PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Nach der Erleichterung über die Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran am Vortag haben sich die Blicke der Investoren am Mittwoch wieder auf andere Problemfelder gerichtet. Die Aktienkurse gerieten unter Druck.
Der EuroStoxx 50 schloss 0,85 Prozent tiefer bei 5.252,01 Punkten. Außerhalb des Euroraums sank der Schweizer SMI um 0,91 Prozent auf 11.880,12 Punkte und der britische Leitindex FTSE 100 gab um rund ein halbes Prozent auf 8.718,75 Zähler nach.
"Während die Wall Street auf Zinssenkungen der US-Notenbank später im Jahr hofft, fürchten europäische Anleger US-Zölle, erklärte Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. "Die Handelspolitik dürfte in den kommenden zwei Wochen zum beherrschenden Thema auf dem Börsenparkett werden." Anleger sollten sich keine allzu großen Hoffnungen machen, dass die Verhandlungen der EU mit den USA zu einer vollständigen Wegnahme der bereits angedrohten Zölle führen. "Im besten Fall wird nach dem 9. Juli weiter verhandelt und die Zölle bleiben ausgesetzt. Das Risiko, dass es bis dahin neue Spannungen gibt, die auch den Aktienmarkt wieder ins Wanken bringen, ist hoch."
Zudem bleibt die Lage in Nahost angespannt, wenngleich US-Präsident Donald Trump neue Gespräche mit dem Iran für die kommende Woche ankündigte. So wurden die iranischen Atomanlagen durch die US-Bombardierung vom Wochenende einem Geheimdienstbericht zufolge weniger stark beschädigt, als US-Präsident Donald Trump und Israels Premier Benjamin Netanjahu angegeben haben. "CNN" und "New York Times" berichteten unter Berufung auf den Bericht, das Atomprogramm sei nur um einige Monate zurückgeworfen worden./mis/jha/
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