BORNHEIM (dpa-AFX) - Die miese Verbraucherstimmung und der anhaltende Kostendruck werden den Baumarkt- und Baustoffkonzern Hornbach Holding in den kommenden Monaten belasten. Trotz anhaltender Ausgabendisziplin rechnet das Management mit weiteren Kostensteigerungen, vor allem die inflationsbedingt gestiegenen Gehälter dürften das operative Ergebnis dämpfen. Derweil lief der Start in die Frühjahrssaison laut Mitteilung "sehr erfolgreich", wie Hornbach am Mittwoch in Bornheim bei der Vorlage seiner Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2024/2025 (bis Ende Februar) mitteilte. Das volatile makroökonomische und geopolitische Umfeld sorge jedoch weiterhin für Risiken im Hinblick auf Lieferketten und die Konsumstimmung. Anleger waren enttäuscht, die Aktie sank deutlich.
Die im Kleinwerteindex SDax notierte Aktie gab zeitweise um mehr als 12 Prozent nach und erreichte bei 93,40 Euro das tiefste Niveau seit rund einem Monat. Damit ist ein gutes Stück der jüngsten Erholung vom April-Tief wieder zunichtegemacht. Nach den damaligen Marktturbulenzen im Zuge des globalen Zoll-Schocks hatte das Papier deutlich aufgeholt und war erst am Dienstag bei fast 107 Euro auf das höchste Niveau im laufenden Jahr geklettert. Trotz des Kursrutsches zur Wochenmitte hat die Aktie sich seit Anfang Januar aber immer noch um knapp 30 Prozent verteuert.
Analyst Volker Bosse von der Baader Bank sprach in einer ersten Reaktion von einem gedämpften Ausblick. Auch die vorgesehene Zahlung einer stabilen Dividende bliebe hinter seinen Erwartungen zurück, notierte der Experte.
Den Umsatz für das Anfang März begonnene neue Geschäftsjahr erwartet das Management auf oder leicht über dem Vorjahresniveau von 6,2 Milliarden Euro. Dabei sollen nicht zuletzt neu eröffnete Filialen helfen. Hornbach hat eigenen Angaben zufolge in Deutschland seinen Marktanteil zuletzt auf 15,2 Prozent ausbauen können und ist in anderen europäischen Ländern sogar teilweise noch stärker: So betrug der Marktanteil etwa in Tschechien über ein Drittel und in den Niederlanden mehr als ein Viertel.
Derweil stellt Hornbach für das angelaufene Geschäftsjahr lediglich ein stabiles bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern in Aussicht, verglichen mit den im vergangenen Jahr erzielten 270 Millionen Euro. Während der Umsatzausblick die Erwartungen erfüllte, hatten vom Unternehmen zuvor befragte Analysten für das operative Ergebnis mit einer Steigerung gerechnet.
Hornbach hatte bereits vor knapp zwei Monaten vorläufige Jahreszahlen vorgelegt. Diese wurden nun bestätigt. Demnach schaffte Hornbach einen operativen Gewinnsprung, weil das Management die Kosten im Griff hielt und sich zudem niedrigere Rohstoffpreise günstig auswirkten.
Unterm Strich stieg der auf die Aktionäre entfallende Gewinn im Vergleich zum Vorjahr um gut 12 Prozent auf 140,7 Millionen Euro. Die Hornbach Holding will eine stabile Dividende von 2,40 Euro je Aktie ausschütten./lew/tav/jha/
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