t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeWirtschaft & FinanzenAktuelles

Kein Ende beim Gold-Boom: Wie Anleger profitieren können


Aktien, ETCs, physisch
Kein Ende beim Gold-Boom: Wie Anleger profitieren können

Von dpa
Aktualisiert am 29.07.2025 - 00:05 UhrLesedauer: 3 Min.
Goldbarren bei einem EdelmetallhändlerVergrößern des Bildes
Übt nicht nur in physischer Form eine Faszination auf Anlegerinnen und Anleger aus: Gold. (Quelle: Sven Hoppe/dpa/dpa-tmn/dpa-bilder)
News folgen

Obwohl die Kursrally vorerst abgeflacht ist, bleibt der Goldpreis auf einem hohen Niveau. Anlegerinnen und Anleger können auf verschiedene Art und Weisen investieren - und so am Erfolg teilhaben.

Der Goldpreis ist seit Anfang 2024 auf Rekordjagd. Zwar ist seit dem Erreichen des aktuellen Höchststandes Ende April bei 3.500 US-Dollar pro Feinunze etwas die Luft raus, doch Experten zufolge spricht einiges für eine Fortsetzung der Rally. Wollen Verbraucherinnen und Verbraucher davon profitieren, müssen sie aktiv werden.

Loading...

"Viele Faktoren, die den Goldpreis nach oben getrieben haben, bleiben bestehen", sagt Thomas Benedix, Investmentstratege beim Vermögensverwalter Union Investment. Maßgeblich sei, dass unter US-Präsident Donald Trump die amerikanische Staatsverschuldung mit großer Wahrscheinlichkeit beschleunigt steigen wird. Das spiele dem gelben Edelmetall in die Karten, weil es als Absicherung bei steigender Inflation dienen kann. Gleiches gilt, falls es zu Verwerfungen im Handel mit US-Staatsanleihen kommen sollte.

Für Anleger ist Gold interessant, weil sich die Nachfrage nach dem Edelmetall langfristig aus unterschiedlichen Quellen speist - das macht einen Preisverfall unwahrscheinlicher. Zu jeweils mehr als einem Drittel werde Gold von Investoren zu Spekulationszwecken beziehungsweise von der Industrie nachgefragt, wobei die Schmuckbranche die Hauptrolle spiele, sagt John Reade, Chefmarktstratege des World Gold Council, einer weltweiten Vereinigung der Goldindustrie. Die restliche Nachfrage entfalle auf die Zentralbanken, die ihre Reserven vor Inflation schützen und breit streuen möchten.

Verschiedene Möglichkeiten führen zum Ziel

Allerdings stellt sich die Frage, wie Privatanleger in Gold investieren sollen. Dabei gibt es viele Möglichkeiten, vom Kauf der klassischen Münzen oder Barren beim Goldhändler bis zu Aktien von Minengesellschaften.

Für Portfoliomanager Manfred Rath von der KSW Vermögensverwaltung haben etwa sogenannte ETC (Exchange Traded Commodities)-Produkte mit physischer Hinterlegung und entsprechender Liefermöglichkeit ihre Vorteile. Beim Kauf solcher Wertpapiere an der Börse ist die Aufbewahrung erheblich einfacher und gegebenenfalls sicherer. Daneben sind gewinnträchtige Verkäufe auch in diesem Fall nach Ablauf einer zwölfmonatigen Frist nach dem Kauf steuerfrei. Das erhöht die Attraktivität von Gold unter dem Renditeaspekt.

Bei Gold-ETCs ist allerdings zu beachten, dass es sich um Inhaberschuldverschreibungen und nicht - wie bei klassischen oder börsengehandelten Fonds (ETFs) - um geschützte Sondervermögen handelt. Das heißt, bei ETCs gibt es theoretisch das Risiko, dass der Emittent Insolvenz anmelden muss und Anleger nicht mehr auf ihre Investments zugreifen können. In der Praxis sind jedoch die meisten ETCs besichert, wie die Deutsche Börse darlegt.

Warum Gold Vermögensschwankungen ausgleichen kann

Gegenüber Gold-ETCs bietet physisches Gold in Form von Münzen oder Barren "den Vorteil der greifbaren Sicherheit und direkten Kontrolle, ist jedoch mit Lager- und Versicherungskosten verbunden", sagt Rainer Beckmann, Partner der unabhängigen Vermögensverwaltung Ficon. Diese Form eigne sich besonders für langfristige Vermögenssicherung, etwa im Rahmen von Nachfolge- oder Krisenschutzstrategien.

Wer als Anleger seinen Blick weiten und einen diversifizierten Zugang zur Assetklasse der Minenaktien suche, könne bei Goldminenfonds oder -ETFs fündig werden, sagt Kapitalmarktexperte Gökhan Kula des Alps Family Office. Dadurch werde zumindest das Einzelunternehmensrisiko reduziert, weil man nicht nur in eine einzelne Mine investiert. Gleichwohl setzt man sich damit aber auch den Risiken des Aktienmarktes aus.

Generell kann Gold der Stiftung Warentest zufolge einen wichtigen Platz beim Vermögensaufbau einnehmen - insbesondere wenn es darum geht, breit zu diversifizieren und Risiken zu minimieren. Denn die Kurse von Aktien und Anleihen entwickeln sich ihr zufolge in der Regel gegenläufig zu denen von Gold. Rauschen die Börsen also in den Keller, kann eine Gold-Beimischung einen Stabilisierungseffekt haben.

Beimischung sollte nicht allzu groß sein

Der Kauf von Gold als Anlage birgt aber auch einen großen Nachteil: Es werden keine regelmäßigen Zinsen oder Dividenden ausschüttet. Dennoch bleibe das Edelmetall auch unter Renditegesichtspunkten interessant, sagt Sven Langenhan vom Vermögensverwalter HRK Lunis. In Euro gerechnet sei Gold in den vergangenen zehn Jahren etwa deutlich stärker gestiegen als der deutsche Leitindex Dax, bei dem sogar die Dividenden berücksichtigt werden. "Die Mär, dass Gold nur wenig Rendite abwirft, ist also falsch", so Langenhan.

Für KSW-Portfoliomanager Manfred Rath scheint daher ein Gold-Anteil von fünf bis zehn Prozent am Gesamtvermögen in der jetzigen Zeit durchaus gerechtfertigt. Daneben könnte auch ein Teil davon in andere Edelmetalle investiert werden, die eine weniger starke Kursrally erlebt haben beziehungsweise von ihren bisherigen Höchstkursen ein ganzes Stück entfernt sind.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...


Bleiben Sie dran!
App StorePlay Store
Auf Facebook folgenAuf X folgenAuf Instagram folgenAuf YouTube folgenAuf Spotify folgen


Telekom