Diese Fraktion treibt deutsche Friedensinitiative voran

Tag 593: Bei russischen Angriffen auf Cherson wird ein Kleinkind verletzt. Die Linke will eine neue Friedensinitiative starten. Alle Infos im Newsblog.
Das Wichtigste im Γberblick
- Ukraine meldet Erfolge im SΓΌden
- Angriffe auf Region Sumy
- FunktionΓ€r von Kremlpartei in besetztem Gebiet in Ukraine getΓΆtet
- Ex-General: So neutralisiert die Ukraine russische Vorteile
- Berichte: Russische Flugabwehr soll erneut eigenen Kampfjet abgeschossen haben
- USA arbeiten an neuem RΓΌstungspaket fΓΌr die Ukraine
- So kΓΆnnen Sie fΓΌr die Ukraine spenden
Russische Angriffe auf Cherson: Neun Monate altes Baby verletzt
1.53 Uhr: In der sΓΌdukrainischen Stadt Cherson sind am Sonntag bei nΓ€chtlichen russischen Angriffen auf Wohngebiete elf Menschen verletzt worden, darunter auch ein neun Monate altes Baby. Cherson habe "eine weitere schreckliche Nacht" erlebt, in der russische StreitkrΓ€fte "die Stadt und Wohngebiete wiederholt beschossen" hΓ€tten, erklΓ€rte Regionalgouverneur Oleksandr Prokudin. Elf Menschen seien verletzt und eine "27-jΓ€hrige Frau und ihre neun Monate alte Tochter in mittelschwerem Zustand" ins Krankenhaus gebracht worden.
Prokudin verΓΆffentlichte ein Video von einem Wohnhaus, dessen Fenster und WΓ€nde laut der Aufnahme auf mehreren Etagen beschΓ€digt sind. Ihm zufolge wurden im ukrainisch kontrollierten Teil der Region Cherson 59 Angriffe registriert. Der Leiter des ukrainischen PrΓ€sidentenbΓΌros, Andrij Jermak, schrieb zu den Angriffen im Onlinedienst Telegram: "Terroristische Taktiken sind das, woran Russland glaubt."
Nach dem russischen Angriffskrieg hat die Ukraine die Regionalhauptstadt Cherson im November 2022 zurΓΌckerobert. Die Stadt im SΓΌden des Landes bleibt aber dennoch in Reichweite russischer Luftangriffe.
Selenskyj sichert Netanjahu bei Telefonat SolidaritΓ€t zu
0.49 Uhr: Der ukrainische PrΓ€sident Wolodymyr Selenskyj hat dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu in einem Telefonat SolidaritΓ€t im Kampf gegen die islamistische Hamas zugesichert. Selenskyj teilte am Sonntag auf dem Portal X (vormals Twitter) mit, dass er Netanjahu angesichts der vielen Toten auch sein Beileid ausgesprochen habe. Er habe sich ΓΌber die aktuelle Lage in Israel informieren lassen. Die israelische Polizei und die Diplomaten Kiews arbeiteten demnach zusammen, um die Sicherheit und den Schutz der ukrainischen BΓΌrger zu gewΓ€hrleisten, teilte Selenskyj weiter mit.
Beide Seiten hΓ€tten auch ΓΌber die Auswirkungen der Situation auf die Sicherheitslage in der Region und darΓΌber hinaus gesprochen. Details nannte Selenskyj, der selbst jΓΌdische Wurzeln hat, zunΓ€chst nicht. Er hatte bereits am Samstag den "Terror" der Hamas verurteilt und betont, dass Israel das Recht auf Selbstverteidigung habe. Dabei erinnerte Selenskyj daran, dass die Ukraine angesichts des russischen "Terrors" selbst erfahre, was Krieg bedeute und daher mit dem Volk Israels fΓΌhle.
Linke will deutsche Friedensinitiative fΓΌr die Ukraine
0.10 Uhr: Die Partei Die Linke startet im Bundestag einen neuen Versuch, die Bundesregierung auf eine Ukraine-Friedensinitiative zu verpflichten. In einem Antrag fordert die Fraktion UnterstΓΌtzung fΓΌr einen Plan des ehemaligen Bundeswehrgenerals Harald Kujat, des frΓΌheren Kanzlerberaters Horst Teltschik und der Professoren Peter Brandt und Hajo Funke fΓΌr einen "Verhandlungsfrieden" der Ukraine mit Russland.
"Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine muss im Interesse aller europΓ€ischen VΓΆlker, insbesondere des ukrainischen Volkes, so schnell wie mΓΆglich beendet werden", erklΓ€rte der Abgeordnete Gregor Gysi zum Antrag. Anders als Staaten wie Brasilien oder SΓΌdafrika habe bisher kein Nato-Staat einen diplomatischen Plan vorgelegt. Deutschland solle "das erste westliche Land mit einer Friedensinitiative" werden, meinte Gysi.
Die Bundesregierung sieht nach eigener Darstellung derzeit keine Chance fΓΌr erfolgreiche Verhandlungen mit Russland, das die Ukraine im Februar 2022 ΓΌberfallen hat und etwa ein FΓΌnftel des Landes besetzt hΓ€lt. Die Ukraine hat eine Gegenoffensive gestartet, um eigenes Territorium zurΓΌckzuerobern. Deutschland und andere Staaten leisten milliardenschwere MilitΓ€rhilfe.
Montag, 9. Oktober 2023
FunktionΓ€r von Kremlpartei getΓΆtet
10.49 Uhr: Ein FunktionΓ€r der Kremlpartei Geeintes Russland ist durch eine Autobombe in der Stadt Nowa Kachowka im russisch besetzten Teil des ukrainischen Gebiets Cherson getΓΆtet worden. Das teilte der von Moskau eingesetzte regionale Verwaltungschef Wladimir Saldo am Samstag im sozialen Netzwerk Telegram mit.
Der Tote sei SekretΓ€r der ΓΆrtlichen Parteiorganisation von Geeintes Russland gewesen. Den Angaben nach wurde er am Samstagmorgen durch den Anschlag auf sein Fahrzeug schwer verletzt und starb spΓ€ter im Krankenhaus. In dem besetzten Teil des Gebietes Cherson sind immer wieder ukrainische Partisanen aktiv.
Ukraine: Cherson wieder von im Fokus russischer Angriffe
8.00 Uhr: Die Region Cherson im SΓΌden der Ukraine ist nach Angaben ihres Gouverneurs in der Nacht erneut von Russland angegriffen worden. "Die Region Cherson erlebte wieder eine schreckliche Nacht" schrieb Gouverneur Olexander Prokudin im Kurznachrichten-Dienst Telegram.
Ukraine meldet Erfolge im SΓΌden
5.04 Uhr: Bei den KΓ€mpfen im SΓΌden der Ukraine sind die russischen Verluste nach Angaben aus Kiew erheblich gestiegen. Die russischen Besatzer hΓ€tten innerhalb von 24 Stunden 338 KΓ€mpfer und Dutzende Einheiten Kampftechnik verloren, teilte der Kommandeur des sΓΌdlichen Frontabschnitts "Taurien", Brigadegeneral Olexander Tarnawskyj mit. Demnach kommen die ukrainischen Truppen im Gebiet Saporischschja voran. Es gebe dort "teilweise Erfolge" nΓΆrdlich der DΓΆrfer Kopani und Nowoprokopiwka, sagte er.
In dieser Region kΓ€mpfen sich ukrainische Truppen seit Wochen durch stark befestigte russische Verteidigungslinien mit Minenfeldern, Panzersperren und SchΓΌtzengrΓ€ben hindurch. Die KΓ€mpfe bei Kopani und Nowoprokopiwka deuten darauf hin, dass die Ukrainer ihre Einbruchstelle in die russische Abwehr verbreitern.
Angriffe auf Region Sumy
3.20 Uhr: Russische StreitkrΓ€fte haben am Samstag sechs Gemeinden entlang der Grenze zum Oblast Sumy angegriffen, berichtete die ΓΆrtliche MilitΓ€rverwaltung. Die Angriffe hΓ€tten zu mindestens 54 Explosionen gefΓΌhrt. Sechs Siedlungen seien Ziel der Attacken gewesen, berichtet die lokale Verwaltung. Bislang seien aber keine SchΓ€den oder Opfer bekannt
- Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters
- understandingwar.org