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Ukraine-Krieg | Trump: Ukraine liefert Putin Grund für Angriffe


Newsblog zum Ukraine-Krieg
Trump: Ukraine liefert Putin Grund für Angriffe

Von t-online
Aktualisiert am 07.06.2025 - 16:06 UhrLesedauer: 24 Min.
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Im Video: Ukraine trifft russisches Öldepot. (Quelle: t-online)
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Der US-Präsident gibt Kiew eine Mitschuld für russische Angriffe. Die russische Zentralbank gerät offenbar unter Druck. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Samstag, 7. Juni

Trump: Ukraine liefert Putin Grund für Angriffe

US-Präsident Donald Trump hat den jüngsten ukrainischen Schlag gegen die russische Luftwaffe kritisiert. "Sie haben Putin einen Grund geliefert, das Land in Grund und Boden zu bomben", sagte Trump an Bord der Air Force One auf die Frage eines Reporters zur ukrainischen "Operation Spinnennetz", bei der kürzlich Dutzende russische Flugzeuge zerstört oder beschädigt worden sein sollen. "Als ich die Bilder sah, dachte ich, jetzt geht's los, jetzt schlagen sie wieder zu", fügte Trump mit Blick auf Russland hinzu.

In den vergangenen Nächten hat Russland ukrainische Städte wieder massiv mit Kamikazedrohnen und Raketen angegriffen. Bei dem bislang schwersten Angriff auf die Stadt Charkiw im Nordosten des Landes starben in der Nacht zu Samstag nach Angaben des Bürgermeisters drei Menschen, 22 seien verletzt worden. Auch in anderen Landesteilen gingen russische Geschosse nieder. Die ukrainische Armee sprach von insgesamt 206 Drohnen, zwei ballistischen sowie sieben anderen Raketen. Zehn Orte seien getroffen worden.

Russland greift die Ukraine seit fast dreieinhalb Jahren immer wieder unprovoziert an. Auf Videoaufnahme der "Operation Spinnennetz" war außerdem zu erkennen, dass einige der angegriffenen Flugzeuge bereits Marschflugkörper unter ihren Tragflächen montiert hatten – was auf einen unmittelbar bevorstehenden Angriff hindeutet. Militärexperten halten russische "Racheakte" auch deshalb für unwahrscheinlich, weil die Angriffe viel Vorbereitungszeit brauchen. Auch die jüngsten russischen Angriffe gegen die Ukraine dürften daher schon vor der ukrainischen "Operation Spinnennetz" geplant worden sein.

Russland wirft Ukraine vor, Gefangenenaustausch zu verzögern

Russland hat die Ukraine zur Umsetzung eines vereinbarten Gefangenenaustauschs und der Übernahme von 6.000 getöteten Soldaten aufgefordert. Die russische Seite warte mit 1.212 tiefgefrorenen Leichen in Kühlschränken am Übergabepunkt, teilte Moskaus Verhandlungsführer Wladimir Medinski bei Telegram mit. Auch die anderen Überreste seien auf dem Weg.

Zudem sei der Ukraine für den geplanten neuen Gefangenaustausch eine Liste mit 640 Inhaftierten übergeben worden. Vereinbart hatten beide Seiten am Montag in Istanbul den Austausch von 1.200 Gefangenen, darunter unter 25-Jährige, Verletzte und Schwerkranke. Die russische Kontaktgruppe stehe an der Grenze zur Ukraine bereit, um den Austausch zu beginnen, sagte Medinski. Die Ukrainer fehlten aber. Medinski warf Kiew vor, sich nicht an Vereinbarungen zu halten und den Gefangenenaustausch zu verzögern. Von ukrainischer Seite gab es zunächst keine Stellungnahme.

Die Gespräche in Istanbul waren die zweiten direkten Verhandlungen nach der ersten Runde im Mai, die noch im selben Monat zum bis dahin größten Gefangenenaustausch führte. Jeweils 1.000 Soldaten und Zivilisten kamen auf jeder Seite in Freiheit. Davor hatte es zuletzt 2022 solche direkten Verhandlungen über ein Ende des Krieges gegeben. Sie scheiterten damals.

