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Viertagewoche? Vorstoß von SPD-Chefin Esken sorgt für Diskussionen


Diskussion um Viertagewoche
"Geisterfahrerin": CDU-Politiker kritisiert SPD-Chefin Esken

Von afp, dpa, t-online
Aktualisiert am 29.04.2023Lesedauer: 2 Min.
Saskia Esken: "Ich gehe davon aus, dass wir den Betrag von zwölf Milliarden Euro auch brauchen werden."Vergrößern des BildesSaskia Esken: Die Co-Vorsitzende der SPD hat sich für die Einführung einer Viertagewoche bei vollem Lohnausgleich ausgesprochen. (Quelle: IMAGO/Jens Schicke)
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Saskia Esken plädiert für eine Viertagewoche. Widerspruch kommt von Union und FDP – andere begrüßen den Vorschlag der SPD-Chefin.

Die Forderung von SPD-Chefin Saskia Esken nach einer Viertagewoche samt Lohnausgleich sorgt für Diskussionen. Sowohl die Union als auch die FDP äußern teilweise scharfe Kritik. Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Hermann Gröhe (CDU), warnte, eine Viertagewoche werde Deutschlands Wirtschaft schaden. "In Zeiten von Fachkräftemangel die Arbeitszeit zu verkürzen und die Arbeit zu verteuern, würde der Wettbewerbsfähigkeit einen Bärendienst erweisen", sagte er dem Berliner "Tagesspiegel". "Auf dem Weg wirtschaftlicher Vernunft zeigt sich die SPD-Chefin einmal mehr als Geisterfahrerin."

Der arbeitsmarktpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Pascal Kober, sagte der Zeitung, angesichts des in vielen Branchen massiven Fachkräftebedarfs sei Eskens Vorschlag "wenig verständlich". Die Vermutung, es würde generell bei geltender Viertagewoche produktiver gearbeitet, sei nicht richtig, weil viele Tätigkeiten, gerade im Care-Bereich, Polizei oder der medizinischen Versorgung, eine Präsenz des Arbeitnehmers erforderten. "Wo eine Viertagewoche doch vereinbart werden kann, können dies Arbeitnehmer und Arbeitgeber selbst miteinander vereinbaren, ohne auf Ratschläge aus der Politik zurückgreifen zu müssen."

Esken: "Auch wenn das zunächst widersprüchlich klingt"

Die Co-Vorsitzende der SPD, Saskia Esken, hat sich für die Einführung einer Viertageswoche bei vollem Lohnausgleich ausgesprochen. "Ich kann mir gut vorstellen, dass wir mit einer Viertagewoche gute Ergebnisse erzielen", sagte Esken den Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" (Samstagsausgaben).

"Nicht nur eine bessere Balance von Leben und Arbeit, sondern auch, um die Alterung der Gesellschaft trotz Fachkräftemangels zu bewältigen – auch wenn das zunächst widersprüchlich klingt", sagte die SPD-Chefin.

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Es gebe Studien, "wonach Menschen in einer auf vier Arbeitstage reduzierten Woche effektiver arbeiten, weil sie eine höhere Arbeitszufriedenheit haben".

Esken: "Keine Zeit mehr, weil wir zu viel arbeiten"

Gerade Eltern bräuchten andere, flexiblere und geringere Arbeitszeiten, um ihre familiären Pflichten und Bedürfnisse besser organisieren zu können, argumentierte Esken. "Sicher braucht man einen Lohnausgleich", fügte sie hinzu. Viele Menschen könnten von ihrem Lohn schon jetzt nicht leben.

Bei einer Viertagewoche bliebe "mehr Zeit, Dinge wieder selbst zu erledigen, für die man im Fünftage-Stress Unterstützung braucht", sagte Esken. "Partiell haben wir für die Organisation unseres eigenen Lebens doch keine Zeit mehr, weil wir zu viel arbeiten."

DGB-Chefin will je nach Branche entscheiden

Die Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), Yasmin Fahimi, hat Vorschläge für die Einführung einer Viertagewoche begrüßt. Allerdings sah sie darin im am Samstag veröffentlichten "Interview der Woche" des Deutschlandfunks keine allgemeine Lösung.

Dies müsse "in jeder Branche und es muss vor allem über Tarifverträge geklärt und abgesichert sein". Zwar müsse die zunehmende Verdichtung der Arbeitszeit auch mit längeren Erholungsphasen einhergehen, sagte Fahimi. "Das kann man aber nicht generell beantworten."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und AFP
  • rnd.de: "Saskia Esken: 'Eine Viertagewoche bedeutet Effizienz und Zufriedenheit'" (kostenpflichtig)
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