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Ukraine-Krieg: Selenskyj spricht über Deutschlands Patriot-Finanzierung


Newsblog zum Ukraine-Krieg
Selenskyj: Deutschland finanziert Ukraine zwei US-Patriotsysteme

Von t-online
Aktualisiert am 10.07.2025 - 20:51 UhrLesedauer: 17 Min.
Merz und SelenskyjVergrößern des Bildes
Bundeskanzler Friedrich Merz und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. (Archivbild) (Quelle: Kay Nietfeld/dpa/dpa-bilder)
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Kiew meldet die schwersten russischen Luftangriffe seit Kriegsbeginn. Deutschland finanziert dem Land zwei US-Raketenabwehrsysteme. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Donnerstag, 10. Juni

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Selenskyj: Deutschland finanziert zwei US-Raketenabwehrsysteme

Deutschland hat nach Angaben des ukrainischen Wolodymyr Selenskyj zugesagt, Kiew den Kauf von zwei Flugabwehrkomplexen vom Typ Patriot zu finanzieren. "Deutschland ist bereit – wir haben eine Vereinbarung – zwei Systeme zu bezahlen", sagte Selenskyj auf einer Pressekonferenz in Rom. Dort findet eine Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine statt. Laut Selenskyj gibt es darüber hinaus auch eine Zusage aus Norwegen für den Ankauf eines weiteren Patriot-Systems.

Zuvor hatte bereits Bundeskanzler Friedrich Merz angekündigt, Patriotsysteme für die Ukraine kaufen zu wollen. Er nannte aber keine konkreten Zahlen. Selenskyj selbst bezifferte den Bedarf auf insgesamt zehn Patriot-Komplexe. Er habe darüber auch mit US-Präsident Donald Trump gesprochen, sagte er.

Die Ukraine bittet seit langem um mehr Hilfe bei der Flugabwehr. Das Land ist zuletzt immer stärker unter den Beschuss von russischen Drohnen und Raketen geraten. Vor einigen Tagen beschoss Russland so das Nachbarland mit einer Rekordzahl an Drohnen – mehr als 700 Stück in einer Nacht.

Masala sieht keinen entscheidenden Vorteil der russischen Armee

Militärexperten sehen in den verstärkten nächtlichen Angriffen der russischen Art eine gezielte Kriegsführung gegen Zivilisten in der Ukraine. Einen entscheidenden Vormarsch der Truppen des russischen Staatschefs Wladimir Putin an der Front erwarten die Fachleute aber nicht. Der Militärexperte Carlo Masala, Professor für Internationale Politik an der Universität der Bundeswehr sagte t-online: "Dass die Ukraine bald zusammenbricht, hören wir aus dem Umfeld von Putin aber seit mehr als drei Jahren immer wieder."

Zuvor hatten Medien über ein Zusammenbrechen der ukrainischen Verteidigungslinien spekuliert. Doch hält die Ukraine dagegen. Der österreichische Militärhistoriker Oberst Markus Reisner sagte t-online: "Um den Druck auf ihre Stellungen zu verringern, versuchen die ukrainischen Verteidiger die russischen Angriffsanstrengungen umzuleiten. Das machen sie einerseits durch Gegenangriffe und Übertritte auf das russische Territorium. Andererseits versuchen sie den Gegner auf eigenem Boden abzunutzen, indem sie zurückweichen und diesen immer wieder in neue Stellungen laufen lassen."

Bund will US-Patriotsysteme für die Ukraine kaufen

Deutschland will von den USA Luftverteidigungssysteme vom Typ Patriot kaufen, um sie der Ukraine im Krieg gegen Russland zur Verfügung zu stellen. Dies kündigte Bundeskanzler Friedrich Merz bei einer internationalen Wiederaufbau-Konferenz in Rom an. Dem Vernehmen nach geht es um zwei Systeme. Die Ukraine fordert vom Westen mehr Hilfe für die Luftabwehr, um dem massiven russischen Beschuss mit Drohnen und Raketen etwas entgegenhalten zu können. Allein in der Nacht zum Donnerstag waren Kiew und Umgebung wieder Ziel von mehr als 400 Angriffen.

