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Verhandlungen mit Katar: "Der DFB hat genug zu tun!"


Verhandlungen mit Katar
Der DFB hat genug zu tun, ganz ohne tote Gastarbeiter

MeinungEin Gastbeitrag von Katja Leikert, CDU

13.07.2021Lesedauer: 2 Min.
Meinung
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Umstrittener Partner: Ein Airbus von Qatar Airways auf dem Flughafen Zürich.Vergrößern des Bildes
Umstrittener Partner: Ein Airbus von Qatar Airways auf dem Flughafen Zürich. (Quelle: imago-images-bilder)

Der DFB verhandelt bereits mit der staatlichen Airline Qatar Airways über mögliche Kooperationen während der Fußball-WM. Das ist ein Skandal, glaubt die CDU-Politikerin Katja Leikert.

Katar ist eigentlich kein Partner für den modernen Fußball: Absolute Monarchie, mindestens 6.500 tote Gastarbeiter allein bei den WM-Bauten, Unterstützung islamistischer Gruppierungen weit über die Region hinaus, unter anderem auf dem Westbalkan.

Jetzt ist aber das Problem, dass das Image des DFB auch schon einmal besser war. Aber für die staatliche katarische Fluggesellschaft Qatar Airways ist der DFB dennoch ein interessanter Partner. Im Emirat würde man sich gerne mit dem größten nationalen Sportfachverband der Welt als engem Partner schmücken.

Dr. Katja Leikert, 46, ist stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU im Bundestag für Menschenrechte & Europa. Sie ist stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für humanitäre Hilfe des Bundestags.

Also fällt den Funktionären in Frankfurt auf, dass es doch wichtig sei, miteinander zu reden, also mit allen – auch mit Katarern. Das kann man sich bildlich vorstellen, wie die DFB-Führung, zurzeit leider ohne Präsidenten, dem katarischen Unterstaatssekretär für Sport die Leviten liest, wegen der Menschenrechte und der Demokratie und der Rolle in der Region. Ein nüchternes Achselzucken auf der katarischen Seite wäre vermutlich die höflichste Form der Ignoranz.

Solidarität wird gefordert, nur der DFB schert aus?

Das sicherste Zeichen dafür, wie falsch eine Zusammenarbeit mit Qatar Airways wäre, ist übrigens die polternde Kritik an der Kritik durch Uli Hoeneß im Doppelpass am Sonntag: Wein trinken und Wasser predigen war, nicht zuletzt dank dem treuen Sponsor Qatar Airways, unter seiner Rigide beim FC Bayern an der Tagesordnung.

Ja, es stimmt: Der DFB leistet einen wichtigen Beitrag für den Amateursport und die Jugend in Deutschland. Das kann er aber auch ohne Millionen von zweifelhaften Sponsoren. Viel besser wäre ein Zeichen der Solidarität mit dem langjährigen Sponsor, der deutschen Traditionsairline Lufthansa, die eben erst mit Steuermilliarden gestützt werden musste. Vom Facharbeiter, vom Kulturschaffenden, von den Eltern dieses Landes forderte die Politik Solidarität in der Krise: Aber der DFB nutzt die erste Gelegenheit, um auf einen ausländischen Sponsor umzusteigen?

Es gäbe eigentlich genug zu tun

Darüber hinaus würde eine solche Entscheidung unsere zukünftigen entwicklungspolitischen Bemühungen in Indien, Bangladesch, Nepal, Pakistan und Sri Lanka untergraben. Nichts dagegen zu tun, dass Tausende Menschen aus diesen Nationen in Katar auf den Baustellen der WM-Stadien sterben, darf keine Option sein.

Reformbedarf, organisatorische Rückbesinnung auf das Wesentliche, Transparenz statt Hinterzimmer: Es gäbe genug zu tun für die DFB-Führungskräfte, um den anstehenden Umbruch positiv vorzubereiten. Eigene Baustellen hat der DFB schon genug. Ganz ohne tote Gastarbeiter.

Verwendete Quellen
  • Gastbeitrag von Katja Leikert
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