VENEDIG (dpa-AFX) - Vor der für kommende Woche erwarteten Hochzeit von Amazon-Chef Jeff Bezos und Lauren Sánchez in Venedig überschlagen sich in Italien die Spekulationen um Details des Großereignisses. So berichtet die renommierte italienische Tageszeitung "Corriere della Sera" aus namentlich nicht genannter Quelle, dass ehemalige US-Marines für die Sicherheit von rund 200 erwarteten Promis sorgen sollen. Bis zu 90 Privatjets sollen demnach anreisen, dazu mehrere Superjachten, neben der knapp 130 Meter langen "Koru"-Jacht des Paares. Bestätigt haben weder Bezos noch die Ex-Journalistin bisher Details zur Hochzeit.
Der italienischen Zeitung zufolge sollen drei Termine als sicher gelten: ein Gala-Abend auf dem Lido, dem Strand-Viertel der Stadt; die Trauung auf der kleinen Klosterinsel San Giorgio Maggiore; und die Abschlussparty im Renaissance-Gebäude Scuola Grande della Misericordia im historischen Zentrum.
Die Gesamtorganisation für die Woche hat einer der bekanntesten internationalen Hochzeitsveranstalter übernommen, Lanza & Baucina aus London, der schon für Promis wie George Clooney und Salma Hayek Hochzeiten in Venedig organisiert hat und bekannt ist für die strenge Geheimhaltung.
Bezos habe "das Recht zu heiraten, wo und wie er will"
Für den Bürgermeister wäre die Hochzeit eine "Ehre für die Stadt". Hingegen protestiert die Gruppe "No Space for Bezos" (Kein Platz für Bezos). Der Milliardär sei ein Symbol für Ausbeutung und Kapitalismus in der Stadt.
Arrigo Cipriani von der berühmten Harry's Bar, die auch schon Persönlichkeiten wie den Autor Ernest Hemingway (1899-1961) begrüßt hat, hält die Proteste für überzogen, wie er der Tageszeitung "La Repubblica" sagte. Venedig sei eine Stadt der Freiheit, die alle willkommen heiße. "Selbst der reichste und unsympathischste Mensch der Welt hat das Recht auf Freiheit, sogar das Recht, zu heiraten, wo und wie er will", so Cipriani.
Lukrative Hochzeit?
Für die Lagune könnte die Hochzeit sehr lukrativ sein. Die Modedesignerin Diane von Fürstenberg riet in einem "Corriere della Sera"-Interview dem Paar, der Stadt eine großzügige Spende zu machen. Auch die Gäste sollten statt Geschenken für die Stadt spenden.
In Venedig wächst die Sorge vor einem Ausnahmezustand. Die Gäste sollen per Wassertaxi durch die Stadt gefahren werden - mitten in der Hochsaison mit bis zu 150.000 Besuchern täglich. In einer Mitteilung der Agentur Lanza & Baucina, über die das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) berichtet hatte und die der dpa vorliegt, hieß es, Gerüchte über eine "Übernahme" der Stadt seien "völlig falsch". Die Vorgaben seien von Anfang an klar gewesen, hieß es weiter: möglichst wenig Beeinträchtigungen für die Stadt, Respekt gegenüber den Einwohnern und Institutionen sowie eine möglichst starke Einbindung der Menschen aus der Region in die Organisation der Veranstaltungen./scr/DP/zb
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