle: dpa-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Der entfesselte Asylstreit gilt auch als Versuch der CSU, Wähler von der AfD zurückzugewinnen. Der Plan ging gründlich schief. Die absolute Mehrheit ist wohl kaum noch zu retten.

Gut drei Monate vor der Landtagswahl ist die CSU in Bayern einer Umfrage zufolge weiterhin weit von einer absoluten Mehrheit entfernt. Im neuen RTL/n-tv-Trendbarometer von Forsa, das direkt nach dem mühsam errungenen Asylkompromiss von CDU und CSU erhoben wurde, erreicht die Regierungspartei unter Ministerpräsident Markus Söder nur noch 38 Prozent. Damit würde die CSU die angestrebte absolute Mehrheit verlieren.

Die AfD könnte in Bayern aktuell mit 14 Prozent rechnen, läge aber hinter den Grünen, die auf 15 Prozent kommen. Die SPD wäre mit 12 Prozent nur viertstärkste Kraft. Auch Freie Wähler (8 Prozent) und die FDP (6 Prozent) könnten mit dem Einzug ins Landesparlament rechnen. Die Linke würde diesen hingegen laut Forsa mit drei Prozent verpassen.

AfD mit 14 Prozent

Bei der letzten Landtagswahl in Bayern kam die CSU im September 2013 auf 47,7 Prozent, in der Forsa-Umfrage vor zwei Wochen lag sie bei 40 Prozent. Die AfD kann demnach in Bayern derzeit mit 14 Prozent der Stimmen rechnen. "Anders als von der CSU erhofft, gewinnt sie durch den von ihr angezettelten Streit mit der CDU in der Flüchtlingsfrage keine neuen Wähler, sondern schwächt ihre Wählersubstanz weiter", erklärte Forsa-Chef Manfred Güllner.

Empfohlener externer Inhalt
X
X

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

CSU-Chef Horst Seehofer und der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hatten sich am Wochenende überzeugt gegeben, dass mit der Verschärfung der Asylpolitik der AfD das Wasser abgegraben werden könne. "Auf jeden Fall drängt es die AfD zurück", sagte Söder der "Welt am Sonntag". In der Forsa-Umfrage steigt die AfD hingegen sowohl in Bayern mit 14 Prozent als auch im Bund mit 16 Prozent auf neue Höchstwerte. "In der Tat treibt die CSU der AfD neue Anhänger zu", erklärte Güllner.

In der Bayern-Umfrage drei Monate vor der Landtagswahl sind die Grünen zweitstärkste Kraft mit 15 Prozent vor der AfD mit 14 Prozent. Die SPD sackt auf zwölf Prozent ab, die in Bayern traditionell starken Freien Wähler liegen bei acht Prozent, und die FDP würde mit sechs Prozent nach 3,3 Prozent 2013 den Einzug in den Landtag schaffen.

"Seehofer gefährdet politische Stabilität"

Auch im Bund büßt die Union in der Forsa-Umfrage einen Punkt ein auf nunmehr 30 Prozent. Ihr Koalitionspartner SPD verharrt bei 17 Prozent und liegt damit nur noch einen Punkt vor der AfD. Die Grünen verbessern sich gegenüber der Vorwoche um einen Punkt auf 13 Prozent, die FDP bleibt bei zehn Prozent, und die Linke gibt einen Punkt auf neun Prozent ab.

Seehofer schade nicht nur seiner Partei und der gesamten Union, sondern untergrabe auch das Vertrauen in das politische System generell. "Letztlich gefährdet Seehofer die mühsam errungene politische Stabilität und stärkt antidemokratische Kräfte", schreibt Güllner. 60 Prozent (plus vier Punkte) trauen im RTL/n-tv-Trendbarometer keiner Partei zu, mit den Problemen in Deutschland fertig werden zu können. Nur noch 20 Prozent trauen das der Union und sogar nur sieben Prozent der SPD zu. Anders als die Union bleibe das Ansehen der CDU-Vorsitzenden und Kanzlerin Angela Merkel durch den Streit der Schwesterparteien in der vierten Woche stabil.

Für die Bayern-Umfrage interviewte Forsa 1003 Wahlberechtigte vom 4. bis 6. Juli, für die bundesweite Umfrage 2502 Wahlberechtigten vom 2. bis 6. Juli.

Verwendete Quellen
  • Reuters, dpa
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website