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Wetter: Die Hitze kommt zurück


Nach dem Gewittersturm
Zu früh gefreut: Die Hitze kommt zurück

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 4 Min.
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Die Gewitterfront, die seit Mittwoch quer durch Deutschland fegte, hat die Heißluftblase über Deutschland weit in Richtung Polen abgedrängt. "Über dem Südosten liegt aber immer noch die schwül-heiße Gewitterluft", sagte Thomas Globig von Wetterdienst Meteomedia im Gespräch mit wetter.info. Ansonsten ist am Donnerstag verbreitet Hitzepause: Bei trockener Luft und Höchstwerten von 24 und 29 Grad ließ sich einmal tief durchatmen. Damit ist es am Freitag schon vorbei: Dann klettert das Quecksilber wieder auf bis zu 36 Grad.

Freitag schlägt die Hitze wieder unbarmherzig zu: Im ganzen Land steigen die Temperaturen weit über 30 Grad. Verbreitet werden 33 Grad erreicht, in der Osthälfte sogar 36 Grad. Über den östlichen Mittelgebirgen kann es in der schwülen Luft stellenweise neue Gewitter geben. Angenehm kühler ist es nur an den Küsten, wenn der Wind die Luft über das Wasser pustet. Später am Abend ziehen in den äußersten Westen Wolken und einzelne Schauer rein. In der Eifel könnte es auch mal Blitz und Donner geben.

Neue Gewitter im Anmarsch

Auch am Samstag schießen die Temperaturen schnell über die 30-Grad-Marke. Am heißesten wird es wieder im Osten mit 33 Grad. Dann allerdings wird es erneut ungemütlich: Eine Kaltfront nähert sich vom Westen und zieht im Tagesverlauf nach Osten und Süden rein. "Dort werden sich die Gewitter voraussichtlich verstärken", sagte Globig. Dann kann es neue Unwetter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen geben.

Aktuelle Meldungen aus der Unwetterzentrale

Auch im Nordwesten kommen Schauer und Gewitter herunter, werden hier aber nicht so kräftig ausfallen. "Im Osten wird es allerdings ziemlich üppig kommen", warnte Wetterexperte Globig. In der Nacht zum Sonntag toben sich die Gewitter aus. Von Bayern bis nach Brandenburg kann es eventuell auch am Sonntag noch Blitz und Donner geben. "Vielleicht ist es aber schon überall und den ganzen Tag trocken", sagte Globig.

Sturmtief "Olivia" fegt über Deutschland

Hochsommerlicher Trend

Die Temperaturen bewegen sich dann wieder in erträglich warmen Bereichen und pendeln zwischen 22 und 28 Grad. "Ab Montag geht es aber wieder bergauf", kündigte Globig an - und in der Wochenmitte schwitzen wieder alle bei über 30 Grad.

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Gewittersturm "Olivia" fegte über Deutschland

Aufgrund der großen Hitze und kam es bereits am Mittwoch zu heftigen Unwettern über weiten Teilen Deutschlands. Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt am Main musste am Mittwoch der Flugverkehr zeitweise unterbrochen werden - ebenso wie etwa am Düsseldorfer Airport. Aufgrund dieser Verzögerungen komme es auch am Donnerstag weiter zu Einschränkungen in Frankfurt am Main, so eine Flughafen-Sprecherin. Demnach wurden bislang 27 Flüge annulliert, für weitere Starts und Landungen müssen die Reisenden mit Verspätungen rechnen. In Deutschland traf Sturmtief "Olivia" vor allem Rheinland-Pfalz, Hessen und das Saarland, teilte die Polizei mit.

Jäger von Baum erschlagen

Im Werra-Meißner-Kreis in Nordhessen wurde ein Jäger von einem Kollegen als vermisst gemeldet. Bei der anschließenden Suche im Wald sei der 72-Jährige tot unter einem umgestürzten Baum gefunden worden, so die Polizei.

