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Höchster Stand seit 28 Jahren: Inflation steigt im August auf 3,9 Prozent


Höchster Stand seit 28 Jahren
Inflation steigt auf 3,9 Prozent

Von t-online, dpa, fho

Aktualisiert am 30.08.2021Lesedauer: 2 Min.
Eine Frau beim Einkaufen im Supermarkt (Symbolbild): Die Verbraucherpreise sind im August im vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen.Vergrößern des BildesEine Frau beim Einkaufen im Supermarkt (Symbolbild): Die Verbraucherpreise sind im August im vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. (Quelle: Moritz Wolf/imago-images-bilder)
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Die Verbraucherpreise stiegen im August um 3,9 Prozent. Das geht aus einer ersten Schätzung des Statistischen Bundesamtes hervor. Damit steigt die Inflation auf den höchsten Stand seit fast 28 Jahren.

Die Inflationsrate in Deutschland wird im August 2021 voraussichtlich +3,9 Prozent betragen. Dieser Wert wird als Veränderung des Verbraucherpreisindexes zum Vorjahresmonat gemessen. Das teilte das Statistische Bundesamt nach bisher vorliegenden Ergebnissen mit.

Einen stärkeren Preisauftrieb gab es zuletzt in der Zeit nach der deutschen Wiedervereinigung – im Dezember 1993 mit damals 4,3 Prozent. Ökonomen hatten mit einem Wert von 3,9 Prozent gerechnet, nach einer Inflationsrate von 3,8 Prozent im Juli.

In den kommenden Monaten dürfte die Inflationsrate Richtung fünf Prozent anziehen und erst 2022 wieder merklich nachgeben, schätzen Experten. Ein Grund dafür ist ein sogenannter Basiseffekt, der auf die coronabedingte Senkung der Mehrwertsteuersätze im Juli 2020 zurückzuführen ist. Die Bundesregierung hatte die Mehrwertsteuer in der zweiten Jahreshälfte 2020 im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie von 19 auf 16 Prozent beziehungsweise von sieben auf fünf Prozent gesenkt, was viele Waren und Dienstleistungen günstiger machte. Jetzt kehrt sich dieser Effekt um.

Experten rechnen mit weiter steigender Inflation

Ralph Solveen von der Commerzbank geht davon aus, dass die Inflation weiter steigt: "In den kommenden Monaten dürfte die Teuerungsrate noch zulegen. Ab Anfang 2022 wird sie allerdings wieder fallen. Denn einen nachhaltig stärkeren Preisauftrieb wird es erst geben, wenn auch die Löhne merklich anziehen, was bisher nicht der Fall ist."

Ähnlich schätzt die Lage auch Elmar Völker von der LBBW ein "Die spannende Frage wird sein, wie schnell und wie stark diese Abschwächung ausfällt", so der Experte.

"Die jüngste Intensivierung des Aufwärtsdrucks bei den Produzenten- und Importpreisen könnte ein frühes Indiz dafür sein, dass erhöhte Inflationsraten letztlich auf der Konsumentenebene hartnäckiger ausfallen werden als bisher gedacht. In diesem Fall könnte die Debatte innerhalb der EZB, die einstweilen noch immer vor allem um das Risiko zu niedriger Inflation kreist, perspektivisch eine neue Richtung bekommen", sagt Völker.

Michael Holstein von der DZ Bank wagt bereits eine Prognose für die kommenden Monate: "Wir rechnen für die kommenden Monate mit weiter steigenden Teuerungsraten, am Jahresende dürfte die Inflationsrate bei 4,2 Prozent liegen. Im kommenden Jahr dürften die Teuerungsraten mit Auslaufen der Sondereffekte aber wieder sinken. Wir gehen für den Jahresdurchschnitt 2022 von einer Rate von 1,6 Prozent aus."

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung Statistisches Bundesamt
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
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