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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Stiftung Warentest Dieser Insektenstichheiler kann gefährlich werden

Mückenstiche sind unangenehm. Mit Insektenstichheilern sollen sich Juckreiz und Schwellungen verringern lassen. Die Stiftung Warentest hat in ihrer aktuellen Ausgabe 14 Geräte getestet. Wir präsentieren die Ergebnisse.
Barfuß auf der Wiese im Park, leicht bekleidet am See oder beim abendlichen Essen auf der Terrasse – Sommer ist Insektenzeit. Wenn die Haut nach einem Mückenstich juckt, ist die Versuchung zu kratzen groß. Doch das macht es in der Regel nur noch schlimmer. Neben Salben und Cremes versprechen spezielle Insektenstichheiler Abhilfe. Doch wirken die Geräte auch?
Für die "Stiftung Warentest"-Ausgabe 05/2025 untersuchen die Prüfer 14 Geräte. Wir stellen die Testergebnisse sowie empfehlenswerte Modelle vor.
Insektenstichheiler im Test: So testet die Stiftung Warentest
Für ihren Test hat die Stiftung Warentest Geräte unter die Lupe genommen, die mit drei verschiedenen Wirkprinzipien gegen Juckreiz helfen sollen. Neun Geräte nutzen Wärme, drei elektrische Impulse und zwei weitere eine Saugfunktion durch Unterdruck.
Je nach Wirkprinzip werden unter anderem die Temperatur, die Höhe des Unterdrucks und der dafür notwendige Kraftaufwand sowie die Höhe und Dauer der elektrischen Impulse ermittelt. Zudem schauen sich die Tester an, ob sich durch unsaubere Verarbeitung der Geräte eine Verletzungsgefahr ergibt. Darüber hinaus steht auch die Haltbarkeit der Geräte bei dauerhafter Nutzung auf dem Prüfstand.
Die Testergebnisse: Insektenstichheiler nur eingeschränkt empfehlenswert
Die Testergebnisse sind durchwachsen: Von 14 Produkten sind neun "eingeschränkt empfehlenswert". Fünf Geräte sind "wenig empfehlenswert", ein einziges Gerät erhält die Bewertung "nicht empfehlenswert".
Von den empfehlenswerten Produkten nutzen sieben einen Wärmepeimpuls. Dabei liegt der Insektenstichheilers fürs Smartphone von Heat it für die Tester dank guter Eigenschaften bei Nutzung und Funktion vorn. Auch der BR 60 von Beurer arbeitet mit Wärme gegen Mückenstiche und erhält das Urteil "eingeschränkt empfehlenswert". Von den getesteten Geräten mit Elektroimpuls ist auch der Anti-Stich von Evolsin "eingeschränkt empfehlenswert". Die überprüften Geräte mit Saugfunktion hingegen sind dem Test nach "wenig empfehlenswert".
Als einziges Gerät im Test erhält der Itch Healer von Berrcom das "Stiftung Warentest"-Urteil "nicht empfehlenswert". Das Gerät arbeitet mit Wärme, wird den Testern zufolge aber bis zu 70 Grad Celsius heiß und schaltet sich erst nach 30 Sekunden automatisch ab. Die Stiftung Warentest warnt vor einem möglichen Verbrennungsrisiko.
Alle Ergebnisse des Insektenstichheiler-Tests finden Sie in der "Stiftung Warentest"-Ausgabe 05/2025.
Fürs Smartphone: Insektenstichheiler von Heat it
Das Testergebnis: Der Insektenstichheiler von Heat wird von der Stiftung Warentest als "eingeschränkt empfehlenswert" eingestuft. Von den getesteten Geräten ist er das einzige, bei dessen Funktionen und Nutzung die Tester keine Mängel zu beanstanden haben.
Produktdetails: Der Insektenstichheiler von Heat it nutzt konzentrierte Wärme gegen Schwellungen und Juckreiz. Als Stromquelle lässt sich dafür das Smartphone per USB-C verbinden. Per App kann die Behandlungsdauer auf 4, 7 oder 9 Sekunden und die Temperatur zwischen 47 und 52 Grad Celsius eingestellt werden.
Laut Hersteller sind mit einem vollen Smartphoneakku bis zu 1.000 Behandlungen möglich. Zudem ist die Anwendung den Angaben nach auch für Kinder ab drei Jahren geeignet. Durch das praktische Loch im Deckel lässt sich der Insektenstichheiler zudem bequem am Schlüsselbund befestigen.
