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Bundesbank-Chef rechnet mit mehr als 10 Prozent Inflation


Joachim Nagel
Bundesbank-Chef rechnet mit mehr als 10 Prozent Inflation im Dezember

Von t-online, fls

Aktualisiert am 11.09.2022Lesedauer: 2 Min.
imago images 159459550Vergrößern des BildesMitglied im wichtigen EZB-Rat: Bundesbankpräsident Joachim Nagel (Archivbild). (Quelle: IMAGO/Sepp Spiegl)
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Die Preise werden in den kommenden Monaten weiter schnell steigen. Erst im Dezember erreiche die Inflation ihren Höchststand, sagt Bundesbankchef Nagel.

Der Präsident der Bundesbank, Joachim Nagel, rechnet damit, dass die Inflation in Deutschland im Dezember ihren Höhepunkt erreicht haben wird. Die Teuerungsrate im Vergleich zum Vorjahresmonat dürfte dann bei mehr als 10 Prozent liegen, sagte Nagel am Sonntag im Radio-Interview mit dem Deutschlandfunk (DLF). Danach dürfte sie fallen.

Jedoch auch 2023 werde die Jahresteuerung mit voraussichtlich mehr als 6 Prozent deutlich zu hoch liegen, so Nagel weiter. Eigentlich strebt die EZB eine Inflationsrate von 2 Prozent an. Der wichtigste Hebel, um dieses Ziel zu erreichen, ist die Geldpolitik der Zentralbank. Konkret kann die EZB durch eine Anhebung der Zinsen dafür sorgen, dass die Geldmenge sinkt und die Preise nicht weiter steigen.

Am Donnerstag hatte die EZB in diesem Zuge erstmals in ihrer Geschichte die Zinsen um 0,75 Prozentpunkte auf einen Schlag erhöht. Dabei stecken die Währungshüter in einem Dilemma. Denn eine straffere Zinspolitik, die der Wirtschaft Geld entzieht, dämpft das Wirtschaftswachstum. Zudem sorgen sich hochverschuldete Staaten wie Italien davor, dass sie angesichts steigender Zinsen ihre Kredite nicht mehr begleichen können.

Geldpolitik müsse deutlich "zufassen"

Nagel machte im DLF dennoch deutlich, dass sich die Notenbank, deren Entscheidungsgremium er selbst angehört, im Kampf gegen die Teuerung nicht durch trübe Wirtschaftsaussichten beirren lassen werden. Es sei nicht auszuschließen, dass es geringere Wachstumsraten oder eine Rezession geben werde, sagte er. "Aber im Kern geht es darum, dass stabile Preise am Ende viel wichtiger sind für mittelfristiges, langfristiges Wachstum und [einen] guten Wirtschaftsausblick für den Euroraum."

Möglicherweise müsse man eine Durststrecke überbrücken. Derzeit sehe es aber so aus, als ob der Rückgang der Wirtschaftsleistung nicht so stark ausfallen könnte. Zugleich sagte Nagel, es gebe Anzeichen dafür, dass sich die Inflation in vielen Bereichen breitmache.

Deswegen müsse die Geldpolitik jetzt deutlich "zufassen". Auch EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat weitere Zinserhöhungen in Aussicht gestellt. Der Bundesbank-Präsident zeigte sich zugleich zuversichtlich, dass die Tarifpartner bei den anstehenden Lohnverhandlungen ihre "Verantwortung zeigen".

Verwendete Quellen
  • DLF-Interview mit Joachim Nagel
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa-AFX
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