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Ex-Trigema-Chef Grupp kritisiert Ärzte: „Sinnlose Krankschreibungen“


"Schreiben sinnlos krank"
Ex-Trigema-Chef Grupp geht auf Ärzte los

Von t-online, FIN

08.06.2025 - 09:27 UhrLesedauer: 2 Min.
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Ex-Trigema-Chef Wolfgang Grupp (Archivbild): Im ZDF präsentiert er einen möglichen Lösungsvorschlag, um Krankmeldungen in Unternehmen einzudämmen. (Quelle: IMAGO/Manfred Behrens/imago)
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Deutsche Unternehmen haben mit hohen Krankheitsständen in ihren Belegschaften zu kämpfen. Ex-Unternehmer Grupp zeigt mit dem Finger auf die behandelnden Ärzte.

Der Unternehmer und Ex-Inhaber des Bekleidungsunternehmens Trigema, Wolfgang Grupp, kritisiert den hohen Krankenstand in Deutschland – und nimmt dabei auch die behandelnden Ärzte in die Mitverantwortung.

Für die hohen Fehlzeiten und deren wirtschaftliche Folgen macht Grupp unter anderem auch die Ärzteschaft mitverantwortlich. "Es gibt Ärzte, die sinnlos krankschreiben", sagte der Unternehmer in einem "ZDF"-Interview für die Reportagesendung "Am Puls". In der Sendung räumte er ein, in einzelnen Fällen behandelnden Ärzten seiner Angestellten einen "satten Brief" geschrieben zu haben.

Grupp: Ärzte schreiben "sinnlos" krank

Laut dem Institut der deutschen Wirtschaft mussten Unternehmen im vergangenen Jahr für krankheitsbedingte Fehlzeiten Lohnfortzahlungen in Höhe von insgesamt 77 Milliarden Euro leisten. Zum Vergleich: Das Bürgergeld kostete den Staat im selben Jahr rund 24 Milliarden Euro. Im europäischen Vergleich liegen die Deutschen mit durchschnittlich 14,8 Krankheitstagen im Jahr 2024 im Mittelfeld.

Als Lösung schlug Grupp vor, dass Arbeitnehmer im Krankheitsfall künftig nur noch Anspruch auf 80 Prozent ihres Gehalts haben sollten – statt wie bisher 100 Prozent. Laut Grupp bräuchte "wer krank ist, auch weniger Geld". Gleichzeitig sieht er aber auch die Arbeitgeberseite in der Pflicht, mit gutem Beispiel voranzugehen: Er selbst habe in seiner gesamten beruflichen Laufbahn "noch nie blau gemacht". Das Vermögen Grupps wird auf rund 100 Millionen Euro geschätzt.

Krankschreibungen aus Personalnot

Der Betriebsratschef des Trigema-Konzerns, Karl-Josef Schoser, berichtete im "ZDF" ebenfalls aus eigener Erfahrung, dass er mit seinem Hausarzt über das Phänomen gesprochen habe. Dieser habe erklärt, dass seine Arztpraxis häufig Krankschreibungen gleich für eine ganze Woche ausstelle, weil die Praxis personell unterbesetzt sei. Wenn Patienten nur für wenige Tage krankgeschrieben würden, kämen viele später erneut in die Praxis, um eine Verlängerung zu beantragen – was zu einem erheblichen Mehraufwand führen würde.

Bei Trigema hat man inzwischen eine eigene Regelung eingeführt, um den Krankenstand zu senken: Alle Mitarbeitenden, die sich zwei Monate lang nicht krankmelden, erhalten einen Tankgutschein im Wert von 50 Euro. Laut der "ZDF"-Sendung zeige das Wirkung: Die Zahl der Krankmeldungen bei Trigema liege inzwischen unter dem bundesweiten Durchschnitt.

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