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Medikamentenknappheit: Ratiopharm-Chef warnt vor weiteren Lieferengpässen


Knappe Medikamente
Ratiopharm-Chef warnt vor Verschärfung der Lieferengpässe

Von dpa-afx
Aktualisiert am 27.07.2022Lesedauer: 2 Min.
Ein Apotheker bei der Arbeit (Symbolbild): In Deutschland sind immer mehr Medikamente schwer erhältlich.Vergrößern des BildesEin Apotheker bei der Arbeit (Symbolbild): In Deutschland sind immer mehr Medikamente schwer erhältlich. (Quelle: Frederic Cirou, via www.imago-images.de)
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In Deutschland werden bestimmte Arzneimittel knapp. Der Chef von Ratiopharm sieht auch die Politik in der Verantwortung, das zu ändern.

Der Geschäftsführer des Ulmer Arzneiherstellers Ratiopharm, Andreas Burkhardt, hat Lieferengpässe bei Medikamenten in Apotheken gerechtfertigt und politische Konsequenzen gefordert. Seit Beginn der Corona-Pandemie gebe es extreme Nachfrageschwankungen, sagte Burkhardt dem Fachportal "Apotheke Adhoc". "So etwas haben wir noch nie erlebt. Normalerweise plant man auf der Grundlage des Vorjahresbedarfs, doch solche Erfahrungswerte, auf die man zurückgreifen kann, gibt es pandemiebedingt aktuell einfach nicht mehr."

Ratiopharm gehört zum israelischen Pharmakonzern Teva <US8816242098>, der in Europa Marktführer bei Nachahmerarzneien ist. Nun fehle es an Kapazitäten und Personal, sagte Burkhardt, der zugleich Geschäftsführer von Teva Deutschland und Österreich ist. "Wir suchen händeringend Angestellte für die Produktion, um die Nachfrage zu bedienen. Uns fehlen zwischen 100 und 150 Mitarbeiter." Auch die Lieferketten seien ein Problem: Das betreffe nicht nur Wirkstoffe, sondern auch Dinge wie Filter oder Reinigungsmittel.

Burkhardt sieht Politik in der Verantwortung

Ein drittes Problem sei die Preispolitik in Deutschland mit ihren Preisobergrenzen für bestimmte Arzneimittel. Viele Präparate, darunter Fiebersäfte für Kinder, ließen sich nicht mehr kostendeckend herstellen, immer mehr Hersteller stiegen einfach aus. "Als Vollversorger haben wir mehrere Produkte im Haus, mit denen wir nicht viel oder gar nichts verdienen." Burkhardt sieht auch die Politik in der Pflicht: "An das eigentliche Problem trauen sich die politischen Entscheider bislang nicht ran, obwohl die Einschläge näher kommen."

Lieferengpässe machen der Generikabranche schon länger zu schaffen, in Apotheken sind manche Mittel knapp. Die Branche warnt davor, dass Hersteller Produkte aus dem deutschen Markt zurückziehen könnten. Die Firmen könnten die zuletzt hohen Kostensteigerungen nicht einfach weitergeben, da es in Deutschland Instrumente wie Festbeträge und Rabattverträge mit Krankenkassen gebe, sagte Bork Bretthauer, Chef des Lobbyverbands Pro Generika, jüngst dem "Spiegel". Generika sind wirkstoffgleiche Nachahmerprodukte von Arzneien, deren Patentschutz abgelaufen ist, und sie sind oft günstiger als die Präparate der Erstanbieter.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-AFX
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