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500 Jahre Augsburger Fuggerei: Hier leben Menschen für 88 Cent Jahreskaltmiete


Älteste Sozialsiedlung der Welt
Hier leben Menschen für 88 Cent Jahreskaltmiete

Von t-online, mak

Aktualisiert am 23.08.2021Lesedauer: 2 Min.
Besucher gehen durch die Augsburger Fuggerei (Archivbild): Die Fuggerei gibt es seit 500 Jahren und sie gilt als älteste Sozialsiedlung der Welt.Vergrößern des BildesBesucher gehen durch die Augsburger Fuggerei (Archivbild): Die Fuggerei gibt es seit 500 Jahren und sie gilt als älteste Sozialsiedlung der Welt. (Quelle: Stefan Puchner/dpa)
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Die älteste Sozialsiedlung der Welt feiert Geburtstag: Die Fuggerei in Augsburg wird am Montag 500 Jahre alt. Bis heute leben rund 150 Menschen dort – für eine Symbolmiete von 88 Cent im Jahr.

Die älteste Sozialsiedlung der Welt feiert seit Montag ihr 500-jähriges Bestehen. Zum Start des Jubiläumsprogramms, das sich bis ins kommende Jahr erstreckt, gibt es eine Festwoche in der Augsburger Fuggerei.

Die Feiern starten exakt 500 Jahre nach der Entstehung der Sozialsiedlung: Jakob Fugger, ein reicher Augsburger Kaufmann, stellte die Stiftungsurkunde am 23. August 1521 aus. Die Fugger waren im ausgehenden Mittelalter durch ihren weltweiten Handel eine der einflussreichsten Familien Europas.

88 Cent Jahreskaltmiete

Bis heute leben etwa 150 Menschen in den 67 Häusern mit 142 Wohnungen der Fuggerei. Die Jahreskaltmiete beträgt lediglich symbolische 88 Cent, ein Betrag, der sich durch Umrechnung des vor einem halben Jahrtausend festgelegten Rheinischen Guldens ergibt. Dazu kommen jedoch Nebenkosten von 85 Euro für Strom, Wasser, Heizung. Außerdem: dreimal täglich wird gebetet.

Wer in der Fuggerei leben möchte, muss zunächst mit Sozialpädagogen des Hauses sprechen – über die Voraussetzungen und die Lebenssituation. Dann muss mit dem Stiftungsadministrator Wolf-Dietrich Graf von Hundt gesprochen werden, anschließend entscheidet das "Fuggersche Familienseniorat", im Grunde der Aufsichtsrat der Stiftung, über jede einzelne Bewerbung.

So finanziert sich die Fuggerei

Die Fuggerei finanziert sich seit Ende des 18. Jahrhunderts überwiegend aus Investitionen des Stiftungskapitals in die Forstwirtschaft, wie es auf der Seite der Sozialsiedlung heißt. Zehn Prozent der Erträge stammten aus Immobilienbesitz, weitere 20 Prozent aus Eintrittsgeldern. Die Fuggerei wird jedes Jahr von rund 200.000 Menschen besucht – während Corona jedoch nicht.

Mitte Juni wurde anlässlich des Jubiläums eine neue Ausstellung eröffnet, bei der erstmals auch die Stiftungsurkunde ausgestellt wird. Bis ins Jahr 2022 hinein will die Familie Fugger nun in Augsburg das Jubiläum mit Veranstaltungen groß feiern.

Die heutigen Stiftungsverantwortlichen regten an, in der ganzen Welt "Fuggereien der Zukunft" zu gründen und den Sozialgedanken so fortzuschreiben.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • fugger.de
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