Uniper | Chef Klaus-Dieter Maubach kündigt Rücktritt an

Zuletzt hatte der Bund seinen Einstieg in das Unternehmen verkündet. Das hat jetzt auch Auswirkungen auf das Führungspersonal.

Nach der Verstaatlichung des Energiekonzerns Uniper hat Vorstandschef Klaus-Dieter Maubach seinen Rücktritt angekündigt. Maubach werde in diesem Jahr als Vorstandsmitglied ausscheiden, bleibe aber im Amt, bis eine geeignete Nachfolge bestellt worden sei, teilte Uniper in Düsseldorf am Dienstag mit. Uniper war Ende Dezember in den Besitz des Bundes übergegangen.

Maubach erklärte, mit dem Eintritt des Bundes als neuem Mehrheitsaktionär beginne eine neue Phase. Es werde eine strategische Neuausrichtung des Unternehmens erfolgen müssen, dabei gelte es keine Zeit zu verlieren. Nun sei der richtige Zeitpunkt, "den Weg für ein neues Vorstandsteam freizumachen".

Maubach war Ende März 2021 zum Vorstandsvorsitzenden von Uniper ernannt worden. Er habe das Unternehmen durch die "existenzielle durch Russland ausgelöste Krise des letzten Jahres geführt", würdigte ihn Aufsichtsratschef Tom Blades.

Uniper fuhr heftige Verluste ein

Die erst reduzierten und dann ausgebliebenen Gaslieferungen aus Russland hatten Uniper an den Rand der Insolvenz gebracht – der Konzern musste die Lieferverpflichtungen seinen rund 1.000 Kunden gegenüber einhalten und Gas zu sehr viel höheren Preisen einkaufen. In den ersten neun Monaten 2022 häufte der Konzern 40 Milliarden Euro Verlust an. Der Bund übernahm den Konzern mit der Begründung, dies diene der Energieversorgungssicherheit in Deutschland.

Neben Maubach kündigte auch der Chief Operating Officer des Unternehmens, David Bryson, sein Ausscheiden aus dem Vorstand an. Auch er sagte: "Bis der geordnete Übergang auf meinen Nachfolger vollzogen werden kann, werde ich Uniper voll zur Verfügung stehen.“ Bryson ist seit dem 1. November 2019 Mitglied des Vorstands.