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Deutsche Bahn: "Katastrophale Bilanz" – Wohl 80.000 Störungen in 2022


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Ausfälle und Störungen
"Katastrophale Bilanz" bei der Deutschen Bahn

Von t-online
Aktualisiert am 15.05.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 0247558186Vergrößern des BildesZug der Deutschen Bahn (Archivbild): Im Jahr 2022 sind etwa 37.000 Züge des Regionalverkehrs wegen technischer Mängel ausgefallen. (Quelle: IMAGO/Manfred Segerer)
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Auch ohne Streik rollt es bei der Bahn eher holprig: Im vergangenen Jahr fielen wohl über 40.000 Züge ersatzlos aus – doppelt so oft gab es Störungen.

Störungen und Ausfälle sind bei der Bahn scheinbar nicht nur während der Streiks, sondern auch im regulären Betrieb die Regel. Von täglich rund 1.600 Fernverkehrszügen der Deutschen Bahn (ICEs, Intercitys und Eurocitys) sind im vergangenen Jahr im Schnitt 0,8 Prozent wegen technischer Mängel an den Triebfahrzeugen ersatzlos ausgefallen, insgesamt rund 4.700 Züge. Im Regionalverkehr waren es etwa 37.000 Züge (ca. 0,5 Prozent). Dies geht aus einer Anfrage mehrerer Bundestagsabgeordneter der Linken hervor, die dem "stern" vorliegt.

Dem "stern" sagte der Linken-Abgeordnete Bernd Riexinger, die über 80.000 Störungen bei der Bahn im Kalenderjahr 2022 seien "nicht akzeptabel". Ferner sei dies "eine katastrophale Bilanz einer jahrzehntelangen verfehlten Verkehrspolitik". Nötig seien demnach deutlich höhere Investitionen des Bundes in die Bahn, um den Bedarf in Höhe von 100 Milliarden Euro zu decken.

Nicht nur Züge kaputt

Schuld an der Vielzahl an Störungen sind dabei nicht nur Mängel an den Zügen selbst: Auch kaputte Weichen, Signale oder Bahnübergänge verursachten immer wieder Verspätungen und Ausfälle. 7.300 Mal mussten Mitarbeitende der Bahn sich um Störungsmeldungen der Signale kümmern, 34.000 Mal um Weichenstörungen und 32.000 Mal um Störungen an Bahnübergängen.

Im deutschen Schienennetz läuft pro Tag also insgesamt etwa 250 Mal etwas nicht, wie es soll. Ganze 2,2 Milliarden Euro hat die Deutsche Bahn im vergangenen Jahr in die Instandsetzung der Gleisanlagen gesteckt.

Verkehrswende mit Hindernissen

Für das Gelingen der geplanten Verkehrswende wären drei Aspekte besonders wichtig: Der Bau von neuen, die Reaktivierung von stillgelegten sowie die Elektrifizierungen bestehender Bahnstrecken. Doch genau dort stagniert die Entwicklung im Moment. Im vergangenen Jahr wurden laut Deutscher Bahn lediglich 56 Kilometer Oberleitung neu verlegt. In diesem Tempo wäre das Ziel, 75 Prozent des Schienennetzes zu elektrifizieren, in knapp 90 Jahren erreicht – statt wie von der Regierung vorgesehen im Jahr 2030.

Beim Neubau von Strecken geht die Entwicklung ähnlich schleppend voran: 2022 wurden nur 138 Kilometer neuer Gleise eröffnet – 117 davon in Baden-Württemberg, wo eine Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Wendlingen und Ulm fertiggestellt wurde. In Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Berlin und Brandenburg gibt es nicht einen einzigen Meter Neubaugleis.

Noch schlechter die Bilanz bei der Reaktivierung von Strecken: Letztes Jahr wurden nur 7,7 Kilometer bestehende Gleise wieder in Betrieb genommen. In ganz Deutschland entstanden fünf neue Bahnhöfe.

Verwendete Quellen
  • stern.de: "stern exklusiv zur Bahn-Statistik: mehr als 40.000 Züge fielen ersatzlos aus, über 80.000 Störungen"
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