In Südhessen fiel vorübergehend in einigen Orten der Strom aus. In Mainz-Mombach stand die Halle eines Abfallverwertungsunternehmens in Flammen; 250 Tonnen Altholz und 100 Tonnen Gewerbeabfälle verbrannten. Verletzt wurde nach Polizeiangaben niemand. Eine Oberleitung in der Nähe musste abgeschaltet werden.

Komplettes Hausdach hebt ab

In Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz wurden Zelte in einem Kinderferiendorf vom Sturm verwüstet. "Glücklicherweise waren die Kinder bereits alle zu Hause, als die kleine Zeltstadt vom Sturm heimgesucht wurde", berichtete die Polizei. Mitsamt drei Insassen flog bei Neuwied in Rheinland-Pfalz ein Zelt weg. Eine 20-Jährige erlitt dabei Verletzungen an Wirbelsäule und Schädelbasis. Das Zelt war fünf Meter weiter gegen einen Zaun und Holzstapel geprallt. In Saulheim bei Mainz deckte der Sturm das Flachdach eines Supermarkts ab. In Eckelsheim - ebenfalls bei Mainz - hob ein Hausdach komplett ab. Es flog über ein Nachbarhaus und krachte in den Dachstuhl eines weiteren Gebäudes.

In Losheim im Saarland hinterließ eine Windhose auf 500 Metern Breite eine Schneise der Verwüstung. Etwa 30 Häuser seien abgedeckt worden, hieß es in der Nacht zum Donnerstag bei der Polizei in Saarbrücken. Herumfliegende Teile beschädigten ein Dutzend Autos. In Fulda hatten die Rettungskräfte allerdings nicht nur mit Sturmschäden zu kämpfen, sondern zeitgleich auch noch mit einem Großbrand in einer Lackfabrik.

In Nordrhein-Westfalen kippte am Mittwochabend ein umgestürzter Baum auf die Schutzplanke der Autobahn BAB 43 in Richtung Wuppertal und ragte mit der Krone auf die Fahrbahn, wie die Feuerwehr Sprockhövel mitteilte. In Köln stürzten auf einer Rheinbrücke Teile eines Baugerüsts auf ein Auto. Es entstand geringer Sachschaden, sagte ein Polizeisprecher.

Bahnstrecken teilweise blockiert

Betroffen war auch wieder die Bahn. Die wichtige Strecke zwischen Frankfurt am Main und Fulda war einem Polizeisprecher zufolge zwischenzeitlich blockiert. Und auch die Strecke Emmerich-Wesel am Niederrhein sei am Abend gesperrt worden, hieß es bei der für NRW zuständigen Bundespolizei in Sankt Augustin. Dieselbe Bahnstrecke war erst am Montag blockiert worden, als Sturmtief "Norina" über NRW hinwegfegte und Millionenschäden anrichtete.

Tote und Verletzte auch in Nachbarländern

Das Sturmtief sorgte auch in den Nachbarländern für Chaos, Tote und Verletzte: Auf einem Campingplatz bei Lyon in Frankreich starb ein 38-Jähriger, als der Sturm einen Baum entwurzelte. In den Niederlanden starb ein Mann durch einen Tornado, der einen Campingplatz bei Arnheim verwüstete. Mindestens acht Menschen wurden dabei verletzt, vier von ihnen schwer.

Flugzeug muss umkehren

Mindestens neun Menschen wurden auch in Belgien verletzt. Am schwersten traf es in Erquelinnes an der belgisch-französischen Grenze einen Lastwagenfahrer, der schwer verletzt wurde, als ein Baum auf sein Fahrzeug fiel.

Glimpflich verlief ein Flug der luxemburgischen Gesellschaft Luxair. Nach Unternehmensangaben musste die Maschine am Abend ihren Landeanflug auf Luxemburg wegen Windböen abbrechen und nach Frankfurt zurückfliegen. Einige der 31 Passagiere und vier Besatzungsmitglieder hätten Prellungen erlitten.

Quelle: wetter.info, rf, dpa, apn, AFP

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