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Merkel-Nachfolger? – Merz: Der Erfinder der Bierdeckel-Politik kehrt zurück


Kampf um den CDU-Parteivorsitz
Merz: Der Erfinder der Bierdeckel-Politik kehrt zurück

  • Peter Schink
Von Peter Schink

Aktualisiert am 29.10.2018Lesedauer: 2 Min.
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Friedrich Merz, früherer Unionsfraktionsvorsitzender und Vorsitzender des Vereins Atlantik-Brücke, beim Wirtschaftstag 2018 des CDU-Wirtschaftsrats. Der 62-Jährige strebt offenbar das Amt des Parteivorsitzenden an.Vergrößern des Bildes
Friedrich Merz, früherer Unionsfraktionsvorsitzender und Vorsitzender des Vereins Atlantik-Brücke, beim Wirtschaftstag 2018 des CDU-Wirtschaftsrats. Der 62-Jährige strebt offenbar das Amt des Parteivorsitzenden an. (Quelle: Jens Büttner/dpa-bilder)

Beben in Berlin: Kanzlerin Merkel will den Parteivorsitz abgeben – mit Friedrich Merz bringt sich ein alter Bekannter als möglicher Nachfolger in Stellung. Was kann der Mann?

Der Erfinder der Bierdeckel-Politik kehrt zurück. 2003 präsentierte Friedrich Merz die Idee einer dreistufigen Einkommensteuer, die so einfach sein sollte, dass sie auf einen Bierdeckel passt. Das war bereits, nachdem der Finanzpolitiker von Angela Merkel ein Jahr zuvor zur Seite gedrängt worden war. Gerhard Schröder hatte 2002 die Bundestagswahl erneut gewonnen, und Merkel verdrängte Merz vom Fraktionsvorsitz im Bundestag.

Nach 2002 begann der Rückzug aus der Politik

Dabei galt der dreifache Familienvater und Rechtsanwalt gerade wegen kantiger wertkonservativer Ideen und klarer Worte lange Zeit als der Hoffnungsträger in der Union nach Helmut Kohl. Er prägte im Jahr 2000 den Begriff der "deutschen Leitkultur". Als Unionsfraktionsvorsitzender forderte er, es müsse künftig klare Regeln für Einwanderung und Integration in eine deutsche Leitkultur geben. Die Debatte über das entsprechende Interview dauerte damals wochenlang. Einer seiner schärfsten Kritiker damals: Cem Özdemir von den Grünen. Er kritisierte, Merz verstehe unter dem Begriff der "deutschen Leitkultur" den Versuch, Menschen zu assimilieren. Merz verkenne die gesellschaftliche interkulturelle Realität in Deutschland.

Nach 2002 begann Merz langsamer Rückzug aus der Politik. In der Union ließ Merkel ihm keinen Platz mehr, 2005 zog er erneut in den Bundestag ein, ein letztes Mal. 2009 schied er aus. Da hatte er schon in der eigenen Fraktion kaum noch Einfluss. Eine Auseinandersetzung über verfassungsrechtliche Bedenken gegen die Gesundheitsreform verlor er deutlich. Nebenbei hatte Merz sich schon in der Privatwirtschaft betätigt, zum Beispiel als Aufsichtsrat der Deutschen Börse AG.

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Merz ist wieder als Wirtschaftsanwalt tätig

Parteitage der CDU besuchte Friedrich Merz, heute 62 Jahre alt, dem Vernehmen nach zuletzt nicht mehr. Stattdessen organisierte er ein Leben neben der Partei. Er ist wieder als Wirtschaftsanwalt tätig und fungiert seit 2016 als Aufsichtsratschef des deutschen Ablegers von Blackrock, einer der größten Vermögensverwaltungen weltweit. Seit 2017 ist er zugleich Aufsichtsratschef des Köln/Bonner Flughafens. Zudem ist er seit knapp zehn Jahren Vorsitzender der Atlantikbrücke, eines Vereins für transatlantische Zusammenarbeit.


Als er schließlich Beauftragter der NRW-Landesregierung für die Folgen des britischen Brexit wurde, munkelte man erstmals, Merz wolle in die Politik zurückkehren. Die Gerüchte wurden genährt von deutlicher Kritik Merz’ an Angela Merkels letztem Bundestagswahlkampf. Bei einer Rede vor dem CDU-Wirtschaftsrat in Düsseldorf sagte er, "die Strategie, möglichst alle Wähler auf der anderen Straßenseite ins Koma zu versetzen, dürfte sich erledigt haben." Er finde, so Merz, bei möglichen Neuwahlen müsse der Wahlkampf der Union "ein völlig anderer werden als der des Jahres 2017". Klingt, als hätte Merz da etwas vorausgeahnt.

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