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Laschet, Merz und Röttgen in Köln: Plötzlich ähnelt der CDU-Machtkampf "DSDS"


Laschet, Merz und Röttgen in Köln
Plötzlich ähnelt der CDU-Machtkampf "Deutschland sucht den Superstar"

Von dpa
Aktualisiert am 04.10.2020Lesedauer: 3 Min.
Norbert Röttgen: Der CDU-Bundestagsabgeordnete und Außenexperte strebt die Führung der Christdemokraten an.Vergrößern des BildesNorbert Röttgen: Der CDU-Bundestagsabgeordnete und Außenexperte strebt die Führung der Christdemokraten an. (Quelle: Federico Gambarini/dpa-bilder)
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Neben der Corona-Krise läuft auch noch der Wettbewerb um den Vorsitz der CDU. In Köln trafen mit Armin Laschet, Friedrich Merz und Norbert Röttgen nun die drei Bewerber direkt aufeinander – eher zufällig.

Der innerparteiliche Wahlkampf um den CDU-Vorsitz ist voll entflammt. Am Samstag traten Armin Laschet, Norbert Röttgen und Friedrich Merz hintereinander bei derselben Veranstaltung auf. Es hatte streckenweise etwas von "Deutschland sucht den Superstar".

Eigentlich ist alles so ausgetüftelt, dass sich die drei Kandidaten nicht über den Weg laufen – aber dann geschieht es doch: Am Samstagnachmittag stehen Armin Laschet, Friedrich Merz und Norbert Röttgen alle im Foyer des Kölner Gürzenich, allerdings nicht zusammen, sondern mehrere Meter weit voneinander entfernt. Jeder von ihnen ist von einem Kamerapulk umringt. Und wirbt mehr oder weniger deutlich für sich als künftigen CDU-Bundesvorsitzenden

Laschet weist auf eigenen Erfolg hin

Norbert Röttgen sieht steigende Zustimmungswerte für sich und freut sich darüber. Schräg hinter ihm redet Friedrich Merz gerade über den mit Corona infizierten US-Präsidenten Donald Trump, wünscht sich von ihm "etwas mehr Demut". Im hinteren Teil des Foyers wiederum hat sich Armin Laschet aufgebaut, der Ministerpräsident. Auch er wird interviewt – und zwar vor einem Wandbild der beiden Kölner Witzfiguren Tünnes und Schäl. Nein, das sei kein Schaulaufen der Kandidaten hier, sagt er grinsend.

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Laschet hat zu diesem Zeitpunkt schon seine Rede gehalten. Vor den 250 Delegierten des NRW-Tags der Jungen Union hat er der CDU für den Bundestagswahlkampf im kommenden Jahr seinen eigenen Wahlkampf in NRW vor drei Jahren als Vorbild empfohlen. Damals sei die SPD-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft von vielen für unschlagbar gehalten worden. Noch sechs Wochen vor der Wahl habe die SPD weit vor der CDU gelegen.

Damals hätten ihn manche gedrängt, jetzt schnell ein Thema hochzubringen wie zum Beispiel Burkas. Er habe das abgelehnt, den Kurs der Mitte gehalten und weiterhin einen fairen Wahlkampf gemacht. Das habe letztlich zum Erfolg geführt. Heute sei die CDU die Nummer eins in NRW.

Wo Adenauer schon feierte

Als nächstes spricht Röttgen, angefeuert vom "Team Röttgen", das mit eigenen Schildchen ausgestattet ist. Es erinnert ein bisschen an das Finale von Casting-Shows wie "Deutschland sucht den Superstar": Da hat immer jeder Kandidat seine eigene Jubeltruppe. Aber man befindet sich ja auch im klassischen Kölner Karnevalssaal: Der Gürzenich war schon im Mittelalter das größte deutsche Tanzhaus, später gab Oberbürgermeister Konrad Adenauer hier rauschende Feste.

Zu Beginn seiner Rede begrüßt Röttgen seinen Mitbewerber Merz: "Friedrich, schön, dass du da bist!" Dann spricht er über Verteidigung, Weltpolitik, Digitalisierung, Klimapolitik und andere "Herausforderungen". Der Mann mit dem Silberhaar gibt sich staatsmännisch und zukunftsorientiert. Nach seiner Rede macht er weiter mit Interviews. Jeder komme dran, heißt es.

Rhythmisches Klatschen – drinnen im Saal hat jetzt schon der Dritte im Bunde das Rednerpult betreten. Er sieht die Ergebnisse der NRW-Kommunalwahl gar nicht so positiv wie eben noch Armin Laschet. "Wir müssen klar sein in unseren Aussagen und nicht rücksichtsvoll auf andere", mahnt Merz. Die Union brauche ein klares Profil. "Wir unterscheiden uns nicht in Nuancen, sondern wir entscheiden uns in Substanziellem von den Grünen." Ganz klar: Merz profiliert sich nicht als Mann der Mitte, sondern als Mann der klaren Kante.

"Wir brauchen frische Luft im Saal", ruft Merz. Das ist im übertragenen Sinne gemeint, aber es ist inzwischen wirklich ein bisschen stickig geworden. Drei Wahlkampfreden hintereinander, das ist eine Menge. Und doch ist das alles wohl nur der Anfang bis zum CDU-Bundesparteitag im Dezember ist es noch ein Weilchen. Deshalb bekommt Merz auch noch ein Paket extrastarken, tiefschwarzen Kaffee in die Hand gedrückt zum Durchhalten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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