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Polizei: Weitere Täter im Missbrauchsfall wohl noch aktiv


Missbrauch in Bergisch Gladbach
Polizei: Es soll noch weitere Täter geben

Von dpa
Aktualisiert am 08.11.2019Lesedauer: 3 Min.
Pressekonferenz zum Missbrauchsfall in Bergisch Gladbach: Die Polizei geht davon aus, dass noch nicht alle Täter gefasst sind.Vergrößern des BildesPressekonferenz zum Missbrauchsfall in Bergisch Gladbach: Die Polizei geht davon aus, dass noch nicht alle Täter gefasst sind. (Quelle: dpa-bilder)
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Der Fall sorgt seit Tagen für Entsetzen: Mehrere Männer sollen ihre eigenen Kinder sexuell misshandelt haben. Die Polizei vermutet, dass noch unbekannte Täter unvermindert weitermachen.

Der Missbrauchsfall von Bergisch Gladbach zieht immer weitere Kreise: Die Polizei befürchtet, dass noch unbekannte Täter nach wie vor aktiv sind. Mehr als 150 Ermittler arbeiten an der Auswertung der sichergestellten Daten, "um schnellstmöglich noch andauernden Kindesmissbrauch zu unterbinden", wie die federführende Kölner Polizei am Freitag erklärte.

Die Dimension des Falls ist demnach noch nicht abzuschätzen. Aber es sei zu erwarten, dass die Ermittlungen sich auf andere Bundesländer und möglicherweise bis ins Ausland ausweiten. Deshalb sollten am Freitag das Bundeskriminalamt (BKA) und alle Landeskriminalämter (LKA) in Telefonkonferenzen auf den aktuellen Stand gebracht werden.

Die Opfer sind zwischen einem und zehn Jahre alt

Bisher sind sechs Männer festgenommen worden. Die bislang bekannten neun Opfer sind zwischen unter einem und zehn Jahren alt - es handelt sich um überwiegend um Kinder oder Stiefkinder der Verdächtigen. Der Kölner Polizeipräsident Uwe Jacob hatte am Mittwoch gesagt, dass es wahrscheinlich noch mehr Opfer und Täter gebe. Denn die Verdächtigen hätten in Chat-Gruppen mit bis zu 1800 Mitgliedern Fotos ausgetauscht, die sexuelle Misshandlungen an Kindern zeigen.

Mehrere der Festgenommenen sollen auch ihre Opfer untereinander getauscht haben. Es gebe "sehr deutliche Hinweise" darauf, "dass sich mindestens zwei der beschuldigten Männer die eigenen Kinder gegenseitig zugeführt haben", sagte der Kölner Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer dem Nachrichtenmagazin "Spiegel". Nach einem Bericht des "Kölner Stadt-Anzeigers" geht dies aus der Aussage eines Verdächtigen aus Krefeld hervor.

Kindermissbrauch flog bei Hausdurchsuchung auf

Ausgangspunkt für die umfangreichen Ermittlungen waren große Datenmengen, die Ende Oktober bei der Durchsuchung einer Wohnung in Bergisch Gladbach gefunden wurden. Die Bilder auf dem Smartphone des Familienvaters zeigen laut Polizei schweren sexuellen Missbrauch an Kindern. Durch die Auswertung seines Handys kamen die Ermittler fünf weiteren Verdächtigen auf die Spur, vier stammen aus NRW, einer aus dem Raum Wiesbaden.

Die mittlerweile sichergestellten riesigen Datenmengen werden nun zentral im Düsseldorfer LKA eingelesen. Eine spezielle Software prüft sie auf strafbaren Inhalt und gleicht etwa Bilder miteinander ab, wie ein Sprecher des Innenministeriums erläuterte. Die vorsortierten Daten würden dann den ermittelnden Polizeibehörden zur Verfügung gestellt.

Die Sichtung der schrecklichen Fotos und Videos sei auch für die Ermittler psychisch sehr belastend. Deshalb hat die Kölner Polizei eine spezielle Betreuungsstelle für sie eingerichtet.

Hinweise auf einen der mutmaßlichen Täter, ein Soldat, gab es seit vor Monaten

Auf einen der mutmaßlichen Täter aus dem Großraum Wesel soll es nach einem Bericht der "Rheinischen Post" schon vor einigen Monaten Hinweise gegeben haben. Entsprechende Akten habe die Polizei der Staatsanwaltschaft Kleve bereits am 10. Juni übergeben, festgenommen wurde der Soldat aber erst am 25. Oktober. Eine Hausdurchsuchung habe es in der Zwischenzeit bei dem Verdächtigen nicht gegeben. Die Staatsanwaltschaft Kleve wollte sich am Freitag nicht dazu äußern.


Auch im Ruhrgebiet sorgt ein Fall von Kindesmissbrauch für Entsetzen, der jedoch nicht im Zusammenhang mit den anderen Taten stehen soll. Ein 47-jähriger Essener soll seine Tochter sexuell missbraucht haben und davon Fotos im Internet hochgeladen haben. Via Chat soll ihm eine Bekannte aus Gelsenkirchen ihre eigene Tochter für Missbrauchshandlungen angeboten haben. Die beiden Erwachsenen wurden verhaftet.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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