Mit elektrischem Impuls: Anti-Stich von Evolsin
Das Testergebnis: Der Anti-Stich von Evolsin gilt im Test als "eingeschränkt empfehlenswert". Die Tester kritisierten hauptsächlich, dass sich das Gerät nur für deutlich weniger Klicks zur Anwendung als in der Anleitung angegeben nutzen ließ.
Produktdetails: Der Insektenstichheiler von Evolsin arbeitet mit elektrischen Mikroimpulsen, um Jucken und Schwellungen durch Mückenstiche zu reduzieren. Das Besondere: Der Elektrostimulator braucht keine Batterien. Stattdessen setzt der praktische Helfer auf Piezoelektrizität. Durch das Drücken des Knopfes wird dabei mechanische Energie in elektrische Impulse umgewandelt.
Mit Batterie: Insektenstichheiler von Beurer
Das Testergebnis: Auch der BR 60 von Beurer bekommt das "Stiftung Warentest"-Prädikat "eingeschränkt empfehlenswert". Bei den Funktionen und der Nutzung zeigte das Gerät nur sehr geringe Mängel.
Produktdetails: Der BR 90 von Beurer setzt ebenfalls auf Wärme, um die Auswirkungen von Mückenstichen zu reduzieren. Dabei stehen zwei unterschiedliche Programme zur Verfügung. Beim Programm für empfindliche Haut wird die keramische Heizplatte drei Sekunden erwärmt. Bei dem Programm für normale Haut sechs Sekunden. Die Heizplatte wird 50 Grad Celsius warm.
Laut Hersteller ist das Gerät auch für Schwangere geeignet. Im Lieferumfang sind auch ein Paar AAA-Batterien enthalten, mit denen den Angaben nach bis zu 300 Behandlungen möglich sind.
Unser Fazit zu Insektenstichheilern im Test
Die Ergebnisse zeigen: Der Großteil der getesteten Geräte hilft, die unangenehmen Auswirkungen von Mückenstichen zu reduzieren. Die Produkte können jedoch nur mit Einschränkungen empfohlen werden.
Wer ein handliches Gerät sucht, das sich übers Smartphone nutzen lässt und viele Einstellungsmöglichkeiten bietet, trifft mit dem Insektenstichheiler von Heat it eine gute Wahl. Unter den Geräten, die Hitze nutzen, ist auch der BR 60 von Beurer mit kleinen Einschränkungen zur Nutzung geeignet.
Wer hingegen unabhängig von Akkus und Batterien sein und lieber mit Stromimpulsen gegen Juckreiz vorgehen möchte, sollte zum Anti-Stich von Evolsin greifen. Die getesteten Geräte mit Saugfunktionen eignen sich hingegen weniger für den Gebrauch.
Wissenswertes über Insektenstichheiler
Was ist ein Insektenstichheiler – und welche Arten gibt es?
Ein Insektenstichheiler ist ein Hilfsmittel, das den Juckreiz, Schmerz und die Schwellung nach Stichen oder Bissen lindert. Es gibt thermische Geräte, die für wenige Sekunden rund 50 Grad Celsius Hitze auf die Einstichstelle abgeben. Elektrische Impulsgeräte erzeugen per Piezo‑Technik Mikro‑Stromstöße, die ähnlich wie Hitze das Insektengift denaturieren und Nervenreize überlagern. Daneben gibt es Insektenstichheiler, die per Unterdruck den Insektenspeichel aus der Einstichstelle saugen sollen.
Wann und wie sollte man einen Stichheiler anwenden?
Optimal ist der Einsatz sofort oder innerhalb weniger Minuten nach dem Stich, weil die Immunreaktion gerade erst startet. Dazu den Wärmestift oder das Klick‑Gerät direkt plan auf die Stichstelle setzen, Knopf drücken beziehungsweise mehrfach klicken, danach zwei Minuten warten und bei Bedarf erneut behandeln (maximal fünfmal pro Stunde an derselben Stelle). Auch Stunden später kann eine Anwendung noch merklich Linderung bringen, doch gilt: je früher, desto besser.
Verhindert ein Stichheiler eine allergische Reaktion?
Stichheiler (egal ob Wärme oder andere) können keine allergischen Reaktionen heilen, sie schränken lediglich die lokalen Symptome ein. Das heißt, bei einer normalen örtlichen Reizung hilft der Stichheiler gegen Juckreiz, Rötung und Schwellung. Schwere allergische Reaktionen jedoch, wie etwa ein anaphylaktischer Schock auf einen Bienen- oder Wespenstich, lassen sich damit nicht verhindern. Allergiker sollten also trotz Stichheiler unbedingt ihre Notfallmedikamente bereithalten und bei ernsthaften Symptomen sofort ärztliche Hilfe suchen.
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