Wegen Banken-Turbulenzen Allianz-Experten erwarten mehr Insolvenzen

Das Bankenbeben bringt viele Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten. Finanzexperten haben ihre Prognose zu Insolvenzen jetzt deutlich korrigiert.
Expertinnen und Experten der Allianz-Gruppe rechnen wegen der Turbulenzen in der Bankenbranche mit einem stärkeren Anstieg der Zahl der Insolvenzen in Deutschland. Erwartet werde für dieses Jahr nunmehr ein Plus von 22 Prozent im Vergleich zu 2022, erklärte der Kreditversicherer Allianz Trade am Dienstag. Zuvor war von einem Anstieg um 15 Prozent ausgegangen worden.
In absoluten Zahlen würde die neue Prognose einen Anstieg um gut 800 Fälle auf rund 17.800 bedeuten. Damit läge die Zahl der Insolvenzen aber immer noch um etwa fünf Prozent unter dem Niveau von vor der Corona-Pandemie, führte Allianz Trade aus.
"Eine Pleitewelle ist das weiterhin nicht"
"Eine Pleitewelle ist das weiterhin nicht", betonte Vorstandschef Milo Bogaerts. "Deutschland steht im europäischen Vergleich weiterhin gut da."
Hintergrund der heraufgesetzten Prognose sind die jüngsten Turbulenzen am Bankenmarkt. "Durch die nun noch restriktivere Kreditvergabe der Banken dürften mehr Unternehmen in Schwierigkeiten geraten, als noch zu Jahresbeginn erwartet", erklärte der Kreditversicherer.
Deutschland stehe "nicht alleine da mit diesem Trend, sondern folgt der globalen Entwicklung", erklärte Allianz Trade weiter. Weltweit werde eine Zunahme der Insolvenzen um 21 Prozent erwartet. In Europa werde das Plus voraussichtlich 24 Prozent betragen.
- Nachrichtenagentur AFP