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Trotz Dax-Rekordhoch: Telekom und Commerzbank enttäuschen


Trotz Dax-Rekordhoch
Commerzbank und Telekom mit trauriger Bilanz

MeinungEin Gastbeitrag von Daniel Saurenz

28.05.2025Lesedauer: 3 Min.
Commerzbank: Der Aktienindex der Commerzbank liegt aktuell 90 Prozent unterhalb ihres Rekordwerts.Vergrößern des Bildes
Commerzbank: Der Aktienkurs des Dax-Konzerns liegt 90 Prozent unterhalb seinem Rekordwert aus dem Jahr 2000. (Quelle: IMAGO/Michael Bihlmayer)
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Der Deutsche Aktienindex erreichte jüngst die Marke von 24.000 Punkten. Doch für Champagner reicht es wohl erst wieder bei 30.000. Feiern darf ohnehin nicht jeder.

Mit dem erstmaligen Sprung über die 24.000er-Marke hat der Deutsche Aktienindex Dax sein 25. Rekordhoch im laufenden Jahr erreicht – ein kraftvolles Signal der Stärke, zumindest auf den ersten Blick. Denn die Umsätze am Aktienmarkt sind mittlerweile sehr dünn, der Rekord steht auf wackligen Beinen.

"Das Handelsvolumen im Leitindex ist auf das niedrigste Niveau seit Januar gesunken – ein Zeitraum, der traditionell von saisonalen Effekten wie der Weihnachtspause geprägt ist", merken die Experten der Börse München an. Ein derart schwaches Volumen bei neuen Höchstständen deutet auf ein fragiles Markt-Fundament hin und spricht eher für eine technische Rallye als für eine breite fundamentale Überzeugung.

Der 25-Prozent-Rekord

Ähnliche Muster zeigen sich auch auf Einzeltitelebene: Seit Jahresbeginn haben lediglich zehn der 40 Dax-Mitglieder – Rheinmetall, Siemens Energy, Heidelberg Materials, Hannover Rück, Deutsche Börse, Münchener Rück, Siemens, MTU Aero, Airbus und SAP – ihre jeweiligen Rekordmarken weiter nach oben verschoben. Die Mehrheit der Indexwerte weist hingegen noch einen teils deutlichen Abstand zum Allzeithoch auf.

"Im Durchschnitt liegen die Blue Chips rund 40 Prozent unter ihrer jeweiligen Bestmarke. Besonders ernüchternd fällt die Bilanz bei der Commerzbank mit einem Minus von 90 Prozent aus, gefolgt von Bayer und der Deutschen Bank", so die Daten vom Smartbroker. Kein Wunder also, dass bei einigen Titeln der Gipfel bereits weit zurückliegt: "Bei der Deutschen Telekom, der Commerzbank, Allianz, Infineon und Qiagen stammt das Rekordhoch noch aus dem Jahr 2000 – Mercedes-Benz-Aktionäre warten sogar seit 1998 auf ein neues Hoch", ordnet Vanyo Walter vom Broker Robomarkets ein.

Dass der Dax dennoch weiter aufwärts strebt, liegt an der starken Performance einiger Indexschwergewichte wie SAP, Siemens und Münchener Rück. Dazu gibt man sich mit Blick auf die Amerikaner wieder entspannt.

Daniel Saurenz von Feingold Research begleitet Sie als Experte durch das Börsengeschehen.
Daniel Saurenz von Feingold Research begleitet Sie als Experte durch das Börsengeschehen. (Quelle: Goldlicht Fotografie)

Zur Person

Daniel Saurenz ist Finanzjournalist, Börsianer aus Leidenschaft und Gründer von Feingold Research. Mit seinem Team hat er insgesamt mehr als 150 Jahre Börsenerfahrung und bündelt Börsenpsychologie, technische Analyse, Produkt- und Marktexpertise. Bei t-online schreibt er über Investments und die Lage an den Märkten. Sie erreichen ihn auf seinem Portal www.feingoldresearch.de. Alle Gastbeiträge von Daniel Saurenz lesen Sie hier.

US-Wirtschaft läuft

Steve Chiavarone von Federated Hermes glaubt, dass "die aktuelle Regierung ihre Strategie von 2017 umgekehrt hat: Dieses Mal beginnt sie mit Zöllen und Ausgabenkürzungen statt mit Konjunkturmaßnahmen, um eine Überhitzung der bereits starken Wirtschaft zu vermeiden. Mit nachlassenden Zollunsicherheiten und neuen fiskalpolitischen Maßnahmen erwarten wir ein günstigeres Wachstumsumfeld in der zweiten Jahreshälfte", so der Experte.

Auf der Datenseite zeigt die US-Wirtschaft momentan auch nur eine Wachstumsverlangsamung und nicht die Ende März schon ausgemachte Rezession. Der US-Verbraucher zeigt sich widerstandsfähig und die niedrigen Arbeitslosenzahlen deuten auf ein geringes Rezessionsrisiko hin.

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Foto Benjamin FeingoldAusgewählt von unserem Börsenexperten Benjamin Feingold
Auf die im Beitrag genannten DAX-Aktien können Anleger mit unterschiedlichen Discount-Zertifikaten profitieren. Auf Rheinmetall etwa bietet das ausgewählte Papier eine attraktive Maximalrendite von 15,2 Prozent bis zur Fälligkeit im Juni 2026 – bei einem Discount zum Aktienkurs von 24,4 Prozent.
Für wen geeignet?Mittel- bis Langfristanleger
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Risikoklasse: Moderat
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Attraktive Discount-Zertifikate-Konditionen erhalten Anleger auch auf die besprochene Aktie von SAP. Das ausgesuchte Papier erzielt eine Maximalrendite von 13,5 Prozent, wenn SAP bei Fälligkeit im Februar 2026 oberhalb von 280 Euro notiert. Der Discount beträgt hier 7,2 Prozent.
Für wen geeignet?Mittel- bis Langfristanleger
In welcher Marktsituation geeignet?Leicht steigene Kurse in der SAP-Aktie
Risikoklasse: Moderat
Laufende Gebühren: Keine

MAGA im zweiten Halbjahr?

Spannend wird nun, wie die internationalen Anleger Technologietitel aus den USA in den kommenden Monaten bewerten. "Während der Dax Rekorde liefert, liegt Apple beispielsweise mit 22 Prozent im Minus seit Jahresbeginn und damit auf Level von Tesla", so Thomas Soltau von Smartbroker. Unter den "Magischen Sieben" aus den USA können per Saldo 2025 nur Meta und Microsoft einigermaßen überzeugen.

"Im Tech-Sektor läuft Palantir wesentlich besser, jedoch sind die Bewertungskennzahlen bei der Aktie abenteuerlich hoch", so Vanyo Walter. Interessant ist aber die Schere, die sich zwischen Dax und Nasdaq aufgetan hat. Vor nicht allzu langer Zeit lag der Nasdaq 2.000 Punkte vor dem Dax, während momentan eine Lücke von fast 3.000 Zähler klafft. SAP und Rheinmetall hin oder her – mittel- bis langfristig könnten US-Techs diese Lücke schließen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Meinung
Transparenzhinweis
  • Der Artikel stellt keine Kauf- oder Anlageberatung dar. Auf Finanzanalysen von Dritten hat die t-online-Redaktion keinen Einfluss.

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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