Chipkrise erreicht die gesamte Wirtschaft
Die Stimmung in der Automobilindustrie hat sich in den vergangenen Monaten deutlich verschlechtert, wie eine Umfrage des DIHK zeigt. Der Chipmangel trifft dabei nicht nur die Autobauer selbst.
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) sieht die verschlechterte Lage in der Autoindustrie als deutliche Belastung fĂŒr den Wirtschaftsstandort Deutschland. "Der Kraftfahrzeugbau mit seinen vielen Dienstleistern und Zuliefererbetrieben steht fĂŒr ĂŒber eine Million BeschĂ€ftigte sowie mehr als fĂŒnf Prozent unserer gesamten Wirtschaftsleistung â und damit fĂŒr Wohlstand und ArbeitsplĂ€tze in Deutschland", sagte HauptgeschĂ€ftsfĂŒhrer Martin Wansleben der Deutschen Presse-Agentur.
Laut einer Sonderauswertung der Herbst-Konjunkturumfrage des DIHK schĂ€tzt der Kraftfahrzeugbau seine Lage im Vergleich zum FrĂŒhsommer dieses Jahres nun erheblich schlechter ein: 36 Prozent der Unternehmen bewerten demnach ihre Lage als gut, 26 Prozent als schlecht. Der Saldo aus guten und schlechten EinschĂ€tzungen verringerte sich seit FrĂŒhsommer von 34 auf zehn Punkte.
Die Branche durchlaufe einen tiefgreifenden Strukturwandel. Vor diesem Hintergrund stellten steigende Rohstoffpreise und kaum verfĂŒgbare Halbleiter eine zusĂ€tzliche konjunkturelle Belastung dar.
Rohstoff- und Energiepreise sind groĂe Belastung
Steigende Rohstoff- und Energiepreise sind demnach mit Abstand das gröĂte Konjunkturrisiko fĂŒr den Fahrzeugbau. Daneben belasteten ein Mangel an FachkrĂ€ften, die schwĂ€chelnde Weltkonjunktur sowie Lieferkettenprobleme die GeschĂ€fte der stark exportorientierten Betriebe.
"Die InvestitionsplÀne der Unternehmen sind auf den Transformationsprozess hin zu mehr Elektrifizierung, Digitalisierung sowie Automatisierung und den damit verbundenen Umstrukturierungen ausgerichtet", so Wansleben. "Aber auch hier gibt es einen Wermutstropfen: Die Finanzierungsprobleme der Automobilzulieferindustrie sind ausgeprÀgter als im Durchschnitt der gesamten Industrie."