Nach Merz-Besuch: Russischer Politiker droht Deutschland

Kanzler Merz dankte beim Treffen mit US-Präsident Trump auch für den Sieg über Nazi-Deutschland. In Russland stößt das auf Kritik. Gewarnt wird gar vor einer Konfrontation zwischen Moskau und Berlin. Mehr dazu lesen Sie hier.

Ukraine meldet mehr als 200 Drohnenangriffe in der Nacht

Die Ukraine ist in der Nacht nach Angaben ihres Militärs mit insgesamt 206 Drohnen, zwei ballistischen sowie sieben anderen Raketen angegriffen worden. Die Flugabwehr habe von den Drohnen 87 abgeschossen. 80 weitere seien Attrappen ohne Sprengköpfe gewesen oder verschwunden – was in der Regel bedeutet, dass sie durch elektronische Störmanöver abgelenkt wurden. Zehn Orte seien getroffen worden.

Charkiw meldet schwersten Angriff seit Kriegsbeginn

Bei massiven russischen Luftangriffen auf die ostukrainische Stadt Charkiw hat es in der Nacht und am Morgen Behörden zufolge mehrere Opfer gegeben. Bürgermeister Ihor Terechow schrieb bei Telegram von drei Toten bei den Schlägen gegen Wohnhäuser. 22 Menschen seien verletzt worden, darunter ein Säugling und ein 14-jähriges Mädchen.

An verschiedenen Orten in der zweitgrößten Stadt des Landes schlugen nach Darstellung des Bürgermeisters 48 Drohnen, 2 Raketen und 4 Gleitbomben ein. Infolge der Angriffe, die am frühen Morgen andauerten, seien mehrere Brände ausgebrochen. "Charkiw erlebt derzeit den stärksten Angriff seit Beginn des Krieges. In den letzten anderthalb Stunden waren mindestens 40 Explosionen in der Stadt zu hören", sagte Terechow. Es seien 18 Wohnblöcke und 13 Privathäuser beschädigt worden. Auf Bildern waren schwere Zerstörungen an den Gebäuden zu sehen – mit vielen unbewohnbaren Wohnungen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach zuvor davon, dass durch russische Angriffe in der Nacht mindestens sechs Menschen getötet wurden. Drei davon seien bei Rettungseinsätzen angegriffen worden, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. 80 Menschen seien in der Hauptstadt Kiew und an anderen Orten verletzt worden. Einige Einwohner seien immer noch unter Trümmern verschüttet.

Freitag, 6. Juni

"Operation Spinnennetz" zeigt offenbar Wirkung

Russland hat am Freitag einen groß angelegten Raketenangriff auf die Ukraine gestartet, bei dem auch der strategische Bomber vom Typ Tu-160 und 36 Marschflugkörper vom Typ Kh-101 abfeuert wurden. Die ukrainischen Luftstreitkräfte bestätigten diesen Bericht.

Der Einsatz dieses Bombers könnte ein Anzeichen dafür sein, dass die ukrainische "Operation Spinnennetz", bei der mehrere russische Flugplätze angegriffen wurden, Wirkung zeigt. Denn bisher hatte Russland Angriffe wie den aktuellen mit älteren Bombern des Typs Tu-95 durchgeführt. Bei den Angriffen wurden 41 russische Militärflugzeuge, darunter ein Drittel der strategischen Bomber, beschädigt.

Die Bomber vom Typ Tu-160 gehören zu Russlands strategischen Atomstreitkräften. Sie sind technisch komplexer und daher auch störanfälliger, jeder Einsatz der Flugzeuge verkürzt ihre Lebenszeit. Daher hat Russland bislang versucht, diese Maschinen zu schonen. Nach dem jüngsten Verlust mehrerer Tu-95-Bomber muss Russland nun offenbar auf die wertvolleren Tu-160 zurückgreifen. Zudem hat Russland offenbar eine Tu-160 an einen besonders entlegenen Flugplatz im fernen Osten des Landes verlegt – nur 500 Kilometer entfernt vom US-Bundesstaat Alaska. Das berichtet das Portal "United24".


Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters
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