Softwarekonzern will Start-Up kaufen â SAP-Aktie bricht ein
Schlechte Nachrichten fĂŒr Investoren des SAP-Konzerns: Die Aktie des Softwareentwicklers sackte am Donnerstag deutlich ab.
Europas gröĂter Softwarehersteller muss herbe EinbuĂen an der Börse hinnehmen. Die Aktien von SAP brachen am Donnerstag ein.
Die SAP-Papiere notierten als Dax-Schlusslicht zuletzt 5,6 Prozent unter dem Vortagesschluss und kosteten somit nur noch 111 Euro â so wenig wie im April 2021. Am Morgen rauschten sie gar um 8,7 Prozent in die Tiefe.
- Aktueller Kurs: Wo steht die SAP-Aktie gerade?
Das lag zum einem am weltweiten Ausverkauf von Techwerten nach der US-Notenbank-AnkĂŒndigung, die Zinsen deutlich anheben zu wollen. Zum anderen enttĂ€uschte SAP mit einem Detail beim Ausblick. WĂ€hrend die bestĂ€tigten Ziele fĂŒr Umsatz und Betriebsergebnis im Rahmen der Erwartung lagen, enttĂ€uschte die Prognose fĂŒr den Zufluss von freien Zahlungsmitteln (Free Cashflow).
SAP will US-Fintech ĂŒbernehmen
Daneben dĂŒrfte auch die angekĂŒndigte Ăbernahme des Lieferanten-Fintechs Taulia auf der Stimmung lasten. Einige fragten sich, wozu diese gut sein solle, so ein Börsianer.
Wie viel der Deal kostet, sagte das Topmanagement in Walldorf bei der Vorlage der GeschĂ€ftszahlen fĂŒr 2021 nicht. Finanzchef Luka Mucic sagte lediglich, der Preis liege unter der Milliardenschwelle. Taulia biete Finanzlösungen, mit denen Lieferanten sehr schnell bezahlt werden, und trage so dazu bei, Lieferketten widerstandsfĂ€higer zu machen.
Nettogewinn wÀchst auf 5,4 Milliarden Euro
Das Start-Up mit Sitz in San Francisco beschĂ€ftigt nach Angaben von Mucic rund 350 Mitarbeiter. SAP kam Ende vergangenen Jahres auf mehr als 107.000 BeschĂ€ftigte. Die Walldorfer wollten etwa 95 Prozent von Taulia halten. Ein weiterer Gesellschafter sei die US-Bank J.P. Morgan. SAP sieht sich als WeltmarktfĂŒhrer bei Software zur Steuerung von Unternehmen.
Vorstandschef Christian Klein und Finanzvorstand Mucic bestÀtigten bei der Online-PrÀsentation Kernzahlen, die bereits Mitte des Monats veröffentlicht wurden.
Der Konzernumsatz stieg demnach im vergangenen Jahr um zwei Prozent auf 27,8 Milliarden Euro. Unter dem Strich wuchs der Nettogewinn ebenfalls um zwei Prozent auf 5,4 Milliarden Euro.