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Negativzinsen: Ein Mittel zur Abwehr von Neukunden?


Sprecher erklärt
Negativzinsen: "Es geht darum, Neukunden abzuwehren"

Von dpa
Aktualisiert am 21.11.2019Lesedauer: 2 Min.
Logo der Volks- und Raiffeisenbank: Bislang waren sich Geldhäuser einig, Kleinsparer nicht mit Negativzinsen zu belasten.Vergrößern des BildesLogo der Volks- und Raiffeisenbank: Bislang waren sich Geldhäuser einig, Kleinsparer nicht mit Negativzinsen zu belasten. (Quelle: Ralph Peters/imago-images-bilder)
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Die Zinspolitik der EZB erhöht den Druck auf die Geldhäuser stetig. Die Volks- und Raiffeisenbank will nun Negativzinsen auf Tagesgeldkonten neuer Kunden erheben – um Bestandskunden zu schützen.

Die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank hat nach Einschätzung des Genossenschaftsverbands Bayern (GVB) paradoxe Folgen: Banken versuchen, mit Hilfe von Negativzinsen neue Kunden abzuwehren, die Geld anlegen wollen. GVB-Präsident Jürgen Gros nimmt seine Kollegen bei den Volks- und Raiffeisenbanken in Schutz: "Faktisch aber geht es darum, gegenüber Neukunden ein Signal zu setzen, deren Einlagen Kosten verursachen würden", sagte Gros.

Die Volks- und Raiffeisenbank im oberbayerischen Fürstenfeldbruck hat bundesweit Schlagzeilen gemacht, weil sie seit dem 1. Oktober Negativzinsen auf Tagesgeldkonten neuer Kunden erhebt, und zwar vom ersten Euro an. Nach Gros Angaben sollen damit nicht die existierenden Kunden bestraft werden. "Es geht also darum, Geld von Neukunden abzuwehren und ausdrücklich die Bestandskunden zu schützen."

Der Mechanismus hinter den Negativzinsen

"Volks-und Raiffeisenbanken verzeichnen in den vergangenen Jahren ein sehr großes Einlagenwachstum", sagte der Verbandschef. "Wir haben einen massiven Passivüberhang. Wenn eine Bank dieses Geld nicht in Krediten wieder ausreichen kann, muss sie es anlegen", erläuterte Gros.

Die Anlagemöglichkeiten sind für Banken wegen der Niedrigzinspolitik demnach ebenso wenig attraktiv wie für Privatleute: "Sie haben als Bank lediglich die Wahl zwischen negativen Rentierlichkeiten", betonte Gros. Und das führt dazu, dass Banken kein Interesse an Einlagen neuer Kunden haben.

Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) hat nach eigenen Angaben keinen Überblick, wie viele seiner Mitgliedsbanken solche Regelungen bereits eingeführt haben. "Über Konditionen entscheidet in unserer dezentralen Bankengruppe immer jedes Haus eigenständig", erklärte eine Sprecherin.

Der BVR rät den Kunden daher, sich bei ihrer Bank beraten zu lassen und je nach Situation und Risikoneigung auch alternative Anlageformen wie Fonds in Betracht zu ziehen. "Denn Geld allein auf dem Tagesgeldkonto zu sparen, ist bei dieser Zinssituation ohnehin nicht ideal", erklärte die Sprecherin in Berlin. Der Verband vertritt knapp 900 Genossenschaftsbanken in Deutschland.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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