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Auf dem Berliner Fernsehturm gibt's jetzt Schreibtische zur Miete


Freie Büros
Neue App vermittelt Schreibtische auf dem Berliner Fernsehturm


15.09.2020Lesedauer: 3 Min.
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Berliner Fernsehturm: Per App können hier Arbeitsplätze gemietet werden.Vergrößern des Bildes
Berliner Fernsehturm: Per App können hier Arbeitsplätze gemietet werden. (Quelle: Westend61/imago-images-bilder)

Zur Arbeit auf Deutschlands höchstes Gebäude? Das geht: Zwei Gründer haben eine App entwickelt, mit der sich Angestellte im Homeoffice Büroflächen mieten können. Dabei ist auch der Berliner Fernsehturm.

Verwaiste Schreibtische und leere Bürogebäude: In der Corona-Krise haben Tausende deutsche Unternehmen ihre Mitarbeiter ins Homeoffice geschickt. In Amerika gestatte zuletzt Twitter-Personalchefin Jennifer Christie allen Angestellten sogar, "für immer" von Zuhause zu arbeiten – auch dann, wenn die Pandemie gebannt, Abstand halten nicht mehr notwendig ist.

Was aber heißt das für die vielen Büroflächen in den Metropolen und auf dem Land? Und wollen, ja können, Hunderttausende Menschen überhaupt langfristig von der heimischen Couch aus arbeiten?

Ein Start-Up aus Berlin versucht jetzt diese Fragen mit einer neuen App zu beantworten. Der Lösungsansatz von Independesk: Firmen, kleine wie große, können ihre freien Büroräume ähnlich wie bei Airbnb zur Verfügung stellen und gegen eine Stundengebühr zur Miete anbieten. Wer umgekehrt eine Auszeit von den eigenen vier Wänden braucht, findet über die App ein Büro auf Zeit – an bisweilen ausgefallenen Orten, wie zum Beispiel auf der Spitze des Berliner Fernsehturms.

"Corona-Krise als Katalysator"

"Die Idee hatten wir schon im vergangenen Herbst, als noch niemand wusste, was Corona ist", sagt Karsten Kossatz, der Independesk gemeinsam mit Erik Müller gegründet hat. "Der Lockdown im Frühjahr aber wirkte wie ein Katalysator. Uns beiden wurde klar, wie unproduktiv wir Zuhause in unseren Wohn- oder Schlafzimmern sind. Umso dringender brauchte es deshalb eine Lösung für dieses Problem."

Gänzlich neu ist die Idee dabei nicht. Plattformen zur Vermittlung freier Arbeitsplätze in Büros gibt es ebenso wie klassische Co-Working-Anbieter, wie etwa WeWork. Der Unterschied zu ihnen, so Müller: "Wir bieten keine eigenen Flächen an. Wir schaffen lediglich die Plattform, um Unternehmen mit freien Schreibtischen und Homeoffice-Arbeiter zu verbinden."

Die meisten Schreibtische stehe in Berlin

Ziel sei, dass künftig jeder in seiner direkten Nachbarschaft ein Büro zum Ausweichen von Zuhause finden, um in Ruhe arbeiten zu können. Möglich sei das etwa in leeren Büros kleiner Werbeagenturen, aber auch in regulären Hotels und Cafés. "Wir wollen dauerhaft in ganz Deutschland verfügbar sein."

Davon aber ist Independesk aktuell noch weit entfernt. Momentan beschränkt sich das Angebot vor allem auf Berlin. Rund 35 Arbeitsplätze sind derzeit verfügbar, 100 sollen es absehbar werden. Abseits der Hauptstadt hätten sich bislang lediglich Büro-Anbieter in Leipzig, Tübingen und auf der Insel Rügen gemeldet.

Die Gründer sind auf der Suche nach Investoren

Aushängeschild von Independesk sind derzeit zwei Tische, die sich in rund 200 Meter Höhe langsam über Berlin drehen: Eine der ersten Firmen, die Plätze anbieten, ist der Betreiber des Berliner Fernsehturms. "Corona hat auch bei uns dafür gesorgt, dass wir weniger Gäste in unserem Restaurant empfangen", sagt Chefin Christina Aue. "Wir gehen davon aus, dass wir auch künftig immer wieder freie Tische haben, die wir über die App vermieten und dadurch zusätzliche Einnahmen generieren können."

Der Preis dafür aber hat sich gewaschen: Wer zwei Stunden einen Arbeitsplatz auf der Spitze des höchsten Gebäudes Deutschlands haben will, zahlt dafür 79,50 Euro – immerhin inklusive eines Snacks. An anderen Orten sind die Schreibtische dagegen billiger. Ein Hotelzimmer in Berlin gibt es etwa schon für 15 Euro. 20 Prozent dieses Preises landet dabei in der Tasche von Independesk, die übrigen 80 Prozent streicht der Vermieter des Schreibtisches ein.

"Der entscheidende Vorteil unserer App: Alle Zahlungsvorgänge werden automatisch abgewickelt, es gibt keinen Papierkram", so Kossatz. Überzeugen will Independesk damit bis Jahresende mindestens 500 Nutzer – und potenzielle Investoren.

Müller: "Bislang haben wir die Programmierung der App komplett mit Eigenkapital gestemmt. Wir befinden uns aber bereits in Gesprächen mit potenziellen Geldgebern, die unser Vorhaben mit Wagniskapital weiter vorantreiben."

Verwendete Quellen
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