Immer mehr WaldbrĂ€nde in Europa auĂer Kontrolle
Das heiĂe und trockene Wetter hat nach Schweden auch in Griechenland und Lettland fĂŒr WaldbrĂ€nde gesorgt. Mehrere Dörfer mussten bereits evakuiert werden. Und die Hitze erhöht das Risiko weiter.
HeiĂes und extrem trockenes Wetter herrscht ĂŒber Europa. Seit Tagen warnen Meteorologen vor hoher Waldbrandgefahr in Deutschland â in anderen Teilen Europas toben die Flammen bereits. Nach Schweden brennt es nun auch in Lettland und Griechenland unkontrolliert.
Eine Linderung der Hitze durch Regen wĂŒrde den EinsatzkrĂ€ften helfen, doch diese ist nicht in Sicht. Ăberall ist es extrem trocken â starker Wind facht die Feuer rasend schnell an. "Die Feuer in Schweden zeigen, dass der Klimawandel real ist", erklĂ€rte die EU-Kommission in BrĂŒssel.
Qualm ist von Weltall zu sehen
Besonders ernst ist die Lage weiter in Schweden, wo am Montag noch 25 BrĂ€nde wĂŒteten â einige so groĂ, dass die RettungskrĂ€fte keine Hoffnung haben, sie noch zu löschen. Der Qualm sei sogar aus dem Weltall zu sehen, erklĂ€rte die europĂ€ische Weltraumbehörde Esa.
In Griechenland geriet ein Brand nahe des Ferienorts Kinetta auĂer Kontrolle. Die Rauchwolken erreichten sogar das rund 40 Kilometer östlich gelegene Athen und verdunkelten dort die Sonne. Die Piloten der Löschflugzeuge konnten deswegen praktisch nichts sehen, hieĂ es. "Es ist das sogenannte schlimmste Szenario eingetreten", sagte der Chef des griechischen Zivilschutzes, Giannis Kapakis, im Fernsehen. Das Feuer wurde nach Angaben der örtlichen Feuerwehr mit einer Geschwindigkeit von mehr als 60 Stundenkilometern angefacht.
Dörfer in Schweden und Lettland evakuiert
Im Nordwesten Lettlands verloren die RettungskrĂ€fte die Kontrolle ĂŒber einen Torf- und Waldbrand. Dort wurden bislang gut 1.000 Hektar Wald, Buschland und Torfmoor zerstört, wie das EuropĂ€ische Erdbeobachtungsprogramm Copernicus mitteilte. Ein kleineres Dorf wurde vorsorglich evakuiert.
Das haben mehrere Hundert Dorfbewohner in Schweden bereits in der vergangenen Woche erlebt. Es brannten zeitweise mehr als 25.000 Hektar Land. Die Skandinavier forderten Hilfe aus ganz Europa an, um mit der Situation klarzukommen. Gemeinsam gelang es, die Zahl der BrÀnde im ganzen Land mehr als zu halbieren. Die Lage ist aber weiterhin extrem ernst.
Deutsche helfen in Schweden mit
Zu den internationalen Helfern gehören auch 52 freiwillige Feuerwehrleute aus Nienburg in Niedersachsen. Sie arbeiten in Dalarna, einer der am schlimmsten betroffenen Regionen, wenige Hundert Kilometer nördlich von Stockholm. Die Schweden hÀtten sie dankbar aufgenommen, sagte der deutsche Einsatzleiter dem Fernsehsender SVT.
Eigentlich sollten die Deutschen in Ălvdalen mithelfen, damit sich das GroĂfeuer nicht weiter ausbreitet. Doch dort verschĂ€rfte sich die Waldbrandlage innerhalb weniger Stunden so sehr, dass alle EinsatzkrĂ€fte in Sicherheit gebracht wurden. Die deutschen Feuerwehrleute wurden daher noch vor ihrer Ankunft am Morgen ins etwa 80 Kilometer entfernte SĂ€rna umgeleitet.
"Die Lage ist extrem ernst"
Insgesamt seien sieben Flugzeuge, sieben Helikopter, 60 Fahrzeuge und 340 Feuerwehrleute aus Italien, Frankreich, Deutschland, Litauen, DĂ€nemark, Portugal, Polen und Ăsterreich geschickt worden. Auch Lettland bat bei der EU um Hilfe. Aus Finnland wurden ebenfalls WaldbrĂ€nde gemeldet.
- Wettervorhersage Deutschland: Ende der Hitze nicht in Sicht
Entspannung ist nicht in Sicht. Vor allem im Norden Europas soll es in dieser Woche noch heiĂer werden. Der schwedische Katastrophenschutz warnte: "Das Brandrisiko erreicht in dieser Woche extremes Niveau. Die Lage ist extrem ernst."