Merz verwies auf ein Telefonat mit US-Präsident Donald Trump. Darin habe er "ihn auch gebeten, diese Systeme zu liefern". Jetzt wird zwischen Berlin und Washington verhandelt. Wie viele Systeme Berlin kaufen will, sagte er bei einem Pressetermin nicht. Deutschland hat die Ukraine bereits massiv mit Luftverteidigungssystemen unterschiedlicher Bauart unterstützt.

Die Patriots («Phased Array Tracking Radar for Intercept on Target») zählen zu den modernsten Flugabwehrsystemen der Welt. Doch hatten die USA zuletzt einen Mangel an Patriot-Raketen signalisiert und kurzzeitig Zweifel an weiteren Lieferungen für die Ukraine angedeutet. Trump hatte schon angedeutet, zu einer Lieferung bereit zu sein.

Merz sichert Ukraine weitere Hilfe zu

Bundeskanzler Friedrich Merz hat der Ukraine bei der internationalen Wiederaufbaukonferenz in Rom erneut umfassende Unterstützung zugesichert. "Unsere Unterstützung für Ihr Land ist unerschütterlich", sagte der CDU-Chef an den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gerichtet, wie XY berichtet. Russland sende mit seinen anhaltenden Luftangriffen täglich neue Angriffe auf die Ukraine – dem müsse der Westen geschlossen entgegentreten. In Richtung Moskau betonte Merz: "Wir werden nicht aufgeben." Mehr dazu lesen Sie hier.

Ukrainischer Geheimdienstoffizier in Kiew erschossen

In der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist ein hochrangiger Offizier des Geheimdienstes SBU erschossen worden. Der Mann wurde laut dem Portal Kyiv Independent auf einem Parkplatz niedergeschossen und erlag noch am Tatort seinen Verletzungen. Die Identität des Opfers wurde vom SBU zunächst nicht offiziell bestätigt. Die Zeitung Ukrajinska Prawda berichtet jedoch unter Berufung auf interne Quellen, dass es sich um Oberst Iwan Woronytsch handelt.

Demnach näherte sich gegen 9 Uhr morgens ein Unbekannter dem Offizier und feuerte aus nächster Nähe fünf Schüsse ab. Der Täter flüchtete anschließend unerkannt. Die Polizei wurde durch Anwohner alarmiert und fand den Körper des Mannes mit mehreren Schussverletzungen vor. Die Hintergründe des Angriffs sind bislang unklar. Laut SBU arbeiten nationale Polizei und Geheimdienst mit Hochdruck daran, den Täter zu ermitteln und das Motiv zu klären, wie XY berichtet. Mehr zum Anschlag auf den ukrainischen Geheimdienstoffizier lesen Sie hier.

Bericht: Putin rechnet mit Zusammenbruch der Ukraine

Russlands Präsident Wladimir Putin setzt trotz wachsender Kritik von US-Präsident Donald Trump weiter auf Eskalation im Ukraine-Krieg. Wie die "New York Times" berichtet, geht der Kremlchef laut Einschätzung zweier Insider davon aus, dass sich die militärische Lage zunehmend zu seinen Gunsten entwickelt. Putin rechne sogar mit einem baldigen Zusammenbruch der ukrainischen Verteidigungslinien – und sieht laut Bericht keinen Anlass, von seinen Kriegszielen abzurücken. Mehr dazu lesen Sie hier.

Mindestens zwei Tote bei neuerlichen Luftschlägen

Klitschko: Der Angriff dauert an

Beim erneuten russischen Angriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew sind offenbar mindestens elf Menschen verletzt worden. "Der Angriff auf Kiew dauert weiter an. Drohnen des Feindes nähern sich weiterhin der Stadt", schrieb Bürgermeister Vitali Klitschko am Donnerstagmorgen auf Telegram. Fünf Menschen seien in Kiew verletzt, vier von ihnen ins Krankenhaus eingeliefert worden, erklärte Klitschko unter Berufung auf Mediziner.

Der Leiter der Militärverwaltung von Kiew, Tymur Tkaschenko, erklärte, dass die Zahl der Verletzten auf elf gestiegen sei. Die Militärverwaltung von Kiew warnte vor einer "Gefahr durch den Einsatz ballistischer Waffen durch den Feind" und rief alle Einwohner auf, sich unverzüglich in die nächstgelegenen Schutzräume zu begeben. Die Luftwaffe erklärte, dass sich "eine Gruppe Raketen" der Hauptstadt vom Osten her näherte.


Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters
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