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Emotionaler Selenskyj bittet Macron am ersten Kriegstag um Hilfe


Emotionaler Selenskyj bittet Macron in Telefonat um Hilfe

Von dpa, joh

Aktualisiert am 08.09.2022Lesedauer: 3 Min.
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Macron und Selenskyj: Im Juni reiste Frankreichs PrΓ€sident in die Ukraine. (Quelle: IMAGO/UKRAINIAN PRESIDENTIAL PRESS OFF)
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Am ersten Kriegstag telefonierten die Staatschefs der Ukraine und Frankreichs. Ein Video des GesprΓ€chs zeigt, wie fassungslos die beiden MΓ€nner waren.

In den sozialen Netzwerken ist ein Video aufgetaucht, das einen kurzen Ausschnitt eines Telefonats zwischen Wolodymyr Selenskyj und Emmanuel Macron zeigt. Der ukrainische und der franzâsische PrÀsident sprechen am Morgen der russischen Invasion, dem 24. Februar, miteinander. Sichtlich überrascht von den Worten Selenskyjs fragt Macron nach: "Das heißt also, sie [die Russen] haben SpezialkrÀfte nach Kiew geschickt?"

Selenskyj, damals noch nicht der kÀmpferische Kriegsheld, als der er heute gefeiert wird, antwortet resigniert: "Überallhin, ja. Nach Kiew, Odessa ... von Belarus aus. Wir kÀmpfen überall. Es ist nicht das Gleiche wie 2014. Es ist viel mehr."

Bemerkenswert ist an dieser Stelle, wie ruhig Selenskyj seinem franzΓΆsischen Amtskollegen von der umfassenden russischen Invasion berichtet. Zu diesem Zeitpunkt marschierten russische Truppen vom Osten, SΓΌden und Norden her in die Ukraine ein. Viele Experten gingen zu diesem Zeitpunkt davon aus, dass Russland innerhalb weniger Tage Kiew erobert.

Macron bei Putin wenige Wochen vor Kriegsbeginn.
Macron bei Putin wenige Wochen vor Kriegsbeginn. (Quelle: SNA/imago images)

Macron versteht Selenskyj sofort. Der franzΓΆsische PrΓ€sident verschrΓ€nkt die HΓ€nde unter dem Kinn, sein Blick ist ernst. Die Worte des ukrainischen Kollegen treffen den PrΓ€sidenten sichtlich. "Ja, es ist klar: Das ist ein totaler Krieg", sagt Macron. "Totaler Krieg", bestΓ€tigt Selenskyj.

Zum Abschluss des kurzen Clips appelliert Selenskyj emotional an Macron und bittet ihn um Hilfe: "Ich denke, es ist sehr wichtig, dass du mit Putin sprichst und versuchst, eine Antikriegskoalition zu bilden. Wir sind sicher, dass die europΓ€ischen Staatschefs und Biden sich vereinen kΓΆnnen, ihn anrufen kΓΆnnen und ihm sagen kΓΆnnen: Stopp. Er wird ihnen zuhΓΆren." In Selenskyjs Stimme schwingt damals noch Hoffnung mit – eine Hoffnung, die nach ΓΌber einem halben Jahr Krieg und Zehntausenden Toten heute kaum noch besteht.

Macron hΓ€lt weiter Kontakt zu Putin

Frankreichs Staatschef hatte vor und nach dem Beginn der Invasion immer wieder mit Kremlchef Wladimir Putin telefoniert. DafΓΌr musste er teils heftige Kritik einstecken. Vor wenigen Tagen hatte er seine Bereitschaft, Kontakt zu Putin zu halten, verteidigt. Man dΓΌrfe nicht nur mit denen reden, mit denen man einer Meinung sei.

"Wer hat Lust, dass die Türkei das einzige einflussreiche Land und das einzige Nato-Mitglied ist, das weiterhin mit Russland redet?" Frankreich werde auf der Suche nach einer Friedenslâsung weiter mit Russland reden, in Übereinstimmung mit dem Kurs der Nato-Verbündeten.

"Aufspaltung Europas ist Kriegsziel Russlands"

Der franzâsische PrÀsident hatte Europa angesichts des Kriegs in der Ukraine am Donnerstag erneut zum Zusammenhalt aufgerufen. "Man darf eine Spaltung Europas nicht zulassen", sagte Macron in Paris. Weder dürfe Europa sich denen anschließen, die sich verstÀrkt in den Krieg einschalten wollten und dessen Ausweitung riskierten, noch kânne man LÀndern im Osten der EU eigenstÀndige Aktionen zugestehen.

"Die europΓ€ische Einigkeit ist der SchlΓΌssel", sagte Macron. "Die Aufspaltung Europas ist eins der Kriegsziele von Russland. Deshalb ist es unsere Verantwortung, die EuropΓ€ische Union und ihre StΓ€rke in diesem Kontext zu wahren."

Am 24. Februar begann Putins Invasion in die Ukraine. Seitdem sind Tausende Zivilisten und Zehntausende Soldaten getΓΆtet worden. Millionen Menschen sind auf der Flucht. Der Krieg in der Ukraine verursacht Sanktionen westlicher LΓ€nder gegen Russland und Energiekrisen in ganz Europa.

Verwendete Quellen
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