Newsblog zum Ukraine-Krieg Größter Luftangriff auf die Ukraine seit Kriegsbeginn

Der Gefangenenaustausch zwischen Russland und der Ukraine geht weiter. Russland greift Kiew massiv an. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Inhaltsverzeichnis
- Russland: 303 Gefangene mit Ukraine ausgetauscht
- Mindestens zwölf Tote bei Russlands größtem Luftangriff überhaupt
- Massiver Drohnenangriff auf die Ukraine: Mindestens neun Tote
- Kiew meldet neue Drohnenangriffe
- Russland: Weitere 307 Gefangene mit Ukraine ausgetauscht
- Behörde: Mindestens 14 Verletzte bei russischem Großangriff auf Kiew
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Russland: 303 Gefangene mit Ukraine ausgetauscht
Russland und die Ukraine haben nach Angaben der Regierung in Moskau einen umfangreichen Gefangenenaustausch abgeschlossen. Am Sonntag seien jeweils 303 Gefangene der Gegenseite übergeben worden, teilt das Verteidigungsministerium mit. Insgesamt seien damit in den vergangenen drei Tagen je 1000 Personen ausgetauscht worden.
Die Vereinbarung dazu war am 16. Mai bei Gesprächen in Istanbul getroffen worden. Ungeachtet des laufenden Gefangenenaustauschs startete Russland in der Nacht zum Sonntag nach Angaben der Ukraine den größten Luftangriff auf das Nachbarland seit Beginn des Krieges vor mehr als drei Jahren.
Mindestens zwölf Tote bei Russlands größtem Luftangriff überhaupt
Bei dem größten Luftangriff Russlands seit Beginn des Krieges vor mehr als drei Jahren sind nach ukrainischen Angaben zwölf Menschen getötet und Dutzende verletzt worden. Drei der Todesopfer seien Kinder in der nordukrainischen Region Schytomyr, meldeten örtliche Behörden. Vier Tote gab es demnach auch im Umkreis von Kiew. In der Hauptstadt selbst wurden elf Menschen verletzt. Schäden wurden aus verschiedenen weiteren Städten gemeldet.
Die Luftwaffe hatte bereits zuvor gemeldet, dass Russland in der Nacht mit insgesamt 367 Drohnen und Raketen angegriffen habe. Damit wurden bei der jüngsten Attacke so viele Geschosse eingesetzt wie noch nie zuvor bei einem russischen Luftangriff auf die Ukraine. Es gab aber bereits Angriffe, bei denen mehr Menschen getötet wurden.
Russland: 110 ukrainische Drohnen abgefangen
Über Russland sind nach Regierungsangaben in der Nacht 110 aus der Ukraine kommende Drohnen unschädlich gemacht worden. Davon seien 13 über dem Gebiet Moskau und der an die Hauptstadt angrenzenden Region Twer abgefangen worden, teilt das Verteidigungsministerium mit. Es gab zunächst keine Angaben über Opfer. Auch ließ das Ministerium offen, mit wie vielen Drohnen die Ukraine insgesamt angegriffen hat.
Ukraine: Russland griff mit 298 Drohnen und 69 Raketen an
Russland hat in der Nacht zu Sonntag nach ukrainischen Angaben mit 298 Drohnen und 69 Raketen angegriffen. Wie die Luftwaffe weiter mitteilt, konnten 266 Drohnen und 45 Raketen abgeschossen werden. Es war die zweite Nacht in Folge, in der Russland einen Großangriff auf die Ukraine gestartet hat.
Dabei scheint die Attacke in der Nacht zu Sonntag noch einmal umfangreicher gewesen zu sein: Am Samstag hatte die Luftwaffe einen russischen Angriff mit 250 Langstreckendrohnen und 14 ballistischen Raketen gemeldet.
Massiver Drohnenangriff auf die Ukraine: Mindestens neun Tote
Bei russischen Angriffen in der Ukraine in der Nacht zum Sonntag sind offiziellen Angaben zufolge mindestens neun Menschen getötet und mehrere weitere verletzt worden. In der Region Kiew sind bei "massiven nächtlichen Angriffen" mindestens vier Menschen getötet und 16 weitere verletzt worden, darunter drei Kinder, wie Rettungsdienste mitteilten. In der Region Chmelnyzkyj wurden vier Tote gemeldet, im südukrainischen Mikolajiw ein Toter.
Behörden hatten am frühen Morgen einen Angriff mit "Dutzenden Drohnen" auf die ukrainische Hauptstadt gemeldet und vor einem möglicherweise folgenden Raketenangriff gewarnt. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko erklärte, es gebe einen "Angriff" auf die Stadt, aber die Luftabwehr sei aktiv. "Bleiben Sie in Schutzräumen", befahl er. Journalisten der Nachrichtenagentur AFP hörten Explosionen.
"Mehr als ein Dutzend feindliche Drohnen" befänden sich im Luftraum über der Hauptstadt, teilte der Leiter der militärischen Verwaltung Kiews, Tymur Tkaschenko, über Telegram mit. "Einige der Drohnen über Kiew und Umgebung wurden bereits abgeschossen", hieß es. Allerdings bewegten sich weitere Drohnen auf die Hauptstadt zu, warnte er. Es seien bereits Drohnentrümmer auf ein fünfstöckiges Wohnhaus gefallen.
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Kiew meldet neue Drohnenangriffe
Die ukrainische Hauptstadt Kiew und mehrere andere Städte sind in der Nacht erneut von russischen Drohnenschwärmen angegriffen worden. Der regionale Militärverwalter Timur Tkatschenko berichtete auf der Plattform Telegram über Dutzende Kamikazedrohnen über Kiew. Die Flugabwehr sei im Einsatz, um die Angriffe abzuwehren.
Nach ersten Medienberichten wurden bei den Angriffen drei Menschen getötet und mindestens zehn Menschen verletzt. Allein in einem Studentenwohnheim seien beim Einschlag einer Drohne vier Menschen verletzt worden, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko auf der Plattform Telegram mit.
Russische Drohnenangriffe wurden auch aus Charkiw im Osten, Mykolajiw im Süden sowie der Hafenstadt Odessa gemeldet. Die russischen Kampfdrohnen griffen die Hafenstadt in mehreren Wellen aus verschiedenen Richtungen an, berichtete die Agentur Unian.
Moskau wehrt ukrainische Drohnen ab
Russland hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau innerhalb von vier Stunden 95 ukrainische Drohnen abgefangen und zerstört. Sechs Drohnen seien auf dem Weg zur Hauptstadt zerstört worden, schrieb Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin auf Telegram. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.
Estnischer Politiker: Es gibt keine nicht-militärische Lösung
Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Parlament von Estland, Marko Mihkelson, sieht keine Chancen auf eine diplomatische Lösung im Ukraine-Krieg. "Es muss klar sein, dass es keine nicht-militärische Lösung für Russlands Aggression gegen die Ukraine gibt. Der Sieg der Ukraine wird von einer Kombination aus überlegener Feuerkraft, technologischem Vorsprung, der Fähigkeit zu Tiefschlägen und starkem Sanktionsdruck abhängen", schrieb er auf der Plattform X. Der Westen sei in der Lage, all dies bereitzustellen. "Was wir brauchen, ist der politische Wille."
Sonntag, 25. Mai
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters